Discussion:
Sondersignalfahrt bei Kopfplatzwunde
(zu alt für eine Antwort)
Seifert, Hagen Thorbjörn
2003-10-23 11:30:25 UTC
Permalink
Moin NG,

vor einigen Tagen kam eine "Polizei"-Serie im Fernsehen. Ich glaub es war
RTL II (was auch sonst).
Da hatte ein Patient nach einem Verkehrsunfall (parkendes Fahrzeug gerammt)
eine Kopfplatzwunde. Nach einer langen Diskussion mit zwei Polizisten kam
ein RTW mit Sondersignal. Die Wunde hatte inzwischen aufgehört zu bluten.
Nach ein paar Minuten ist der RTW mit Patient und Sondersignal abgefahren.

Ich bin "nur" San-Helfer, habe allerdings meinen Zivi in der Ambulanz einer
Chirurg. Uniklinik gemacht. Wir haben da nie eine Kopfplatzwunde mit
Sondersignal "geliefert" bekommen.

Ich finde Sondersignal in einem solchen Fall unnötig, oder liege ich da
falsch?


--- --- ---
Hagen S.
Sebastian Courvoisier
2003-10-23 11:45:31 UTC
Permalink
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
vor einigen Tagen kam eine "Polizei"-Serie im Fernsehen. Ich glaub es war
RTL II (was auch sonst).
Nach einer langen Diskussion mit zwei Polizisten kam
ein RTW mit Sondersignal. Die Wunde hatte inzwischen aufgehört zu bluten.
Nach ein paar Minuten ist der RTW mit Patient und Sondersignal abgefahren.
Ich finde Sondersignal in einem solchen Fall unnötig, oder liege ich da
falsch?
Wie du ja treffend bemerk hast: Es war eine Fernsehserie :o)

Anfahrt ist ja OK, man weiß nie, was einem erwartet.
Aber die Fahrt zum KH wird wohl, außerhalb einer Fernsehserie, bei einer
solchen Verletzung in den allerseltensten Fällen unter SoSi durchgeführt
werden...


Sebastian
--
____ "Irgendwie hab ich das schon mal erlebt. ____
| o|o| Ach Ja! Gestern, vorgestern |o|o |
X| _|_|X und eigentlich jeden Tag. X|_|_ |X
|__|_| Das ist deprimierend." MIST |_|__|
Marco Fritsch
2003-10-23 12:03:52 UTC
Permalink
"Seifert, Hagen Thorbjörn" <***@heiler.com> schrieb im Newsbeitrag
"geliefert" bekommen.
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Ich finde Sondersignal in einem solchen Fall unnötig, oder liege ich da
falsch?
Es handelte sich nicht um eine fiktive Serie, sondern um eine
"Dokumentation" über den Alltag von Polizisten.

Nun zum RTW. Die Anfahrt mit Sondersignal lag wohl an den beiden Polizisten
selbst, da diese, wenn ich mich richtig entsinne, den RTW nachgefordert
hatten.
Ist soweit nicht unüblich. Der Polizist muss schließlich nicht wissen, was
bei solch einem Verletzungsbild nicht noch alles auftreten kann.

Das Auftreten des Rettungsassistenten stieß mir jedoch auf, da er dem Bild
des plumpen Krankenwagenfahrers voll gerecht wurde. Und genau solche Leute
hätten es in der Hand, das Ansehen in der Öffentlichkeit zu erhöhen, wenn
sie denn professionell und fachmännisch an die Sache herangehen würden.
Sicher ist eine Kopfplatzwunde keine große Sache, aber einfach die pampige
Sprache war hier ein offensichtliches Makel.

Die Sondersignal-Fahrt war dann die Krönung des ganzen. Es war keinerlei
Rechtfertigung zu erkennen. Entweder ist das auf dem Mist des Fernsehteams
gewachsen oder die Rettungsmuchten wollten Eindruck schinden. Beides ist
mehr als arm.

Liebe Grüße,
Marco
Bernhard Niessl
2003-10-23 17:40:00 UTC
Permalink
Post by Marco Fritsch
Die Sondersignal-Fahrt war dann die Krönung des ganzen. Es war keinerlei
Rechtfertigung zu erkennen. Entweder ist das auf dem Mist des Fernsehteams
gewachsen oder die Rettungsmuchten wollten Eindruck schinden.
Sowas wächst immer auf dem Mist des Fernsehteams:

ich habe mal bei Aktenzeichen XY mitgemacht, ist aber schon Jahre her.
Die wollten, dass auf einem NAW(!) nur der Notarzt und sein Fahrer(!)
drauf sind (klar: nur zwei Statisten -> spart Geld). Der Notarzt
sollte im Fahrerraum den Koffer auf dem Schoß haben, damit er ihn beim
Aussteigen bereits in der Hand hat (-> spart Drehzeit bei einer
ungeschnittenen Szene). Und die Krönung: der Sani(SB) sollte die
EKG-Dots am Patienten anbringen wollen, aber der Notarzt hat per
Blickdiagnose bereits festgestellt, dass das keinen Sinn mehr macht,
weil der Patient schon verstorben sei ...

Fazit: glaube nichts, was Du im Fernsehen siehst :-(
Stefan Bruening
2003-10-23 12:11:46 UTC
Permalink
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
vor einigen Tagen kam eine "Polizei"-Serie im Fernsehen. Ich glaub es war
RTL II (was auch sonst).
Es war allerdings nicht fiktiv sondern eine "Reportage" über die Pol in
Bielefeld.
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Da hatte ein Patient nach einem Verkehrsunfall (parkendes Fahrzeug gerammt)
eine Kopfplatzwunde. Nach einer langen Diskussion mit zwei Polizisten kam
ein RTW mit Sondersignal. Die Wunde hatte inzwischen aufgehört zu bluten.
Nach ein paar Minuten ist der RTW mit Patient und Sondersignal abgefahren.
Es ist durchaus möglich, dass der RTW die Fackeln nach dem losfahren
wieder ausgemacht hat. Es muss nicht sein, dass er bis zum KH mit SoSi
gefahren ist.
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Ich bin "nur" San-Helfer, habe allerdings meinen Zivi in der Ambulanz einer
Chirurg. Uniklinik gemacht. Wir haben da nie eine Kopfplatzwunde mit
Sondersignal "geliefert" bekommen.
Bei einer einfachen KoPlaWu ist das auch nicht nötig.
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Ich finde Sondersignal in einem solchen Fall unnötig, oder liege ich da
falsch?
Nein. Da liegst Du richtig.
--
MfG

Stefan
http://www.feuerwehr-alpen.de
ICQ # 79109840
Matthias Koehler
2003-10-23 17:27:18 UTC
Permalink
[Stefan:]
Post by Stefan Bruening
Es war allerdings nicht fiktiv sondern eine "Reportage" über die Pol in
Bielefeld.
Also doch fiktiv, höchstens eine sehr realistische Simulation... :-)))

(Als nächstes kommt womöglich noch was über Kontrolleure in der Frankfurter
U-Bahn...)

*blöööööck*

Matthias
--
Matthias Köhler
Film- und Fernsehproduktion
http://www.koehler-film.de
Lars Zerpich
2003-10-23 17:44:47 UTC
Permalink
Post by Matthias Koehler
(Als nächstes kommt womöglich noch was über Kontrolleure in
der Frankfurter U-Bahn...)
*blöööööck*
So zum blööken ist das gar nicht, ist doch auch gar nicht so
abwegig - welche Berufsgruppe hat eigentlich noch keine
eigene Doku? ;-) Ich habe jedenfalls genau das vor einiger
Zeit definitiv im TV gesehen, einige Kontrolleure wurden
im Dienst begleitet, Verhalten von erwischten Schwarzfahrern,
hinzuholen der Polizei etc. War glaube nicht Frankfurt,
vielleicht Berlin oder sowas, aber ist ja egal.
--
mfg lars
Matthias Koehler
2003-10-23 18:22:41 UTC
Permalink
[Lars:]
Post by Lars Zerpich
So zum blööken ist das gar nicht, ist doch auch gar nicht so
abwegig - welche Berufsgruppe hat eigentlich noch keine
eigene Doku? ;-) Ich habe jedenfalls genau das vor einiger
Zeit definitiv im TV gesehen, einige Kontrolleure wurden
im Dienst begleitet, Verhalten von erwischten Schwarzfahrern,
hinzuholen der Polizei etc. War glaube nicht Frankfurt,
vielleicht Berlin oder sowas, aber ist ja egal.
Berlin hat ja auch eine U-Bahn. Du hast den Witz nicht verstanden, das mit
Frankfurt und der U-Bahn ist so ein "running gag" in den Bahngruppen.

:-))

Matthias
--
Matthias Köhler
Film- und Fernsehproduktion
http://www.koehler-film.de
Lars Zerpich
2003-10-23 19:51:20 UTC
Permalink
Post by Matthias Koehler
Berlin hat ja auch eine U-Bahn. Du hast den Witz nicht
verstanden, das mit Frankfurt und der U-Bahn ist so ein
"running gag" in den Bahngruppen.
Nee, dann habe ich den Witz wohl tatsächlich nicht verstanden. Ich war jedenfalls vor ca. einem Jahr mal in
Frankfurt und da bin ich noch mit der U-Bahn gefahren.
Kontrolleure habe ich allerdings keine gesehen.
--
mfg lars
Matthias Koehler
2003-10-23 20:12:46 UTC
Permalink
[Lars:]
Post by Lars Zerpich
Nee, dann habe ich den Witz wohl tatsächlich nicht verstanden. Ich war
jedenfalls vor ca. einem Jahr mal in Frankfurt und da bin ich noch mit der
U-Bahn gefahren.
Sicher nicht, denn Frankfurt hat keine U-Bahn. Das, was dort fährt, ist
keine U-Bahn, sondern eine sogenannte "Unterpflasterbahn", also eine
Straßenbahn mit Tunnelabschnitten.

Matthias
--
Matthias Köhler
Film- und Fernsehproduktion
http://www.koehler-film.de
Timo Junge
2003-10-23 20:45:08 UTC
Permalink
Post by Matthias Koehler
[Lars:]
Post by Lars Zerpich
Nee, dann habe ich den Witz wohl tatsächlich nicht verstanden. Ich
war jedenfalls vor ca. einem Jahr mal in Frankfurt und da bin ich
noch mit der U-Bahn gefahren.
Sicher nicht, denn Frankfurt hat keine U-Bahn. Das, was dort fährt,
ist keine U-Bahn, sondern eine sogenannte "Unterpflasterbahn", also
eine Straßenbahn mit Tunnelabschnitten.
Matthias, ich habe vor einiger Zeit genau aufgrund des Frankfurter
U-Bahn-Mythos in de.etc.bahn.$diverse recherchiert und musste
feststellen, dass es im "Fachchinesisch" vielleicht so sein mag.

Maßgeblich ist aber, dass die Sprache durch Ihre Anwender
geprägt wird. Ob es dadurch richtig wird, sei dahin gestellt
(nicht alles an der Rechtschreibreform ist gut, aber die ein
oder andere Änderung doch konsequent).

Aber jetzt sind wir off-topic, es sei denn, Du berichtest von
Rettungsaktionen (oder -Übungen) in den Tunneln der U-Bahn,
äh, ich bitte um Verzeihung, "Unterpflasterbahn" (Upf-Bahn?).

Viele freundliche Grüße
Timo Junge
Roland Ritter
2003-10-23 20:59:38 UTC
Permalink
Hallo,

Lars Zerpich wrote:
Ich habe jedenfalls genau das vor einiger
Post by Lars Zerpich
Zeit definitiv im TV gesehen, einige Kontrolleure wurden
im Dienst begleitet, Verhalten von erwischten Schwarzfahrern,
hinzuholen der Polizei etc. War glaube nicht Frankfurt,
vielleicht Berlin oder sowas, aber ist ja egal.
Wenn Du die gleiche Reprotage meinst, dann waren es
Straßenbahnkontrolleure in Leipzig, die bei Ihrem Dienst begleitet
wurden. Wenn mich nicht alles täuscht, war es eine Reportage
im ZDF oder der ARD und recht gut gemacht und durchaus interessant....

Gruß
Roland
Marco Fritsch
2003-10-23 19:52:31 UTC
Permalink
Post by Matthias Koehler
[Stefan:]
Post by Stefan Bruening
Es war allerdings nicht fiktiv sondern eine "Reportage" über die Pol in
B**l*f*ld.
Du gehörst wohl auch zu denen, oder?

www.bielefeld-verschwoerung.de
Stefan Bruening
2003-10-23 19:59:53 UTC
Permalink
Post by Marco Fritsch
Post by Matthias Koehler
[Stefan:]
Post by Stefan Bruening
Es war allerdings nicht fiktiv sondern eine "Reportage" über die Pol in
B**l*f*ld.
Du gehörst wohl auch zu denen, oder?
www.bielefeld-verschwoerung.de
Ich kenne diese Verschwörungstheorie bereits. Ein Dozent bei meiner
Schule hat angeblich dort studiert... ;-)
--
MfG

Stefan
http://www.feuerwehr-alpen.de
ICQ # 79109840
Nikos Killas
2003-10-24 07:30:00 UTC
Permalink
Post by Stefan Bruening
Post by Marco Fritsch
Post by Matthias Koehler
[Stefan:]
Post by Stefan Bruening
Es war allerdings nicht fiktiv sondern eine "Reportage" über die Pol in
B**l*f*ld.
Du gehörst wohl auch zu denen, oder?
www.bielefeld-verschwoerung.de
Ich kenne diese Verschwörungstheorie bereits. Ein Dozent bei meiner
Schule hat angeblich dort studiert... ;-)
Wahrscheinlich wurde er im sogenannten "B**l*f*ld-Zentrum" einer
Gehirnwäsche unterzogen.

Man darf SIE nicht unterschätzen.
--
Es gibt ja noch andere Dinge als ständig vor dem PC zu hocken. Das habe ich
auch festgestellt. Der Ergonomie wegen habe ich mir dann auch einen Stuhl
geleistet und sitze jetzt vor dem Computer, das ist wirklich angenehmer.

www.kreuzretter.net http://www.drk-hemer.de
Christian König
2003-10-23 20:07:55 UTC
Permalink
Post by Marco Fritsch
Post by Stefan Bruening
B**l*f*ld.
Du gehörst wohl auch zu denen, oder?
www.bielefeld-verschwoerung.de
Schlimm! SIE gewinnen scheinbar immer mehr an Einfluß!

CK
--
Ist das ein kleiner oder ein Ringfinger?
Sieht aus wie ein Cocktailwürstchen!

(Abby und Dr. Pratt in ER)
Uwe Volke
2003-10-23 12:44:07 UTC
Permalink
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Moin NG,
vor einigen Tagen kam eine "Polizei"-Serie im Fernsehen. Ich glaub es war
Ich sag nur VORSICHT bei Reportagen im Fernsehn. Ich habe selbst mal bei
einer mitgemacht, den ganzen Tag mit den Typen durch die Stadt. Was man
hinterher im Fernsehn sehen konnte war teilweise eine Katastrophe und zwar
weil aus einem Einsatz alles zurechtgeschnitten wurde. Es war also nicht zu
ersehen wie es wirklich war, da zusammengeschnitten. Allerdings konnte man
die Schnibbellei nicht erkennen, es sah also wie echt aus. Auch bei den
Interviews wurden Sätze so zurechtgelegt, das es den Sinn ergab den die
hören wollten. Z.b. wurde eben der Schlußsatz, "Das war eine Ausnahme weil
der Pat randaliert hat und besoffen war" weggelassen"

Nie wieder, ich jag das nächste Kamerateam vom Hof!
Marco Fritsch
2003-10-23 13:28:15 UTC
Permalink
Post by Uwe Volke
Nie wieder, ich jag das nächste Kamerateam vom Hof!
Apropos vom Hof jagen. Bei uns wollte ein Kamerateam einen ausrückenden RTW
zeigen. Als dann die Besatzung vorne ins Auto einstieg, sagte einer des
Fernsehteams:
"Nein, nein, das geht so nicht. Der Beifahrer soll nach hinten in den
Patientenraum und bei der Anfahrt schonmal irgendetwas für den Einsatz
vorbereiten."

Was die für Vorstellungen haben...

Liebe Grüße,
Marco
Michael Schalkalwies
2003-10-24 20:10:36 UTC
Permalink
Post by Uwe Volke
Ich sag nur VORSICHT bei Reportagen im Fernsehn. Ich habe selbst mal bei
einer mitgemacht...
Ich auch. Und ich habe mir geschworen: "Nie wieder".
Ich wurde damals (1993) wegen dem Busunglücks bei Donaueschingen auf der
Leitstelle gefilmt, wie ich mit einem Kollegen etwas Belangloses
(RTW-Desinfektion o. ä.) am Telefon besprochen habe. In der Serie wurde zu
dem Gespräch dann ein Notruf zum Busunfall eingespielt. Sah echt "toll"
aus, wie ich da mit unbewegter Miene sitze, während mir einer in Ohr
schreit, daß die Welt gerade untergegangen ist. Zum Schluß lege ich dann
mit "Ok, Tschüss", auf.

Nochmals: Nie wieder...

Gruss... Michael
Erich Kirchmayer
2003-10-24 20:53:37 UTC
Permalink
Hi,
Post by Uwe Volke
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
vor einigen Tagen kam eine "Polizei"-Serie im Fernsehen. Ich glaub es war
Ich sag nur VORSICHT bei Reportagen im Fernsehn. Ich habe selbst mal
bei einer mitgemacht, den ganzen Tag mit den Typen durch die Stadt.
Was man hinterher im Fernsehn sehen konnte war teilweise eine
Katastrophe und zwar weil aus einem Einsatz alles zurechtgeschnitten
wurde.
Nie wieder, ich jag das nächste Kamerateam vom Hof!
Selbst schuld. Sowas legt man vertraglich fest ("Veto"- und
Mitspracherecht beim Schnitt). Wenn das Filmteam da nicht mitspielen
will, dann darf es gerne woanders anklopfen.

Gruß

Erich
--
"Jetzt wird´s mal kurz hell im Hals!"
Dieses Posting gibt meine persönliche Meinung wieder. Diese entspricht
nicht zwingend der Meinung meines/meiner Arbeitgeber!
Sebastian Posner
2003-10-23 13:26:08 UTC
Permalink
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
vor einigen Tagen kam eine "Polizei"-Serie im Fernsehen. Ich glaub es war
^^^^^ ^^^^^^^^^
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
RTL II (was auch sonst).
^^^^^^
[...]
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Ich finde Sondersignal in einem solchen Fall unnötig, oder liege ich da
falsch?
Wer da realitätstreue erwartet, den erwartet auch eine kuschelige kleine
Gummizelle... *g*

Sebastian
--
"Ja der weiße Mann aus Texas / Brät den Teufel heut am Spieß,
Und alle, die ein anderes Lied singen / grillt der Mann im Fegefeuer mit"
Fink feat. Peter Lohmeyer / Bagdad Blues ( Der weiße Mann aus Texas)
Lars Sommer
2003-10-23 17:08:40 UTC
Permalink
Moin moin!
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Ich finde Sondersignal in einem solchen Fall unnötig, oder liege ich da
falsch?
Was Du findest ist doch ersteinmal egal. Fakt ist, dass nur das Rettungsteam
vor Ort eine angemessene Entscheidung treffen kann. Als aussenstehender,
ohne Möglichkeit einer eigenen Sichtung und Einschätzung der Situation,
sollte man nicht unnötig spekulieren, selbst wenn man fachlich auf der Höhe
ist.
Wenn Du fragst, ob Kopfplatzwunden immer mit SoSi transportiert werden
müssen, sage ich "Nein" (unter Vorbehalt).
Immerhin gibt es unzählige gerechtfertige Möglichkeiten Sonder- und
Wegerecht in Anspruch zu nehmen.
Z.B.:
Der Patient hat andere Verletzungs- Erkrankungsmuster die im TV nicht
ersichtlich waren
Der RTW hat einen Folgeeinsatz, Freigabe durch die Leitstelle
Die Verletzung wird durch die Besatzung als bedrohlich eingeschätzt (z.B.
Marcumarpatient)
Vigilanz (Bewusstsein) Störung / Auffälligkeiten

Und kommt natürlich auch vor:

Fehleinschätzung durch das Personal
Profilierungsdrang
"Werbefahrt"
Tatütataaaa-Fetischismus

Oft ist es besser solche unnützen Diskussionen etwas zu entkräften. Oder
glaubst Du ein Polizist oder Berufsfeuerwehrmann interessiert sich für die
Blaulichtfahrten seiner Kollegen?
Bei meinem früheren Arbeitgeber wurden solche wild ausufernden Spekulationen
fast immer durch Aushilfen / Ehrenamtliche geführt.

Und solange es keine ehrenamtlichen Bäcker und Maurer gibt.....

Gruß, Lars
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
--- --- ---
Hagen S.
Heiko Aßmus
2003-10-23 19:23:30 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Was Du findest ist doch ersteinmal egal.
Sehr freundlich.
Post by Lars Sommer
Der RTW hat einen Folgeeinsatz, Freigabe durch die Leitstelle
Wie bitte? Die Gefahren einer Sondersignalfahrt in Kauf nehmen, für
einen Folgeeinsatz? Sorry, da würde ich sicher nicht mitspielen. Vor
allem würde ich selbst nicht auf so aberwitzige Ideen kommen.
Post by Lars Sommer
Oft ist es besser solche unnützen Diskussionen etwas zu entkräften.
Ich finde die Diskussion ganz und gar nicht unnütz. Sie zeigt doch
wieder sehr deutlich, daß auch Leute, die den Rettungsdienst nur am
Rande kennen bzw. nicht direkt involviert sind, sich durchaus Gedanken
darüber machen, was "die Blaulichtgeilen" da schon wieder anstellen.
Die Frage ist IMHO also durchaus berechtigt.
Post by Lars Sommer
Bei meinem früheren Arbeitgeber wurden solche wild ausufernden
Spekulationen fast immer durch Aushilfen / Ehrenamtliche geführt.
Ziemlich unqualifizierter Seitenhieb.
Post by Lars Sommer
Und solange es keine ehrenamtlichen Bäcker und Maurer gibt.....
Bin sicher kein Freund des Ehrenamts im Rettungsdienst. Aber das gibt
niemandem das Recht, die Leute abzuqualifizieren.

Heiko
Lars Sommer
2003-10-23 19:33:46 UTC
Permalink
Post by Heiko Aßmus
Post by Lars Sommer
Was Du findest ist doch ersteinmal egal.
Sehr freundlich.
War zumindest nicht böse gemeint.
Post by Heiko Aßmus
Post by Lars Sommer
Der RTW hat einen Folgeeinsatz, Freigabe durch die Leitstelle
Wie bitte? Die Gefahren einer Sondersignalfahrt in Kauf nehmen, für
einen Folgeeinsatz? Sorry, da würde ich sicher nicht mitspielen. Vor
allem würde ich selbst nicht auf so aberwitzige Ideen kommen.
Hängt vom Einzelfall, dem Disponenten und dem Rettungsteam ab.
Post by Heiko Aßmus
Post by Lars Sommer
Oft ist es besser solche unnützen Diskussionen etwas zu entkräften.
Ich finde die Diskussion ganz und gar nicht unnütz. Sie zeigt doch
wieder sehr deutlich, daß auch Leute, die den Rettungsdienst nur am
Rande kennen bzw. nicht direkt involviert sind, sich durchaus Gedanken
darüber machen, was "die Blaulichtgeilen" da schon wieder anstellen.
Die Frage ist IMHO also durchaus berechtigt.
Hmmmm, O.K.
Post by Heiko Aßmus
Post by Lars Sommer
Bei meinem früheren Arbeitgeber wurden solche wild ausufernden
Spekulationen fast immer durch Aushilfen / Ehrenamtliche geführt.
Ziemlich unqualifizierter Seitenhieb.
Nicht mosern, begründen. Entspricht auch nicht meiner Fantasie sondern
meiner Erfahrung.
Post by Heiko Aßmus
Post by Lars Sommer
Und solange es keine ehrenamtlichen Bäcker und Maurer gibt.....
Bin sicher kein Freund des Ehrenamts im Rettungsdienst. Aber das gibt
niemandem das Recht, die Leute abzuqualifizieren.
Sehe ich genau so, es gibt trotzdem keine ehrenamtlichen Bäcker und Maurer!
Kennst Du Gründe warum?
Post by Heiko Aßmus
Heiko
Lars
Heiko Aßmus
2003-10-23 19:45:17 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
War zumindest nicht böse gemeint.
Dann habe ich es vielleicht falsch verstanden. Sorry.
Post by Lars Sommer
Hängt vom Einzelfall, dem Disponenten und dem Rettungsteam ab.
Ich weiß nicht......
Post by Lars Sommer
Post by Heiko Aßmus
Ziemlich unqualifizierter Seitenhieb.
Nicht mosern, begründen. Entspricht auch nicht meiner Fantasie
sondern meiner Erfahrung.
Was soll das denn werden? Eine pauschale Abstempelung der Ehren- und
Nebenamtlichen zu blaulichtgeilen Wichtigtuern? Jeder hier kann Dir
wahrscheinlich zig Beispiele von Hauptamtlichen bringen, die ähnlich
sind. Also was soll das bringen?
Post by Lars Sommer
Sehe ich genau so, es gibt trotzdem keine ehrenamtlichen Bäcker und
Maurer! Kennst Du Gründe warum?
Ja. Die kenne ich. Aber dafür kann der Ehrenamtliche an sich nichts
bzw. es ist ihm sein Engagement nicht vorzuwerfen. Da mußt Du die
"Schuldigen" schon eine Etage höher suchen.

Heiko
Patrick Hündgen
2003-10-23 21:49:26 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Post by Heiko Aßmus
Post by Lars Sommer
Bei meinem früheren Arbeitgeber wurden solche wild ausufernden
Spekulationen fast immer durch Aushilfen / Ehrenamtliche geführt.
Ziemlich unqualifizierter Seitenhieb.
Nicht mosern, begründen. Entspricht auch nicht meiner Fantasie sondern
meiner Erfahrung.
Diese Aushilfen/Ehrenamtlichen haben immerhin Ahnung von der Sache und
können sowas ein bißchen sachlicher beurteilen, als der gemeine Bürger.
Der wird aber sicher ähnliche Gedanken haben -> Image
Und es gibt auch sowas wie "Berufsblindheit" und "Lernresistenz" bei den
"...ich mach dat seit 20 Jahren..."-beruflichen.
Post by Lars Sommer
Sehe ich genau so, es gibt trotzdem keine ehrenamtlichen Bäcker und Maurer!
Doch. Nennt sich Hausfrau bzw. Heimwerker.
Post by Lars Sommer
Kennst Du Gründe warum?
Vielleicht weil Menschen zu helfen ein interessanteres Ehrenamt ist, als
Mauern zu errichten?
--
mkG
Patrick Hündgen
FF Brühl ( http://www.feuerwehr-bruehl.de )
Ich gebe hier nur meine persönliche Meinung wieder!
Lars Sommer
2003-10-24 16:29:10 UTC
Permalink
Aha, dann können die doch schön Essen auf Rädern ausfahren. Mal sehen wie
viele Ehrenamtliche sich finden werden. Auch Pfadfinder sind wieder in.
Jeden Tag eine gute Tat.

Gruß, Lars
Post by Patrick Hündgen
Vielleicht weil Menschen zu helfen ein interessanteres Ehrenamt ist, als
Mauern zu errichten?
--
mkG
Patrick Hündgen
FF Brühl ( http://www.feuerwehr-bruehl.de )
Ich gebe hier nur meine persönliche Meinung wieder!
Jürgen Häge
2003-10-24 17:32:30 UTC
Permalink
Hallo Lars
Post by Lars Sommer
Aha, dann können die doch schön Essen auf Rädern ausfahren. Mal sehen wie
viele Ehrenamtliche sich finden werden. Auch Pfadfinder sind wieder in.
Jeden Tag eine gute Tat.
Gruß, Lars
Wir haben hier in Frankenthal (Rheinland-Pfalz) auch eine Leute die
ehrenamtlich (auf Aufwandsentschädigungsbasis) Essen auf Rädern ausfahren?
Was ist daran auszusetzen?
MfG
Jürgen Häge
Lars Sommer
2003-10-24 17:56:58 UTC
Permalink
Moin Jürgen,

ich habe bei Weitem nichts daran auszusetzen. Weiter so. Ich fände es nur zu
gut wenn die Menschen die den Drang verspühren anderen Hilfsbedürftigen zu
helfen, das in so einer Art und Weise machen. Hierzu nenne ich auch das
Ausgehen mit älteren einsamen Menschen.
Im Rettungsdienst haben "Wochenend" und Hobbyretter jedoch nichts mehr
verloren. Wer über eine geeignete Ausbildung verfügt oder fachliche Eignung
hat, sollte sich hauptberuflich diesem Thema widmen. Diesen Helferdrang
haben ja schon viele als beruflichen Lebensweg eingeschlagen, wie ich auch.
In dem allgemeinen "Karitativen" Umfeld werden solche Menschen mehr
gebraucht denn je, vielmehr noch nach den Ausfällen der ZVD.

Gruß, Lars
Post by Jürgen Häge
Hallo Lars
Post by Lars Sommer
Aha, dann können die doch schön Essen auf Rädern ausfahren. Mal sehen wie
viele Ehrenamtliche sich finden werden. Auch Pfadfinder sind wieder in.
Jeden Tag eine gute Tat.
Gruß, Lars
Wir haben hier in Frankenthal (Rheinland-Pfalz) auch eine Leute die
ehrenamtlich (auf Aufwandsentschädigungsbasis) Essen auf Rädern ausfahren?
Was ist daran auszusetzen?
MfG
Jürgen Häge
Manuel Schmidt
2003-10-24 18:07:25 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Diesen Helferdrang
haben ja schon viele als beruflichen Lebensweg eingeschlagen, wie ich auch.
In dem allgemeinen "Karitativen" Umfeld werden solche Menschen mehr
gebraucht denn je, vielmehr noch nach den Ausfällen der ZVD.
Was waere dann der Unterschied zum EA im RD?
Wenn jemand ehrenamtlich als "EA-Krankenpflegehelfer" im KH arbeitet?
als Altenpflegehelfer im Altenheim oder im Ambulanten-Pflegedienst?
Wenn jemand Behindertenfahrdienst macht, fuer den sonst eine
Halbtagssstelle bezahlt werden muesste?

Auch da wird dann gesagt werden "Die Scheis ehrenamtlichen nehmen
uns die Arbeit weg!"


Gruesse

Manuel
Lars Sommer
2003-10-24 18:23:02 UTC
Permalink
...
Post by Manuel Schmidt
Auch da wird dann gesagt werden "Die Scheis ehrenamtlichen nehmen
uns die Arbeit weg!"
Gruesse
Manuel
Ja, natürlich ist es so überall in der Arbeitwelt. Deswegen sollten die
Dienstherren / Arbeitgeber Ehrenamtliche nicht auf volle Stellen setzten,
sondern nur als Ergänzung ansehen. Aber anscheinend gibt es die Flut an
Ehrenamt nicht in den anderen Einrichtungen, sondern in erheblichem Umfang
nur in den, ich nenne sie mal Retterbereichen.

Gruß, Lars
Manuel Schmidt
2003-10-24 18:32:24 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Post by Manuel Schmidt
Auch da wird dann gesagt werden "Die Scheis ehrenamtlichen nehmen
uns die Arbeit weg!"
Ja, natürlich ist es so überall in der Arbeitwelt. Deswegen sollten die
Dienstherren / Arbeitgeber Ehrenamtliche nicht auf volle Stellen setzten,
sondern nur als Ergänzung ansehen. Aber anscheinend gibt es die Flut an
Ehrenamt nicht in den anderen Einrichtungen, sondern in erheblichem Umfang
nur in den, ich nenne sie mal Retterbereichen.
Wo darf man deiner Meinung nach ehrenamtlich taetig sein?


Manuel
Lars Sommer
2003-10-24 19:00:07 UTC
Permalink
Meiner Meinung nach in jedem Bereich, wo man als Ehrenamtlicher keine Stelle
besetzt sondern nur ergänzt (also kein Berufsbild), und in welchem man
angemessen an die Tätigkeit ausüben kann. Tätigkeiten wie z.B. im
freiwilligen sozialen Jahr üblich sind.
Drei Beispiele:
Ein Ehrenamtlicher geht mit älteren Menschen (z.B. Altenheimbewohner)
einkaufen oder im Park spazieren. Die Tätigkeit ist sozial verträglich, man
benötigt keine fachliche Eignung. Die hauptberufliche Kranken- und
Altenpflege hat für solche Aktionen leider keine Zeit. Man Ergänzt sich
verträglich.

Ein Ehrenamtlicher arbeitet z.B. im Hausnotruf. Diese Stellen bedürfen
keiner besonderen fachlichen Eignung. Ein Berufsbild der Hausnotruffachkraft
gibt es "noch" nicht. Einige Altenheime bieten diesen Dienst an, aber auch
ehrenamtlich oder karitativ. Man nimmt also niemanden eine Stelle weg.
Sondern füllt weggefallene Zivistellen auf.

Ehrenamtliche können auch als Unterstützung in "Obdachlosen Tafeln"
(Kostenloses Essen für Bedürftige), Kleidersammlung für Hilfsorganisationen,
Wasserwacht, DLRG und gemeinnützigen Vereinen ihren Helferdrang befriedigen.
Natürlich ist hier die freiwillige Feuerwehr zu nennen. Wobei ich mein Haus
auch lieber durch erfahrene Berufsfeuerwehrleute löschen lasse, als durch
Dorffeuerwehren die nur 10 Einsätze im Jahr haben. Ein freiwilliger
Feuerwehrmann nimmt auch keinem Berufsfeuerwehrmann eine Stelle weg.

Gruß, Lars
Post by Manuel Schmidt
Post by Lars Sommer
Post by Manuel Schmidt
Auch da wird dann gesagt werden "Die Scheis ehrenamtlichen nehmen
uns die Arbeit weg!"
Ja, natürlich ist es so überall in der Arbeitwelt. Deswegen sollten die
Dienstherren / Arbeitgeber Ehrenamtliche nicht auf volle Stellen setzten,
sondern nur als Ergänzung ansehen. Aber anscheinend gibt es die Flut an
Ehrenamt nicht in den anderen Einrichtungen, sondern in erheblichem Umfang
nur in den, ich nenne sie mal Retterbereichen.
Wo darf man deiner Meinung nach ehrenamtlich taetig sein?
Manuel
Manuel Schmidt
2003-10-24 19:35:22 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Meiner Meinung nach in jedem Bereich, wo man als Ehrenamtlicher keine Stelle
besetzt sondern nur ergänzt (also kein Berufsbild), und in welchem man
angemessen an die Tätigkeit ausüben kann. Tätigkeiten wie z.B. im
freiwilligen sozialen Jahr üblich sind.
Oh, Ich vergass dass es ja auch Gegenden Gibt, wo man sein FSJ im
Rettungsdienst ableisten kann.
Post by Lars Sommer
Ein Ehrenamtlicher geht mit älteren Menschen (z.B. Altenheimbewohner)
einkaufen oder im Park spazieren. Die Tätigkeit ist sozial verträglich, man
benötigt keine fachliche Eignung.
Die psyschiche Kompenente in der Altenpflege-Ausbildung ist demnach nicht
so wichtig fuer die Betreung der AH-Bewohner.
Post by Lars Sommer
Ein Ehrenamtlicher arbeitet z.B. im Hausnotruf. Diese Stellen bedürfen
keiner besonderen fachlichen Eignung. Ein Berufsbild der Hausnotruffachkraft
gibt es "noch" nicht.
Hmm...
Komisch, der EA am Tisch des Hausnotruf-Telefones soll die Notrufe der
Teilnehmer entgegennehmen, richtig deuten und die korrekten Masnahmen
einleiten.
Interessanterweise machen die Disponenten in Leitstellen das gleiche.
Doch die sind hauptamtlich, RA mit 2 Jahren Berufserfahrung zu
Zusatzlehrgang sowie je nach oertlichkeit sogar Brandmeister.
Diese Taetigkeit soll jetzt ein ungelernter Ehrenamtlicher machen?
Post by Lars Sommer
Einige Altenheime bieten diesen Dienst an, aber auch
ehrenamtlich oder karitativ. Man nimmt also niemanden eine Stelle weg.
Sondern füllt weggefallene Zivistellen auf.
Gab es nicht die Diskussion, dass Zivis HA-Stellen kosten?
weil ansonsten die Zivi-Stellen durch hauptberufliche
Post by Lars Sommer
Ehrenamtliche können auch als Unterstützung in "Obdachlosen Tafeln"
(Kostenloses Essen für Bedürftige),
Was es uebrigens nicht ueberall gibt.
Post by Lars Sommer
Kleidersammlung für Hilfsorganisationen,
Oh, dumm, dass manche Hilfsorganisationen auch noch Sanitaetsdienste
betreuen.
Post by Lars Sommer
Wasserwacht, DLRG
Im RD bist du streng gegen ehrenamtliche Mitarbeiter wegen der
schlechteren Ausbildung und der mangelnden Erfahrung.
Jedoch befuerwortest du die Mitgliedschaft in Wasserwacht und
DLRG.
Interessanterweise sind dass aber auch "rettungsvereine"
Mit nicht unerheblichen Aufwand und auch Gefahrenpotential.
Post by Lars Sommer
und gemeinnützigen Vereinen ihren Helferdrang befriedigen.
Natürlich ist hier die freiwillige Feuerwehr zu nennen. Wobei ich mein Haus
auch lieber durch erfahrene Berufsfeuerwehrleute löschen lasse, als durch
Dorffeuerwehren die nur 10 Einsätze im Jahr haben.
Tja..
Kannst du ja auch.
Wuerde hier dann halt etwa 45 Minuten dauern, bist die naechste
BF bei dir waere.
Da hast du dann sogar noch Glueck, dass die so nah ist.
Post by Lars Sommer
Ein freiwilliger
Feuerwehrmann nimmt auch keinem Berufsfeuerwehrmann eine Stelle weg.
Nicht?
Wie kommst du darauf?
Muesste man denn ansonsten nicht ueberall Beruffeuerwehren einrichten
um den Brandschutz sicherzustellen?
Achnein, es gibt ihn vielen Feuerwehrgesetzen der Laender ja die
Option auf Pflicht-feuerwehren.

Frag doch bitte mal in Duesseldorf an, wie die ihren Brandschutz
ohne freiwillige Feuerwehren sicherstellen wuerden.
Die haben sogar die Spezialeinheiten "Umweltschutz" und "Logistik"
an die FF ausgegliedert.


Manuel
Lars Sommer
2003-10-24 21:21:24 UTC
Permalink
Post by Manuel Schmidt
Post by Lars Sommer
Meiner Meinung nach in jedem Bereich, wo man als Ehrenamtlicher keine Stelle
besetzt sondern nur ergänzt (also kein Berufsbild), und in welchem man
angemessen an die Tätigkeit ausüben kann. Tätigkeiten wie z.B. im
freiwilligen sozialen Jahr üblich sind.
Oh, Ich vergass dass es ja auch Gegenden Gibt, wo man sein FSJ im
Rettungsdienst ableisten kann.
Genau als 3. Person da noch kein Jahr Berufsständigkeit vorrausgesetzt
werden kann. Der FSJ besetzt auch keine Stelle!
Post by Manuel Schmidt
Post by Lars Sommer
Ein Ehrenamtlicher geht mit älteren Menschen (z.B. Altenheimbewohner)
einkaufen oder im Park spazieren. Die Tätigkeit ist sozial verträglich, man
benötigt keine fachliche Eignung.
Die psyschiche Kompenente in der Altenpflege-Ausbildung ist demnach nicht
so wichtig fuer die Betreung der AH-Bewohner.
Genau, man muss kein Psychologe sein. Es geht hier nicht um die
Pflegekräfte!
Wer lesen kann ist klar im Vorteil!
Post by Manuel Schmidt
Post by Lars Sommer
Ein Ehrenamtlicher arbeitet z.B. im Hausnotruf. Diese Stellen bedürfen
keiner besonderen fachlichen Eignung. Ein Berufsbild der
Hausnotruffachkraft
Post by Manuel Schmidt
Post by Lars Sommer
gibt es "noch" nicht.
Hmm...
Komisch, der EA am Tisch des Hausnotruf-Telefones soll die Notrufe der
Teilnehmer entgegennehmen, richtig deuten und die korrekten Masnahmen
einleiten.
Ja, ansonsten würde er in einer Rettungsleitstelle sitzen! Für Hausnotruf
ist keine fachliche Eignung vorgeschrieben.
Post by Manuel Schmidt
Interessanterweise machen die Disponenten in Leitstellen das gleiche.
Doch die sind hauptamtlich, RA mit 2 Jahren Berufserfahrung zu
Zusatzlehrgang sowie je nach oertlichkeit sogar Brandmeister.
Diese Taetigkeit soll jetzt ein ungelernter Ehrenamtlicher machen?
Nein bitte nicht. Ein Leitstellensachbearbeiter hat nichts mit einem
HNR-Menschen zu tun. Günstigen Falls disponiert eine Leitstelle auch die
Hausnotrufeinsätze. Ich meine auch eher die Menschen die sich zu einem HNR
begeben um typische Hilfe zu leisten. Im medizinischen Ernstfall kommt der
Rettungsdienst.
Post by Manuel Schmidt
Post by Lars Sommer
Einige Altenheime bieten diesen Dienst an, aber auch
ehrenamtlich oder karitativ. Man nimmt also niemanden eine Stelle weg.
Sondern füllt weggefallene Zivistellen auf.
Gab es nicht die Diskussion, dass Zivis HA-Stellen kosten?
weil ansonsten die Zivi-Stellen durch hauptberufliche
Post by Lars Sommer
Ehrenamtliche können auch als Unterstützung in "Obdachlosen Tafeln"
(Kostenloses Essen für Bedürftige),
Was es uebrigens nicht ueberall gibt.
Post by Lars Sommer
Kleidersammlung für Hilfsorganisationen,
Oh, dumm, dass manche Hilfsorganisationen auch noch Sanitaetsdienste
betreuen.
Ja, schön das es auch dort hauptamtliche gibt!
Post by Manuel Schmidt
Post by Lars Sommer
Wasserwacht, DLRG
Im RD bist du streng gegen ehrenamtliche Mitarbeiter wegen der
schlechteren Ausbildung und der mangelnden Erfahrung.
Ich habe nie von einer schlechteren Ausbildung gesprochen!
Post by Manuel Schmidt
Jedoch befuerwortest du die Mitgliedschaft in Wasserwacht und
DLRG.
Interessanterweise sind dass aber auch "rettungsvereine"
Mit nicht unerheblichen Aufwand und auch Gefahrenpotential.
Korrekt, es gibt aber in Deutschland ausser der DGzRS, Wasserschutzpolizei
manchmal auch BF oder Werkfeuerwehr keine hauptberufliche Wasserrettung. Die
beschäftigen übrigens auch keine Ehrenamtlichen!
Ehrenamtlich zur Polizei, das wär doch was - oder?
Post by Manuel Schmidt
Post by Lars Sommer
und gemeinnützigen Vereinen ihren Helferdrang befriedigen.
Natürlich ist hier die freiwillige Feuerwehr zu nennen. Wobei ich mein Haus
auch lieber durch erfahrene Berufsfeuerwehrleute löschen lasse, als durch
Dorffeuerwehren die nur 10 Einsätze im Jahr haben.
Tja..
Kannst du ja auch.
Wuerde hier dann halt etwa 45 Minuten dauern, bist die naechste
BF bei dir waere.
Da hast du dann sogar noch Glueck, dass die so nah ist.
Post by Lars Sommer
Ein freiwilliger
Feuerwehrmann nimmt auch keinem Berufsfeuerwehrmann eine Stelle weg.
Nicht?
Wie kommst du darauf?
Weil dort sonst eine Berufsfeuerwehr oder Pflichtfeuerwehr entstanden wäre,
oder kennst Du ein Beispiel wo eine Berufsfeuerwehr duch freiwillige ersetzt
worden ist. Ausserdem erhält man noch den Beamtenstatus.
Post by Manuel Schmidt
Muesste man denn ansonsten nicht ueberall Beruffeuerwehren einrichten
um den Brandschutz sicherzustellen?
Achnein, es gibt ihn vielen Feuerwehrgesetzen der Laender ja die
Option auf Pflicht-feuerwehren.
Fein aufgepasst!
Post by Manuel Schmidt
Frag doch bitte mal in Duesseldorf an, wie die ihren Brandschutz
ohne freiwillige Feuerwehren sicherstellen wuerden.
Geht nicht, weis ich. Ich habe auch nie etwas dagegen gesagt.
Post by Manuel Schmidt
Die haben sogar die Spezialeinheiten "Umweltschutz" und "Logistik"
an die FF ausgegliedert.
Ohne widerspruch!
Post by Manuel Schmidt
Manuel
Ilan Neidhardt
2003-10-24 17:37:28 UTC
Permalink
"Lars Sommer" <***@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag news:bnbk0k$vuchc$***@ID-104118.news.uni-berlin.de...
| Aha, dann können die doch schön Essen auf Rädern ausfahren. Mal sehen
wie
| viele Ehrenamtliche sich finden werden. Auch Pfadfinder sind wieder
in.
| Jeden Tag eine gute Tat.

Wir haben ehrenamtliche im Hausnotruf gehabt (ist eingestellt worden, da
die Sozialen Dienste von oben eingestellt wurden) ebenso im Essen auf
Rädern. Wir haben ehrenamtliche im Rettungsdienst/ Krankentransport,
Ausbildung, Jugendarbeit und Katastrophenschutz. Und alle haben die
dafür nötige Ausbildung und Fortbildung.

Ilan
Lars Sommer
2003-10-24 18:15:40 UTC
Permalink
Post by Ilan Neidhardt
Wir haben ehrenamtliche im Hausnotruf gehabt (ist eingestellt worden, da
die Sozialen Dienste von oben eingestellt wurden) ebenso im Essen auf
Rädern. Wir haben ehrenamtliche im Rettungsdienst/ Krankentransport,
Ausbildung, Jugendarbeit und Katastrophenschutz. Und alle haben die
dafür nötige Ausbildung und Fortbildung.
Ilan
Schön! Nicht auszusetzten gegen Ehrenamt (Welche Ehre? Welches Amt?) im
Hausnotrufbereich, Essen auf Rädern u.s.w.
Selbstverständlich muss gemäss dem Rettungsdienstgesetz der Länder fachlich
geeignetes Personal eingesetzt werden und keine dressierten Affen.
Aber!
Seit der Schaffung eines Berufsbildes im Rettungsdienst sollte man die
Ehrenamtlichkeit in dem Selben kritisch beobachten.
Jeder Bürger kann erwarten, dass erfahrenes Personal zu Hilfe eilt, welches
tagtäglich in dem Berufsbild arbeitet und nicht nur wenn einem gerade danach
ist!
Ehrenamtlichkeit reduziert Arbeitplätze und es gibt genug Rettungsmenschen
die beim Arbeitsamt stempeln gehen.
Professionellen Rettungsdienst kann man nur ausüben wenn man sich mit dem
Berufsbild wirklich identifiziert. Ansonsten würde man ja auch einen
anderen Beruf machen.
Und solange es Menschen gibt, die hauptberuflich völlig anderen
Beschäftigungen nachgehen und nur sich hin und wieder den "Kick" geben
müssen, werde ich meine Meinung diesbezüglich nicht ändern.
Die Ehrenamtlichkeit ist ein rudimentäres Überbleibsel aus der
Krankenträgerzeit nach dem 2. Weltkrieg. Traditionell gefördert durch alle
HiOrg's - Warum wohl? Heute ist Umdenken angebracht. Wenn ich dann in den
Artikeln der Fachzeitschriften (Nicht die Rettungsbravo) entnehmen darf,
dass die Kompetenzen der RA erheblich erweitert werden sollen, sollte man
diesen Punkte besondere Beachtung schenken.

Gruß, Lars
Manuel Schmidt
2003-10-24 18:22:34 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Schön! Nicht auszusetzten gegen Ehrenamt (Welche Ehre? Welches Amt?) im
Hausnotrufbereich, Essen auf Rädern u.s.w.
Selbstverständlich muss gemäss dem Rettungsdienstgesetz der Länder fachlich
geeignetes Personal eingesetzt werden und keine dressierten Affen.
Nett...
Du vergleichst einen Rettungassistenten, der nicht tagtaeglich im
Rettungsdienst taetig ist mit einem dressierten Affen.

Sorry, ich persoenlich denke auch, dass man trotz allem
Ehrenamt auch auf qualifikation achten muss.

Jedoch finde ich deine Argumentationsweise schon ziemlich krass.

Achja, koenntest du mir mal kurz den fachlischen Unterschied
erlaeutern, zwischen einem Zivildienstleistenden, am Tag 3 nach
Erfolgreich bestandener Rettungssanitaeter-Pruefung und einem
hauptamtlich taetigen Rettungssanitaeter am Tag 3 nach seiner
Bestandenen Rettungssanitaeter-Pruefung?


Manuel
Lars Sommer
2003-10-24 18:32:46 UTC
Permalink
Post by Manuel Schmidt
Post by Lars Sommer
Schön! Nicht auszusetzten gegen Ehrenamt (Welche Ehre? Welches Amt?) im
Hausnotrufbereich, Essen auf Rädern u.s.w.
Selbstverständlich muss gemäss dem Rettungsdienstgesetz der Länder fachlich
geeignetes Personal eingesetzt werden und keine dressierten Affen.
Nett...
Du vergleichst einen Rettungassistenten, der nicht tagtaeglich im
Rettungsdienst taetig ist mit einem dressierten Affen.
Nein, das tue ich nicht! Aber wenn soetwas nicht gesetzlich geregelt wäre
möchte ich nicht wissen auf was für Ideen die Kostensparer kommen würden.
Post by Manuel Schmidt
Sorry, ich persoenlich denke auch, dass man trotz allem
Ehrenamt auch auf qualifikation achten muss.
Natürlich, wünschenswert ist das. Macht das denn auch jeder? Natürlich gibt
es auch Hauptberufliche Pfeiffen. Ausnahmen gibt es immer und ich vermag das
nicht zu beurteilen.
Post by Manuel Schmidt
Jedoch finde ich deine Argumentationsweise schon ziemlich krass.
Mag sein, ich bin vorgeschädigt und wollte diesen Thread auch nicht so
explodieren lassen, weil das Thema ja ein anderes war.
Post by Manuel Schmidt
Achja, koenntest du mir mal kurz den fachlischen Unterschied
erlaeutern, zwischen einem Zivildienstleistenden, am Tag 3 nach
Erfolgreich bestandener Rettungssanitaeter-Pruefung und einem
hauptamtlich taetigen Rettungssanitaeter am Tag 3 nach seiner
Bestandenen Rettungssanitaeter-Pruefung?
Abhängig von der individuellen Eigung gibt es wohl keinen Unterschied,
ausser das der hauptberufliche RS sich konsequent in seinem Berufswunsch und
Berufsumfeld einfügt.
Diese Frage stelle ich dann nocheinmal, wenn beide Personen 1 Jahr
Berufserfahrung haben. Der Eine im Beruf des Rettungsdienstmitarbeiters, der
Andere in seinem Beruf (Maurer, KFZ-Mechaniker, Banker,
Versicherungsvertreter, EDV-Sachbearbeiter...)

Gruß, Lars
Post by Manuel Schmidt
Manuel
Timo Junge
2003-10-24 18:37:37 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Selbstverständlich muss gemäss dem Rettungsdienstgesetz der Länder
fachlich geeignetes Personal eingesetzt werden und keine dressierten
Affen.
Selbstverständlich wird gesetzeskonform fachlich geeignetes Personal
eingesetzt! Egal, ob HA oder EA - die Qualifikation muss passen!
Post by Lars Sommer
Seit der Schaffung eines Berufsbildes im Rettungsdienst sollte man die
Ehrenamtlichkeit in dem Selben kritisch beobachten.
Was sollte man nicht kritisch beobachten?
Post by Lars Sommer
Jeder Bürger kann erwarten, dass erfahrenes Personal zu Hilfe eilt,
welches tagtäglich in dem Berufsbild arbeitet und nicht nur wenn
einem gerade danach ist!
Also bitte! "Wir Ehrenamtlichen" arbeiten nicht nur, wenn uns gerade
danach ist. Es gibt auch mal den einen oder anderen Dienst, auf den
man nicht so recht Lust hat. Das einzige, was im Ehrenamt freiwillig
ist, ist Ein- und Austritt in die jeweilige HiOrg.
Post by Lars Sommer
Ehrenamtlichkeit reduziert Arbeitplätze und es gibt genug
Rettungsmenschen die beim Arbeitsamt stempeln gehen.
Begründe bitte Deine Aussage detailliert.
Post by Lars Sommer
Professionellen Rettungsdienst kann man nur ausüben wenn man sich mit
dem Berufsbild wirklich identifiziert. Ansonsten würde man ja auch
einen anderen Beruf machen.
Ich gehe davon aus, dass sich ein Ehrenamtler überdurchschnittlich
mit "dem Berufsbild" identifiziert - warum sonst sollte er seine Freizeit
dafür opfert?
Post by Lars Sommer
Und solange es Menschen gibt, die hauptberuflich völlig anderen
Beschäftigungen nachgehen und nur sich hin und wieder den "Kick" geben
müssen, werde ich meine Meinung diesbezüglich nicht ändern.
Wem es beim ehrenamtlichen Retten nur um einen "Kick" geht,
der sollte es wirklich sein lassen. Meine letzten zwei ehrenamtlichen
Rettungsdienstnachtschichten waren Nullrunden - und ich habe
nicht den zweifelhaften "Kick" vermisst, morgens um 3 Uhr vom
FME lautstark aus dem Bett geworfen zu werden und raus in die
Kälte zu gehen...
Post by Lars Sommer
Die Ehrenamtlichkeit ist ein rudimentäres Überbleibsel aus der
Krankenträgerzeit nach dem 2. Weltkrieg. Traditionell gefördert durch
alle HiOrg's - Warum wohl? Heute ist Umdenken angebracht. Wenn ich
dann in den Artikeln der Fachzeitschriften (Nicht die Rettungsbravo)
entnehmen darf, dass die Kompetenzen der RA erheblich erweitert
werden sollen, sollte man diesen Punkte besondere Beachtung schenken.
Nochmals: Es ist egal, ob $qualifizierte_Person ehrenamtlich oder
hauptamtlich tätig ist. Solange die Ausbildung stimmt und die
Fortbildungen
auch wahrgenommen werden, passt das. Ausserdem übernehmen EAler
regelmäßig Dienste, so dass auch eine gewisse Praxis gegeben ist.

Viele Grüße

Timo Junge
Lars Sommer
2003-10-24 19:48:40 UTC
Permalink
...
Post by Timo Junge
Also bitte! "Wir Ehrenamtlichen" arbeiten nicht nur, wenn uns gerade
danach ist. Es gibt auch mal den einen oder anderen Dienst, auf den
man nicht so recht Lust hat. Das einzige, was im Ehrenamt freiwillig
ist, ist Ein- und Austritt in die jeweilige HiOrg.
Aha Ausnutzung durch den angeschlagenen Arbeitgeber. Wie auf einer
Angolanischen Bananenplantage mit Leibeigenen.
Post by Timo Junge
Post by Lars Sommer
Ehrenamtlichkeit reduziert Arbeitplätze und es gibt genug
Rettungsmenschen die beim Arbeitsamt stempeln gehen.
Begründe bitte Deine Aussage detailliert.
Nehmen wir an es gibt einen fixen Bedarf an Arbeitskräften. Dann ist es
schön, wenn Menschen die sich für einen hauptberuflichen Werdegang im
Rettungsdienst entschieden haben, nach den üblichen Einstellungsverfahren
(Sieb) diese Stellen besetzen können.
Solange die Arbeitgeber die "Billigkräfte" zur Verfügung haben, werden diese
im Rahmen des Kostendrucks mit Wonne genommen. Hier und da fällt dann auch
ein gründliches Aussieben schonmal aus. *Ein Schelm der Böses dabei denkt*
Wenn es für jeden Beruf ehrenamtliche Alternativen gäbe, hätte Deutschland
noch viel grössere Probleme als heute.
Aktuelle Zahlen der Arbeitsämter liegen mir hier nicht vor, aber man muss
sich nur die Zahl der Stellengesuche anschauen.
Post by Timo Junge
Post by Lars Sommer
Professionellen Rettungsdienst kann man nur ausüben wenn man sich mit
dem Berufsbild wirklich identifiziert. Ansonsten würde man ja auch
einen anderen Beruf machen.
Ich gehe davon aus, dass sich ein Ehrenamtler überdurchschnittlich
mit "dem Berufsbild" identifiziert - warum sonst sollte er seine Freizeit
dafür opfert?
Eben, warum?
Sagen wir mal er ist motiviert. Macht er den falschen Job? Wenn ich
ehrenamtlich all das tun möchte womit ich mich identifiziere, würde ich
heute ehrenamtlich eine Operation am offenen Herzen durchführen, danach eine
vollbesetzte 747 von Hamburg nach Hong-Kong fliegen und zwischendurch einige
Lebensversicherungen verkaufen.
Post by Timo Junge
Post by Lars Sommer
Und solange es Menschen gibt, die hauptberuflich völlig anderen
Beschäftigungen nachgehen und nur sich hin und wieder den "Kick" geben
müssen, werde ich meine Meinung diesbezüglich nicht ändern.
Wem es beim ehrenamtlichen Retten nur um einen "Kick" geht,
der sollte es wirklich sein lassen. Meine letzten zwei ehrenamtlichen
Rettungsdienstnachtschichten waren Nullrunden - und ich habe
nicht den zweifelhaften "Kick" vermisst, morgens um 3 Uhr vom
FME lautstark aus dem Bett geworfen zu werden und raus in die
Kälte zu gehen...
Das mit den Nullrunden tut mir echt leid. Wärst Du besser zu Haus geblieben
und hättest Dich auf deinen wirklichen Beruf gefreut.
Vielleicht ist das die Begründung warum es keine ehrenamtlichen Bäcker gibt.
Die müssen morgens auch immer so früh aufstehen :-(
Post by Timo Junge
Post by Lars Sommer
Die Ehrenamtlichkeit ist ein rudimentäres Überbleibsel aus der
Krankenträgerzeit nach dem 2. Weltkrieg. Traditionell gefördert durch
alle HiOrg's - Warum wohl? Heute ist Umdenken angebracht. Wenn ich
dann in den Artikeln der Fachzeitschriften (Nicht die Rettungsbravo)
entnehmen darf, dass die Kompetenzen der RA erheblich erweitert
werden sollen, sollte man diesen Punkte besondere Beachtung schenken.
Nochmals: Es ist egal, ob $qualifizierte_Person ehrenamtlich oder
hauptamtlich tätig ist. Solange die Ausbildung stimmt und die
Fortbildungen
auch wahrgenommen werden, passt das. Ausserdem übernehmen EAler
regelmäßig Dienste, so dass auch eine gewisse Praxis gegeben ist.
Schade um die Arbeitsplätze.
Post by Timo Junge
Viele Grüße
Timo Junge
Gruß, Lars
Lars Ruebekeil
2003-10-24 20:48:48 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Post by Timo Junge
Post by Lars Sommer
Professionellen Rettungsdienst kann man nur ausüben wenn man sich
mit dem Berufsbild wirklich identifiziert. Ansonsten würde man
ja auch einen anderen Beruf machen.
Ich gehe davon aus, dass sich ein Ehrenamtler überdurchschnittlich
mit "dem Berufsbild" identifiziert - warum sonst sollte er seine
Freizeit dafür opfert?
Eben, warum?
Sagen wir mal er ist motiviert. Macht er den falschen Job? Wenn ich
ehrenamtlich all das tun möchte womit ich mich identifiziere, würde
ich heute ehrenamtlich eine Operation am offenen Herzen durchführen,
danach eine vollbesetzte 747 von Hamburg nach Hong-Kong fliegen und
zwischendurch einige Lebensversicherungen verkaufen.
Wenn es dir Freude bereitet und du in deiner Freizeit die entsprechenden
Ausbildungen machst - warum nicht? In meinen Augen spricht dann nichts
dagegen. Du argumentierst, als ob jeder, der mal gerade ein wenig mit
Blaulicht fahren will und Unfallopfer sehen will sich in einen RTW setzen
darf und loslegen kann.

Ich weiß nicht, wie du auf den Trichter kommst, dass man nur eine
"Berufung" haben kann und diese dann zwangsläufig zu seinem Beruf machen
muss. Solange die Qualifikation stimmt (das ist natürlich das A&O) sehe
ich da ehrlich gesagt nichts schlimmes, etwas "hobbymäßig" zu betreiben,
scheinbar im Gegensatz zu dir.

Wie sieht's mit anderen Ehrenamtlichen aus? Willst du dich nicht von
einer FF aus dem Auto schneiden lassen, weil die das nicht beruflich
machen? Warum gehen eigentlich nicht alle FFler (waren doch über eine
Million, oder?) zur BF, wenn sie sich mit dem Job doch identifizieren?
Oder machen sie das nur aus Geltungssucht (schwarze Schafe mal
ausgenommen)?

Und die Folgerung, dass, wenn alle Ehrenamtlichen verschwinden, mehr
Hauptamtliche eingestellt werden, ist in meinen Augen auch nicht so
glasklar. Wie wäre es denn, wenn man einfach mal den Versorgungsstandard
etwas zurückschraubt? Uns geht es doch eigentlich ganz gut hier, ein
bißchen weniger - immer noch besser als im Großteil der restlichen
Länder. Sicher ist das schlecht, aber dass dieser Staat kein Geld im
Überfluss mehr hat sollte jeder mittlerweile mitbekommen haben. Sicher
wäre das Sparen am flachsen Ende und nicht fair, aber ist es gerecht,
meiner Oma ihre Rente zu kürzen, wenn man sich die Pensionsgehälter
diverser Politiker anguckt?

Gruß Lars
Nikos Killas
2003-10-24 18:37:36 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Selbstverständlich muss gemäss dem Rettungsdienstgesetz der Länder
fachlich geeignetes Personal eingesetzt werden und keine dressierten
Affen. Aber!
Seit der Schaffung eines Berufsbildes im Rettungsdienst sollte man die
Ehrenamtlichkeit in dem Selben kritisch beobachten.
Jeder Bürger kann erwarten, dass erfahrenes Personal zu Hilfe eilt,
welches tagtäglich in dem Berufsbild arbeitet und nicht nur wenn einem
gerade danach ist!
Also kann man "Rettungsdienstler" nicht lernen, sondern wird dazu mit
Geboren und erhält die Erfahrung in die Wiege gelegt?

Berufsanfänger ohne Erfahrung gibt es demnach im Rettungsdienst nicht, wenn
ich Dich richtig verstehe.
Post by Lars Sommer
Ehrenamtlichkeit reduziert Arbeitplätze und es gibt genug Rettungsmenschen
die beim Arbeitsamt stempeln gehen.
Ebendso wie Millionen von Nicht-Rettungsmenschen!
Ich denke mal die Ehrenamtlichen sind kaum für die Arbeitsmarktsituation in
.de verantwortlich.
Post by Lars Sommer
Professionellen Rettungsdienst kann man nur ausüben wenn man sich mit dem
Berufsbild wirklich identifiziert. Ansonsten würde man ja auch einen
anderen Beruf machen.
Also müssten die ganzen Feuerwehren den RD abgeben.

Ich kenne kaum einen hauptberuflichen Feuerwehrmann der den RD nicht als
lästiges übel sieht.
Von Identifikation mit dem Beruf des Rettungsassistenten ganz zu schweigen.
Wenn man die Leute dann mal privat trifft und fragt was diese beruflich
machen erhält man als Antowort: *Feuerwehrmann* und nicht
Rettungsdienstler.
Das spricht auf jeden Fall für die Identifikation.

Wieso heisst es eigentlich Feuerwehr und nicht Rettungswehr?

Welcher "Büromensch" oder Handwerker identifiziert sich mit seinem Beruf?
In der Regel geht man den lieben langen Tag zur Arbeit um Geld zu verdienen,
ich denke das hat wenig mit Identifikation zu tun.
Wieso hat man den andere Hobbies in der Regel als seinen Beruf (mal von
wenigen glücklichen Aussnahmen abgesehen)?
Post by Lars Sommer
Und solange es Menschen gibt, die hauptberuflich völlig anderen
Beschäftigungen nachgehen und nur sich hin und wieder den "Kick" geben
müssen, werde ich meine Meinung diesbezüglich nicht ändern.
Die Ehrenamtlichkeit ist ein rudimentäres Überbleibsel aus der
Krankenträgerzeit nach dem 2. Weltkrieg. Traditionell gefördert durch alle
HiOrg's - Warum wohl? Heute ist Umdenken angebracht. Wenn ich dann in den
Artikeln der Fachzeitschriften (Nicht die Rettungsbravo) entnehmen darf,
dass die Kompetenzen der RA erheblich erweitert werden sollen, sollte man
diesen Punkte besondere Beachtung schenken.
Mal ne Frage:

Wer soll das ganze Bezahlen?
Die Krankenkassen sind ja mittlerweile ziemlich Pleite wenn man so den
Presseberichten glauben kann.

Vielleicht wird ja irgendwann der RD von den Krankenkassen
wegrationalisiert.
Jeder kann dann selbst zusehen wie er ins KH kommt wenn er zum Notfall wird.

Der RD in der Form wie wir in kennen ist ja soweit ich weiss auf die
*ehrenamtliche* Einsatzbereitschaft von freiwilligen Sanitätskolonnen
gebildet worden und hat sich daraus zu dem gebildet was er jetzt ist.

Gruss Nikos
--
Es gibt ja noch andere Dinge als ständig vor dem PC zu hocken. Das habe ich
auch festgestellt. Der Ergonomie wegen habe ich mir dann auch einen Stuhl
geleistet und sitze jetzt vor dem Computer, das ist wirklich angenehmer.

http://www.kreuzretter.net http://www.drk-hemer.de
Lars Sommer
2003-10-24 19:27:26 UTC
Permalink
Post by Nikos Killas
Also kann man "Rettungsdienstler" nicht lernen, sondern wird dazu mit
Geboren und erhält die Erfahrung in die Wiege gelegt?
Ist das Deine Sicht der Dinge?
Post by Nikos Killas
Berufsanfänger ohne Erfahrung gibt es demnach im Rettungsdienst nicht, wenn
ich Dich richtig verstehe.
Falsch verstanden. Berufsanfänger können nicht über eine umfangreiche
Berufserfahrung verfügen. Gilt im Übrigen nicht nur für den RD.
Post by Nikos Killas
Post by Lars Sommer
Ehrenamtlichkeit reduziert Arbeitplätze und es gibt genug
Rettungsmenschen
Post by Nikos Killas
Post by Lars Sommer
die beim Arbeitsamt stempeln gehen.
Ebendso wie Millionen von Nicht-Rettungsmenschen!
Ich denke mal die Ehrenamtlichen sind kaum für die Arbeitsmarktsituation in
.de verantwortlich.
Korrekt, aber sie tragen bei Weitem nicht zu einer Verbesserung bei. Ursache
ist eindeutig der Gesetzgeber!
Post by Nikos Killas
Post by Lars Sommer
Professionellen Rettungsdienst kann man nur ausüben wenn man sich mit dem
Berufsbild wirklich identifiziert. Ansonsten würde man ja auch einen
anderen Beruf machen.
Also müssten die ganzen Feuerwehren den RD abgeben.
Wenn man zu einer Berufsfeuerwehr geht, deren öffentlicher Auftrag auch die
Stellung des RD ist, erkenne ich die Tätigkeit mit der Unterschrift im
Arbeitsvertrag an. Eine gewisse sinnvolle Berufsverbundenheit ist nicht
auszuschliessen. Aber auch ein Berufsfeuerwehrmann leistet mehr Stunden auf
Rettungsdienstmitteln als ein Ehrenamtlicher. Ausserdem ist die Verknüpfung
Feuerwehr-Rettungsdienst wie in NRW leider auch noch ein rudimentäres
Überbleibsel aus der Nachkriegszeit / Zonenbesetzung.
Auch der Berufsfeuerwehrmann verdient durch seine kombinierte Tätigkeit
seinen Lebensunterhalt. Der Ehrenamtliche mit seinem richtigen Beruf.
Post by Nikos Killas
Ich kenne kaum einen hauptberuflichen Feuerwehrmann der den RD nicht als
lästiges übel sieht.
Ich kenne viele die beides gerne machen, aber auch die anderen Beispiele.
Auch hier ist dringend der Gesetzgeber gefragt, die Beamten gemäss ihren
Fähigkeiten einzusetzten. Aber wie gesagt, der Berufsfeuerwehrmann erkennt
diese Regelung, die seinen Gehalt sicherstellt, durch den Arbeitsvertrag an.
Post by Nikos Killas
Von Identifikation mit dem Beruf des Rettungsassistenten ganz zu schweigen.
Wenn man die Leute dann mal privat trifft und fragt was diese beruflich
machen erhält man als Antowort: *Feuerwehrmann* und nicht
Rettungsdienstler.
Das spricht auf jeden Fall für die Identifikation.
Ja, auch das ist ein trauriges Beispiel.
Post by Nikos Killas
Wieso heisst es eigentlich Feuerwehr und nicht Rettungswehr?
Wie gesagt, die geschichtliche Vergangenheit ist hier ausschlaggebend.
Post by Nikos Killas
Welcher "Büromensch" oder Handwerker identifiziert sich mit seinem Beruf?
In der Regel geht man den lieben langen Tag zur Arbeit um Geld zu verdienen,
ich denke das hat wenig mit Identifikation zu tun.
Jetzt weiss ich warum Deutschland am Boden ist ;-)
Post by Nikos Killas
Wieso hat man den andere Hobbies in der Regel als seinen Beruf (mal von
wenigen glücklichen Aussnahmen abgesehen)?
Beruf kann auch gleichzeitig Hobby sein, aber was konkret schwebt dir als
Beispiel vor?
Post by Nikos Killas
Post by Lars Sommer
Und solange es Menschen gibt, die hauptberuflich völlig anderen
Beschäftigungen nachgehen und nur sich hin und wieder den "Kick" geben
müssen, werde ich meine Meinung diesbezüglich nicht ändern.
Die Ehrenamtlichkeit ist ein rudimentäres Überbleibsel aus der
Krankenträgerzeit nach dem 2. Weltkrieg. Traditionell gefördert durch alle
HiOrg's - Warum wohl? Heute ist Umdenken angebracht. Wenn ich dann in den
Artikeln der Fachzeitschriften (Nicht die Rettungsbravo) entnehmen darf,
dass die Kompetenzen der RA erheblich erweitert werden sollen, sollte man
diesen Punkte besondere Beachtung schenken.
Wer soll das ganze Bezahlen?
Die Krankenkassen sind ja mittlerweile ziemlich Pleite wenn man so den
Presseberichten glauben kann.
Traurig aber wahr, die Organisationen die Jahrzehnte lang Ehrenamtliche und
Zivis zu Hauf beschäftigten, sind finanziell mehr als angeschlagen bzw.
Insolvent.
Was haben die denn mit dem ganzen Geld gemacht? Und warum haben die oft RTW-
/ KTW- und Berufsbekleidungs-Sparausgaben???
Und wenn die Kassen ihren Verwaltungsapparat (nur eine Abrechnungstelle)
optimieren und verkleinern würden, dann - Gut das die keine Ehrenamtlichen
haben *Hahaha*
Post by Nikos Killas
Vielleicht wird ja irgendwann der RD von den Krankenkassen
wegrationalisiert.
Jeder kann dann selbst zusehen wie er ins KH kommt wenn er zum Notfall wird.
Andere Europäische Länder zeigen das es besser geht, auch ohne
Fach-Ehrenamt!
Wie währe es wohl, wenn man die Bundesregierung durch Ehrenamtliche ersetzen
würde *Freu*
Post by Nikos Killas
Der RD in der Form wie wir in kennen ist ja soweit ich weiss auf die
*ehrenamtliche* Einsatzbereitschaft von freiwilligen Sanitätskolonnen
gebildet worden und hat sich daraus zu dem gebildet was er jetzt ist.
Richtig und das war auch Notwendig und Zeitgemäss, aber die Zeit vergeht.
Umdenken ist angesagt.

Gruß, Lars
Post by Nikos Killas
Gruss Nikos
--
Es gibt ja noch andere Dinge als ständig vor dem PC zu hocken. Das habe ich
auch festgestellt. Der Ergonomie wegen habe ich mir dann auch einen Stuhl
geleistet und sitze jetzt vor dem Computer, das ist wirklich angenehmer.
http://www.kreuzretter.net http://www.drk-hemer.de
Manuel Schmidt
2003-10-24 19:54:58 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Richtig und das war auch Notwendig und Zeitgemäss, aber die Zeit vergeht.
Umdenken ist angesagt.
Und daher werde ich mich absofort dafuer schaemen muessen,
dass ich in einem Bereich der der Rettung von Menschen dient
freiwillig und unentgeltlich taetig bin.
Falls mir im Dienst etwas passieren sollte, braucht fuer mich
ja auch keine Unfallversicherung zu bezahlen.
Ich bin ja selbst schuld,
- dass ich bei dem Verkehrsunfall dabei war um zu helfen
und dabei dummerweise ein PKW-Fahrer die Absicherung
misachtet hat.
- dass ich der Verrueckte war der an dem Seil hing, um
ein 5jaehriges Kind in einer Felswand zu retten und dabei
einen Herabfallenden Stein auf den Arm bekommen habe
der das nicht verkraftet hat.
- dass ich im Rahmen eines sogenannten Flash-Overs
trotz aller Vorsichtsmasnahmen gegrillt wurde.

Tja, das Ehrenamt ist halt einfach scheise.

Und in solchen Situationen wie jetzt frage ich mich
wirklich, weshalb ich diesen verdammten Scheis mache?
Weshalb man sich diesen Gefahren aussetzt,...
Weshalb man sich mehrere Stunden in der Woche mit
diesem Thema beschaeftigt, lernt, uebt um im
Ernstfall auch fitt zu sein,...
Weshalb man nacht's um halb 3 aufsteht weil ein
komisches Kaestchen piept und eine Stimme sagt
"wohnungsbrand ob Menschen im Gebaeude nicht bekannt"

Tja, ich sollte mich damit abfinden, dass
Ehrenamtliche taetigkeit im 'Rettungsbereich' keineswegs
honoriert wird, man nicht annaehernd als qualifziert
anerkannt wird, und sowieso an allem Schuld ist.


Es ist wohl wirklich besser, wenn keiner weis, dass
man z.B. in einer FF ist.
Noch besser waere es jedoch fuer einen selbst gar nicht
in einer FF zu sein.


Manuel
Marco Fritsch
2003-10-23 19:57:06 UTC
Permalink
"Heiko Aßmus" <***@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag > > Der RTW hat einen
Folgeeinsatz, Freigabe durch die Leitstelle
Post by Heiko Aßmus
Wie bitte? Die Gefahren einer Sondersignalfahrt in Kauf nehmen, für
einen Folgeeinsatz? Sorry, da würde ich sicher nicht mitspielen. Vor
allem würde ich selbst nicht auf so aberwitzige Ideen kommen.
Hääää? Wenn die Leitstelle kein Fahrzeug mehr frei hat und irgendwo jemand
dringend einen RTW benötigt, dann ist es doch berechtigt, wenn man dringend
seinen Patienten abgibt und sich freimacht, um zum Folgeeinsatz zu fahren.

Außerdem ist eine Sondersignalfahrt nur so gefährlich, wie der Fahrer sie
macht.
Heiko Aßmus
2003-10-23 20:17:27 UTC
Permalink
Post by Marco Fritsch
Hääää? Wenn die Leitstelle kein Fahrzeug mehr frei hat und irgendwo
jemand dringend einen RTW benötigt,
.... dann soll sie gefälligst zusehen, wo sie einen herbekommt. Ich
bringe weder Mannschaft noch Patient in Gefahr, wenn es nicht unbedingt
sein muß.
Post by Marco Fritsch
Außerdem ist eine Sondersignalfahrt nur so gefährlich, wie der
Fahrer sie macht.
Das stimmt erst dann, wenn der Fahrer fährt wie ein Bekloppter. Oder
würdest Du das Überqueren einer größeren Kreuzung ohne Beachtung der
Ampelanlage als ungefährliche Standardsituation einschätzen?

Heiko
Marco Fritsch
2003-10-23 22:19:22 UTC
Permalink
Post by Heiko Aßmus
Das stimmt erst dann, wenn der Fahrer fährt wie ein Bekloppter. Oder
würdest Du das Überqueren einer größeren Kreuzung ohne Beachtung der
Ampelanlage als ungefährliche Standardsituation einschätzen?
Ohne Beachtung der Ampelanlage? Fährst Du mit geschlossenen Augen?

Ja, es ist eine Standardsituation, und zwar dann, wenn man erst losfährt,
wenn alle anderen Verkehrsteilnehmer sichtlich zum Stillstand gekommen sind.
Heiko Aßmus
2003-10-24 11:21:30 UTC
Permalink
Post by Marco Fritsch
Ohne Beachtung der Ampelanlage? Fährst Du mit geschlossenen Augen?
Ein Schenkelklopfer, echt...................
Post by Marco Fritsch
Ja, es ist eine Standardsituation, (...)
_Deine_ Meinung. Diese Situation ist nie zu unterschätzen.

Heiko
Marco Fritsch
2003-10-24 15:25:31 UTC
Permalink
Post by Heiko Aßmus
Post by Marco Fritsch
Ohne Beachtung der Ampelanlage? Fährst Du mit geschlossenen Augen?
Ein Schenkelklopfer, echt...................
Post by Marco Fritsch
Ja, es ist eine Standardsituation, (...)
_Deine_ Meinung. Diese Situation ist nie zu unterschätzen.
Von Unterschätzen kann hier auch keine Rede sein.
Thomas Hochstein
2003-10-23 23:45:42 UTC
Permalink
Post by Marco Fritsch
Außerdem ist eine Sondersignalfahrt nur so gefährlich, wie der Fahrer sie
macht.
Anderer Ansicht: die Statistik.

-thh
--
Thomas Hochstein * ***@mail.th-h.de * http://www.th-h.de/
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. - RV Weinstraße * http://www.juh-nw.de/

JUHMAIL: Infos für und rund um die Johanniter * http://www.juhmail.de/
Marco Fritsch
2003-10-24 09:42:52 UTC
Permalink
Post by Thomas Hochstein
Post by Marco Fritsch
Außerdem ist eine Sondersignalfahrt nur so gefährlich, wie der Fahrer sie
macht.
Anderer Ansicht: die Statistik.
In keiner Statistik ist die Risikobereitschaft der Fahrer erfasst.
Seifert, Hagen Thorbjörn
2003-10-24 09:30:12 UTC
Permalink
Post by Heiko Aßmus
Post by Lars Sommer
Was Du findest ist doch ersteinmal egal.
Bin sicher kein Freund des Ehrenamts im Rettungsdienst.
Da traut man sich ja als "Ehrenamtlicher", der auch nur seinen Job macht,
fast nicht mehr hier was zu schreiben...
Bernhard Nowotny
2003-10-24 10:38:45 UTC
Permalink
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Post by Heiko Aßmus
Bin sicher kein Freund des Ehrenamts im Rettungsdienst.
Da traut man sich ja als "Ehrenamtlicher", der auch nur seinen Job
macht, fast nicht mehr hier was zu schreiben...
Nein, fürs Schreiben in d.e.n. wird es in absehbarer Zeit
kein Geld geben, nicht mal als Zeitvertrag. Also bitte weiter
ehrenamtlich hier mitschreiben.

Wird übrigens langsam Zeit für einen d.e.n.-Orden! :)

Servus,


Bernhard
--
Bernhard Nowotny
85625 Glonn, Germany (PGP ID: 0x17B6F58C DSS/DH)
Mach' mit bei der Millionen-Aktion! Bring' Bewegung in die Politik:
http://www.beweg-dich-deutschland.de überbringt Deine Vorschläge!
Nikos Killas
2003-10-24 10:38:55 UTC
Permalink
Post by Bernhard Nowotny
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Post by Heiko Aßmus
Bin sicher kein Freund des Ehrenamts im Rettungsdienst.
Da traut man sich ja als "Ehrenamtlicher", der auch nur seinen Job
macht, fast nicht mehr hier was zu schreiben...
Nein, fürs Schreiben in d.e.n. wird es in absehbarer Zeit
kein Geld geben, nicht mal als Zeitvertrag. Also bitte weiter
ehrenamtlich hier mitschreiben.
Sind den wenigstens die Ruhezeigen geregelt?
Wie sieht das denn mit der Verpflegung aus?

Ist man eigentlich Versichert bei dieser ehrenamtlichen Tätigkeit?
Man kann sich ja schnell die Finger in der Tastatur einklemmen;))

Gruss
Nikos
--
Es gibt ja noch andere Dinge als ständig vor dem PC zu hocken. Das habe ich
auch festgestellt. Der Ergonomie wegen habe ich mir dann auch einen Stuhl
geleistet und sitze jetzt vor dem Computer, das ist wirklich angenehmer.

http://www.kreuzretter.net http://www.drk-hemer.de
Bernhard Nowotny
2003-10-24 10:55:48 UTC
Permalink
Post by Nikos Killas
Post by Bernhard Nowotny
Nein, fürs Schreiben in d.e.n. wird es in absehbarer Zeit
kein Geld geben, nicht mal als Zeitvertrag. Also bitte weiter
ehrenamtlich hier mitschreiben.
Sind den wenigstens die Ruhezeigen geregelt?
Ja: gepostet wird 24 Stunden am Tag und die Nacht noch dazu.
Post by Nikos Killas
Wie sieht das denn mit der Verpflegung aus?
Bei mir gibt's in 10 Minuten feines Essen - Einladung "chez Mama". :)
Post by Nikos Killas
Ist man eigentlich Versichert bei dieser ehrenamtlichen Tätigkeit?
Man kann sich ja schnell die Finger in der Tastatur einklemmen;))
Dann sind deine Schutzvorkehrungen nicht gut genug. Pech gehabt...
Versicherung gibt's hier nur gegen Tröpfcheninfektion am
Bildschirmarbeitsplatz durch Usenet-Postings. Auf mehr wollte sich
die GUV nicht einlassen.

Ups, mein Arbeitgeber meckert wieder, dass ich zuviel Zeit für
dieses wichtige Amt hier aufwende. So ein Ausbeuter! Sklaventreiber!
Scheiss Selbständigkeit...

Servus,


Bernhard
--
Bernhard Nowotny
85625 Glonn, Germany (PGP ID: 0x17B6F58C DSS/DH)
Mach' mit bei der Millionen-Aktion! Bring' Bewegung in die Politik:
http://www.beweg-dich-deutschland.de überbringt Deine Vorschläge!
Heiko Aßmus
2003-10-24 11:22:45 UTC
Permalink
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Post by Heiko Aßmus
Bin sicher kein Freund des Ehrenamts im Rettungsdienst.
Da traut man sich ja als "Ehrenamtlicher", der auch nur seinen Job
macht, fast nicht mehr hier was zu schreiben...
Zwar hier OT, aber ich erlaube mir anzumerken, daß ich nie einem
Ehrenamtlichen seine Tätigkeit vorhalte. Das wäre auch ziemlich
anmaßend. Meine Kritik am Ehrenamt im Rettungsdienst zielt eher auf
Geschäftsführer und Krankenkassen.

Heiko
Lars Sommer
2003-10-24 16:42:00 UTC
Permalink
Vollkommen meine Meinung!
Ich arbeite als Kreisangestellter in einem Rettungsdienst ohne Zivis und
Ehrenamtliche. Kenne aber auch die Sätze von HiOrg-Geschäftsführern wie:"Am
Wochenende fahren die Hauptberuflichen KTW. Die Ehrenamtlichen müssen RTW
fahren, damit sie auch weiterhin zur Verfügung stehen." u.s.w.
Trotzdem haben meiner Meinung nach Ehrenamtliche in heutiger Zeit nichts
mehr im RD zu suchen. Ich gehe neben meiner hauptberuflichen Tätigkeit im
Rettungsdienst auch nicht in eine Bank und vergebe Kredite oder verkaufe
Versicherungen. Und als Nachschlag wissen wir alle wieviele arbeitslosen
Rettungsdienstler stempeln gehen.

Das richtige Kotzen bekomme ich, wenn ich höre, dass HiOrg's und OV -die
jahrelang billige Arbeitskräfte ködern (Zivis und Ehrenamtliche)-, heute
insolvent sind.

Das Hauptaugenmerk liegt in der Tat bei den Geschäftführern und den Kassen.

Gruß, Lars
Post by Heiko Aßmus
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Post by Heiko Aßmus
Bin sicher kein Freund des Ehrenamts im Rettungsdienst.
Da traut man sich ja als "Ehrenamtlicher", der auch nur seinen Job
macht, fast nicht mehr hier was zu schreiben...
Zwar hier OT, aber ich erlaube mir anzumerken, daß ich nie einem
Ehrenamtlichen seine Tätigkeit vorhalte. Das wäre auch ziemlich
anmaßend. Meine Kritik am Ehrenamt im Rettungsdienst zielt eher auf
Geschäftsführer und Krankenkassen.
Heiko
Ilan Neidhardt
2003-10-24 17:34:18 UTC
Permalink
"Lars Sommer" <***@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag news:bnbkon$v9kgv$***@ID-104118.news.uni-berlin.de...
| Vollkommen meine Meinung!
| Ich arbeite als Kreisangestellter in einem Rettungsdienst ohne Zivis
und
| Ehrenamtliche. Kenne aber auch die Sätze von HiOrg-Geschäftsführern
wie:"Am
| Wochenende fahren die Hauptberuflichen KTW. Die Ehrenamtlichen müssen
RTW
| fahren, damit sie auch weiterhin zur Verfügung stehen." u.s.w.
| Trotzdem haben meiner Meinung nach Ehrenamtliche in heutiger Zeit
nichts
| mehr im RD zu suchen. Ich gehe neben meiner hauptberuflichen Tätigkeit
im
| Rettungsdienst auch nicht in eine Bank und vergebe Kredite oder
verkaufe
| Versicherungen. Und als Nachschlag wissen wir alle wieviele
arbeitslosen
| Rettungsdienstler stempeln gehen.

Ich lasse mich mal als Ehrenamtlicher zu einer Antwort hinreisen:
Ich bin vor 7 Jahren in den Katastrophenschutz gegangen und habe dort
meine ersten Ausbildungen erhalten.
Mit der Zeit auch eine zum Rettungssanitäter. Inzwischen habe ich
folgende Ausbildungen:
Betreuungshelfer, (von EH über Betriebssanitäter zum) Rettungssanitäter,
Zugführer, Breiten-Ausbilder. Ich habe unter anderem die
Betreuungshelferausbildung bei uns konzeptioniert und vorangetrieben, da
es nichts an Unterlagen und Vorlagen gab. Ich bilde mich regelmäßig u.a.
in Frühdefi, Rechtsfragen, Krisenintervention, ... fort. Allein dieses
Jahr sind es über 80 Stunden.
Ich halte die Möglichkeit mitzufahren für Ehrenamtliche, die im
Katastrophenschutz aktiv sind für wichtig. Wie will ich meine Leute
ausbilden und fit halten, wenn sie keine Möglichkeit dazu bekommen?
Alternativ: du stellst auch den kompletten Katastrophenschutz auf's
Hauptamt um.

Unsere Dienststelle war rein ehrenamtlich. Wir haben ehrenamtlich pro
Tag bis zu 5 KTW für die Feuerwehr besetzt (die in Überstunden gefahren
werden aber dadurch nicht immer besetzt waren). 2000 hat dieser
ehrenamtliche Verein es geschafft ein Vertrags-KTW zu bekommen und
konnte 2 RS festanstellen. Nebenbei wurde weiter ehrenamtlich auf
weiteren Fahrzeugen gefahren. Hierdurch wurde der Bedarf nachgewiesen
und weitere Vertragsfahrzeuge kamen. Inzwischen laufen 6 Fahrzeuge der
HiOrgs fest für die Feuerwehr. Zwei davon bei unserem ehrenamtlichen
Verein. Die Mitarbeiter für den Rettungsdienst ist inzwischen auf 5
gestiegen. Aufgrund der Kostendeckung konnte als 5ter ein Ausbilder
eingestellt werden, der inzwischen als 6ter hauptamtlich die Ausbildung
leitet.
Insgesamt sind incl. des Dienststellenleiters 7(!) feste Arbeitsplätze
durch das Engagement des Ehrenamtes entstanden und es werden mehr.
Mit Abnahme der Tätigkeit der Ehrenamtlichen im Bereich Krankentransport
/ Rettungsdienst ging allerdings auch eine Reduzierung der
ehrenamtlichen (qualifizierten) Helfer in der SEG (inzwischen nur noch
EE) einher. Diese Einbuse, die bei allen Organisationen festzustellen
ist, betrifft das Personal der (damals SEG heute in den) EE. Somit steht
für große Sanitätsdienste und Einsätze weniger (auch weniger
qualifiziertes und trainiertes) Personal zur Verfügung.

| Das richtige Kotzen bekomme ich, wenn ich höre, dass HiOrg's und
OV -die
| jahrelang billige Arbeitskräfte ködern (Zivis und Ehrenamtliche)-,
heute
| insolvent sind.

Komisch wenn unser ehrenamtliche Verein, den man tod gesagt hat und mit
Millionenschulden in die Selbständigkeit als e.V. gezwungen hat, heute
zwar immer noch Schulden hat, aber 6 Arbeitsplätze im Rettungsdienst und
einen in der Ausbildung geschaffen hat. Das ist alles nur durch die
Ehrenamtlichen und ihr Engagement entstanden.

| Das Hauptaugenmerk liegt in der Tat bei den Geschäftführern und den
Kassen.

Finanzieren die auch die weitere Daseinsvorsorge? Kann man nur
Krankentransport und Rettungsdienst separat sehen? Wenn ja, warum müssen
die Hilfsorganisationen bei der Vergabe der Rettungsdienste und
Krankentransporte bevorzugt werden? Doch wohl um die Daseinvorsorge zu
stärken.
Betreiben die Privaten auch Katastrophenschutzeinheiten? Am besten mit
hauptamtlichen Kräften?

Ilan
Lars Sommer
2003-10-24 20:04:56 UTC
Permalink
Post by Ilan Neidhardt
Ich bin vor 7 Jahren in den Katastrophenschutz gegangen und habe dort
meine ersten Ausbildungen erhalten.
Mit der Zeit auch eine zum Rettungssanitäter. Inzwischen habe ich
Betreuungshelfer, (von EH über Betriebssanitäter zum) Rettungssanitäter,
Zugführer, Breiten-Ausbilder. Ich habe unter anderem die
Betreuungshelferausbildung bei uns konzeptioniert und vorangetrieben, da
es nichts an Unterlagen und Vorlagen gab. Ich bilde mich regelmäßig u.a.
in Frühdefi, Rechtsfragen, Krisenintervention, ... fort. Allein dieses
Jahr sind es über 80 Stunden.
Beachtlich Dein Engagement!
Post by Ilan Neidhardt
Ich halte die Möglichkeit mitzufahren für Ehrenamtliche, die im
Katastrophenschutz aktiv sind für wichtig. Wie will ich meine Leute
ausbilden und fit halten, wenn sie keine Möglichkeit dazu bekommen?
Alternativ: du stellst auch den kompletten Katastrophenschutz auf's
Hauptamt um.
Mitfahren finde ich auch mehr als wichtig. Zu Dritt lernt es sich auch
besser.
Katastrophenschutz ist eine andere Kategorie. Auch wenn man sich fragt ob
die Katastrophe vorher oder nachher eingetreten ist kenne ich viele
Positiv-Beispiele, an die ich mich gerne erinnere.
Aber der Katastrophenschutz ist auch nicht hauptberuflich geregelt. Hier
habe ich überhaupt nichts gegen Ehrenamt einzuwenden, wie auch bei FF und
THW.
Post by Ilan Neidhardt
Unsere Dienststelle war rein ehrenamtlich. Wir haben ehrenamtlich pro
Tag bis zu 5 KTW für die Feuerwehr besetzt (die in Überstunden gefahren
werden aber dadurch nicht immer besetzt waren).
Und die Krankenkassen haben voll den Tarif bezahlt?

2000 hat dieser
Post by Ilan Neidhardt
ehrenamtliche Verein es geschafft ein Vertrags-KTW zu bekommen und
konnte 2 RS festanstellen. Nebenbei wurde weiter ehrenamtlich auf
weiteren Fahrzeugen gefahren. Hierdurch wurde der Bedarf nachgewiesen
und weitere Vertragsfahrzeuge kamen. Inzwischen laufen 6 Fahrzeuge der
HiOrgs fest für die Feuerwehr. Zwei davon bei unserem ehrenamtlichen
Verein. Die Mitarbeiter für den Rettungsdienst ist inzwischen auf 5
gestiegen. Aufgrund der Kostendeckung konnte als 5ter ein Ausbilder
eingestellt werden, der inzwischen als 6ter hauptamtlich die Ausbildung
leitet.
Insgesamt sind incl. des Dienststellenleiters 7(!) feste Arbeitsplätze
durch das Engagement des Ehrenamtes entstanden und es werden mehr.
Mit Abnahme der Tätigkeit der Ehrenamtlichen im Bereich Krankentransport
/ Rettungsdienst ging allerdings auch eine Reduzierung der
ehrenamtlichen (qualifizierten) Helfer in der SEG (inzwischen nur noch
EE) einher. Diese Einbuse, die bei allen Organisationen festzustellen
ist, betrifft das Personal der (damals SEG heute in den) EE. Somit steht
für große Sanitätsdienste und Einsätze weniger (auch weniger
qualifiziertes und trainiertes) Personal zur Verfügung.
| Das richtige Kotzen bekomme ich, wenn ich höre, dass HiOrg's und
OV -die
| jahrelang billige Arbeitskräfte ködern (Zivis und Ehrenamtliche)-,
heute
| insolvent sind.
Komisch wenn unser ehrenamtliche Verein, den man tod gesagt hat und mit
Millionenschulden in die Selbständigkeit als e.V. gezwungen hat, heute
zwar immer noch Schulden hat, aber 6 Arbeitsplätze im Rettungsdienst und
einen in der Ausbildung geschaffen hat. Das ist alles nur durch die
Ehrenamtlichen und ihr Engagement entstanden.
Lobenswert aber nicht die Regel!
Post by Ilan Neidhardt
| Das Hauptaugenmerk liegt in der Tat bei den Geschäftführern und den
Kassen.
Finanzieren die auch die weitere Daseinsvorsorge? Kann man nur
Krankentransport und Rettungsdienst separat sehen? Wenn ja, warum müssen
die Hilfsorganisationen bei der Vergabe der Rettungsdienste und
Krankentransporte bevorzugt werden? Doch wohl um die Daseinvorsorge zu
stärken.
Müssen sie ja nicht in allen Bundesländern.
Post by Ilan Neidhardt
Betreiben die Privaten auch Katastrophenschutzeinheiten? Am besten mit
hauptamtlichen Kräften?
Natürlich nicht, die Privaten bekommen heute keine Mittel mehr dafür, die
Jahrelang für den Katastrophenschutz bewilligt wurden. Übrigens unterliegen
alle hauptamtlichen Rettungskräfte im Kat Fall dem Katastrophenschutz.
Post by Ilan Neidhardt
Ilan
Lars
Nikos Killas
2003-10-24 17:51:40 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Vollkommen meine Meinung!
Ich arbeite als Kreisangestellter in einem Rettungsdienst ohne Zivis und
Ehrenamtliche. Kenne aber auch die Sätze von HiOrg-Geschäftsführern
wie:"Am Wochenende fahren die Hauptberuflichen KTW. Die Ehrenamtlichen
müssen RTW fahren, damit sie auch weiterhin zur Verfügung stehen." u.s.w.
Trotzdem haben meiner Meinung nach Ehrenamtliche in heutiger Zeit nichts
mehr im RD zu suchen. Ich gehe neben meiner hauptberuflichen Tätigkeit im
Rettungsdienst auch nicht in eine Bank und vergebe Kredite oder verkaufe
Versicherungen. Und als Nachschlag wissen wir alle wieviele arbeitslosen
Rettungsdienstler stempeln gehen.
Das es Leute gibt die neben dem "Haupt"Beruf noch andere Tätigkeiten
verrichten gibts auch in anderen Bereichen.
Gerade bei Versicherungen gibt es viele "Vertreter" die Nebenbei Policen
verkaufen.
Stichwort AWD als Beispiel.

Oder Handwerker die unter der Hand ihre Dienste anbieten, das ist zwar nicht
wirklich Ehrenamt, aber das wird auch Nebenbei betrieben und ist nicht
wirklich förderlich was die Arbeitsplätze der regulären Handwerker angeht.

Das im Rettungsdienst so viele Ehrenamtliche mitwirken, hängt mit der engen
Verknüpfung zum Katastrophenschutz zusammen, wo die Leute sich ja
mittlerweile eine RD Qualifikation aneignen müssen.
Wie sollen den die ganzen ehrenamtlichen "Katastrophenschutzhelfer"
erfahrung sammeln können wenn nicht auf einem RTW?
Wo kriegt man sonst einen Notfallpatienten zu Gesicht den man versorgen
muss?
Wie sollen diese Helfer in einer Grossschadenslage eine adäquate Versorgung
von Verletzten durchführen wenn sie vorher nur die Verletzungen in der
Theorie gelernt haben?

Und vor allem gibt es viele Quereinsteiger soweit ich das in meinem Umfeld
beobachtet habe die übers Ehrenamt überhaupt in den Beruf Rettungsassistent
"gerutscht" sind.

Ausserdem sind die Ehrenamtler eine gute Werbung für den RD, weil sie evlt.
ihren Kollegen schonmal über die Abläufe im RD sprechen.
Woher soll sonst Ottonormalverbrauche wissen was der RD überhaupt macht und
welche möglichkeiten dieser hat?

Gruss Nikos
--
Es gibt ja noch andere Dinge als ständig vor dem PC zu hocken. Das habe ich
auch festgestellt. Der Ergonomie wegen habe ich mir dann auch einen Stuhl
geleistet und sitze jetzt vor dem Computer, das ist wirklich angenehmer.

http://www.kreuzretter.net http://www.drk-hemer.de
Lars Sommer
2003-10-24 20:20:07 UTC
Permalink
Post by Nikos Killas
Das es Leute gibt die neben dem "Haupt"Beruf noch andere Tätigkeiten
verrichten gibts auch in anderen Bereichen.
Gerade bei Versicherungen gibt es viele "Vertreter" die Nebenbei Policen
verkaufen.
Stichwort AWD als Beispiel.
Die verdienen damit aber ihren Lebensunterhalt. Also kein Bezug zum
Ehrenamt.
Post by Nikos Killas
Oder Handwerker die unter der Hand ihre Dienste anbieten, das ist zwar nicht
wirklich Ehrenamt, aber das wird auch Nebenbei betrieben und ist nicht
wirklich förderlich was die Arbeitsplätze der regulären Handwerker angeht.
Grundsätzlich richtig, aber fehlender Bezug zum Ehrenamt
Post by Nikos Killas
Das im Rettungsdienst so viele Ehrenamtliche mitwirken, hängt mit der engen
Verknüpfung zum Katastrophenschutz zusammen, wo die Leute sich ja
mittlerweile eine RD Qualifikation aneignen müssen.
Korrekt!
Post by Nikos Killas
Wie sollen den die ganzen ehrenamtlichen "Katastrophenschutzhelfer"
erfahrung sammeln können wenn nicht auf einem RTW?
Wo kriegt man sonst einen Notfallpatienten zu Gesicht den man versorgen
muss?
Das Handling bei einem üblichen Notfallpatienten kann man nicht mit der
Situation im KatFall vergleichen.
Hier hätte ich trotz 10 Jähriger Berufserfahrung auch erhebliche
Anlaufprobleme.
Post by Nikos Killas
Wie sollen diese Helfer in einer Grossschadenslage eine adäquate Versorgung
von Verletzten durchführen wenn sie vorher nur die Verletzungen in der
Theorie gelernt haben?
Es spricht ja nichts gegen ein ergänzendes Begleiten. Auch als 3. kann man
prima lernen.
Post by Nikos Killas
Und vor allem gibt es viele Quereinsteiger soweit ich das in meinem Umfeld
beobachtet habe die übers Ehrenamt überhaupt in den Beruf
Rettungsassistent
Post by Nikos Killas
"gerutscht" sind.
Naja, dann haben die ja einiges wieder gutzumachen *Nicht ernst gemeint*
Post by Nikos Killas
Ausserdem sind die Ehrenamtler eine gute Werbung für den RD, weil sie evlt.
ihren Kollegen schonmal über die Abläufe im RD sprechen.
Woher soll sonst Ottonormalverbrauche wissen was der RD überhaupt macht und
welche möglichkeiten dieser hat?
Gute Werbung? Da sehe ich andere Möglichkeiten. Warum hat der
BerufsstandRettungsdienst in Deutschland so einen miesen Ruf?
Andere Länder in denen der Rettungsdienst ohne Ehrenamt und Zivildienst
auskam, tut sich in Sachen Öffentlichkeitsarbeit leichter.
Post by Nikos Killas
Gruss Nikos
Gruß, Lars
Post by Nikos Killas
--
Es gibt ja noch andere Dinge als ständig vor dem PC zu hocken. Das habe ich
auch festgestellt. Der Ergonomie wegen habe ich mir dann auch einen Stuhl
geleistet und sitze jetzt vor dem Computer, das ist wirklich angenehmer.
http://www.kreuzretter.net http://www.drk-hemer.de
Nikos Killas
2003-10-24 20:37:19 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Post by Nikos Killas
Das es Leute gibt die neben dem "Haupt"Beruf noch andere Tätigkeiten
verrichten gibts auch in anderen Bereichen.
Gerade bei Versicherungen gibt es viele "Vertreter" die Nebenbei Policen
verkaufen.
Stichwort AWD als Beispiel.
Die verdienen damit aber ihren Lebensunterhalt. Also kein Bezug zum
Ehrenamt.
Die machen das aber als Zuverdienst, also auch in der "Freizeit", der
Unterschied zum Ehrenamt ist das der Ehrenamtliche für seine Leistung kein
Geld sieht.
Im zweifelsfall muss dieser sich dafür rechtfertigen das er seien Freizeit
sinnvoll gestaltet um Leben Retten zu lernen.
Post by Lars Sommer
Post by Nikos Killas
Oder Handwerker die unter der Hand ihre Dienste anbieten, das ist zwar
nicht
Post by Nikos Killas
wirklich Ehrenamt, aber das wird auch Nebenbei betrieben und ist nicht
wirklich förderlich was die Arbeitsplätze der regulären Handwerker angeht.
Grundsätzlich richtig, aber fehlender Bezug zum Ehrenamt
Post by Nikos Killas
Das im Rettungsdienst so viele Ehrenamtliche mitwirken, hängt mit der
engen
Post by Nikos Killas
Verknüpfung zum Katastrophenschutz zusammen, wo die Leute sich ja
mittlerweile eine RD Qualifikation aneignen müssen.
Korrekt!
Post by Nikos Killas
Wie sollen den die ganzen ehrenamtlichen "Katastrophenschutzhelfer"
erfahrung sammeln können wenn nicht auf einem RTW?
Wo kriegt man sonst einen Notfallpatienten zu Gesicht den man versorgen
muss?
Das Handling bei einem üblichen Notfallpatienten kann man nicht mit der
Situation im KatFall vergleichen.
Hier hätte ich trotz 10 Jähriger Berufserfahrung auch erhebliche
Anlaufprobleme.
Dann stell Dir mal vor wie es einen Ehrenamtlichen gehen muss der vorher nie
die Gelegenheit hatte einen Notfallpatienten zu versorgen.
Post by Lars Sommer
Post by Nikos Killas
Wie sollen diese Helfer in einer Grossschadenslage eine adäquate
Versorgung
Post by Nikos Killas
von Verletzten durchführen wenn sie vorher nur die Verletzungen in der
Theorie gelernt haben?
Es spricht ja nichts gegen ein ergänzendes Begleiten. Auch als 3. kann man
prima lernen.
Dann Versuch mal als dritter bei einem RD einzusteigen, bei mir war das
schon ein Drama mit dem Praktikum für den RS, da war ich froh das es in der
nähe eine HiOrg gab bei der ich unkompliziert als dritter meine
Praktikumsstunden fahren konnte.

Zusätzlich habe ich einen Teil meines Jahresurlaubs geopfert um die
restlichen Stunden zusammenzukriegen, jedoch waren die meisten RD Wachen
mit ihren eigenen Praktikanten ausgebucht.
Post by Lars Sommer
Post by Nikos Killas
Und vor allem gibt es viele Quereinsteiger soweit ich das in meinem
Umfeld beobachtet habe die übers Ehrenamt überhaupt in den Beruf
Rettungsassistent
Post by Nikos Killas
"gerutscht" sind.
Naja, dann haben die ja einiges wieder gutzumachen *Nicht ernst gemeint*
Wie auch immer.
Post by Lars Sommer
Post by Nikos Killas
Ausserdem sind die Ehrenamtler eine gute Werbung für den RD, weil sie
evlt.
Post by Nikos Killas
ihren Kollegen schonmal über die Abläufe im RD sprechen.
Woher soll sonst Ottonormalverbrauche wissen was der RD überhaupt macht
und
Post by Nikos Killas
welche möglichkeiten dieser hat?
Gute Werbung? Da sehe ich andere Möglichkeiten. Warum hat der
BerufsstandRettungsdienst in Deutschland so einen miesen Ruf?
Andere Länder in denen der Rettungsdienst ohne Ehrenamt und Zivildienst
auskam, tut sich in Sachen Öffentlichkeitsarbeit leichter.
Es gibt auch in Europa Staaten in denen das Ansehen des RD noch niedriger
ist als hierzulande.
Wenn ich z.B. in Griechenland bin und dort erkläre was ich Ehrenamtlich
mache und etwas über den deutschen RD erzähle, schauen mich die Leute mit
grossen Augen an und sind *begeistert* wie toll das in Deutschland geregelt
ist.
In Griechenland haben die Leute überhaupt keine Ahnung wie der RD dort
läuft, man weiss da nur das es ziemlich lange dauert bis der überhaupt da
ist vor allem in den abgelegenen Dörfern fern der Städte muss man mit
Anfahrtzeiten von weit über 30 min Rechnen.
Da gibt es ne Entsprechende selbsttransportmentalität bzw man versucht den
nächsten Arzt heranzuschaffen.

Gruss Nikos
--
Es gibt ja noch andere Dinge als ständig vor dem PC zu hocken. Das habe ich
auch festgestellt. Der Ergonomie wegen habe ich mir dann auch einen Stuhl
geleistet und sitze jetzt vor dem Computer, das ist wirklich angenehmer.

http://www.kreuzretter.net http://www.drk-hemer.de
Michael Schalkalwies
2003-10-24 20:28:54 UTC
Permalink
Post by Nikos Killas
Gerade bei Versicherungen gibt es viele "Vertreter" die Nebenbei Policen
verkaufen.
Stichwort AWD als Beispiel.
Und bürgt auch immer für Qualität...
Post by Nikos Killas
Oder Handwerker die unter der Hand ihre Dienste anbieten, das ist zwar
nicht wirklich Ehrenamt, aber das wird auch Nebenbei betrieben und ist
nicht wirklich förderlich was die Arbeitsplätze der regulären Handwerker
angeht.
Deswegen wird Schwarzarbeit auch so von unserer Politik toleriert, genauso
wie Ehrenamt, oder verwechsle ich da jetzt was...
Post by Nikos Killas
Wie sollen diese Helfer in einer Grossschadenslage eine adäquate
Versorgung von Verletzten durchführen wenn sie vorher nur die Verletzungen
in der Theorie gelernt haben?
Standardargument, daß zumindest hier nicht zieht, weil 95% der Helfer auch
nicht im RD mitwirken.


Gruss... Michael
Nikos Killas
2003-10-24 20:52:38 UTC
Permalink
Post by Michael Schalkalwies
Post by Nikos Killas
Gerade bei Versicherungen gibt es viele "Vertreter" die Nebenbei Policen
verkaufen.
Stichwort AWD als Beispiel.
Und bürgt auch immer für Qualität...
Qualität hat ja nicht wirklich was mit Ehren- oder Hauptamt zu tun, ich
denke mal wir haben die selben Lehrgänge besucht und das selbe gelernt und
müssen selbe Anzahl an Fortbildungsstunden leisten.

Qualität hängt wohl eher mit jedem von uns im RD Tätigen zusammen.
Egal ob Hauptamtlich oder Ehrenamtlich, immerhin haben wir es mit
Menschenleben zu tun!

Was Qualität im RD ist habe ich desöfteren erleben dürfen als der
gottgleiche Hauptamtliche RD verletzte übernommen hat und ich privat als
Ersthelfer vor Ort war.
Das schönste Beispiel an das ich mich Erinnern kann war ein verunfallter
Motorradfahrer.
Fraktur linker Arm, akutes Abdomen, blass, kaltschweissig, somnolent.

Dieser wurde von den Profirettern ohne Diagnostik per Rautek-Griff auf die
Trage gepackt, immerhin haben es die Profis gut gemeint und die
Vakuummatratze auf die Trage gelegt.

Die Schaufeltrage wurde gar nicht eingesetzt.
Halskrause? Fehlanzeige, wurde von den Profis auch nicht angelegt.

Nachdem der Patient unter starken (lautstarken) Schmerzen in den RTW gepackt
wurde, sind die Profis sogleich abgerauscht.

Nix Diagnostik, nix Anamnese, nix Immobilisation, nix Notarzt!
Sehr professionell, Respekt!

Also ich als Ehrenamtler habe es zumindest anders gelernt.
Post by Michael Schalkalwies
Post by Nikos Killas
Oder Handwerker die unter der Hand ihre Dienste anbieten, das ist zwar
nicht wirklich Ehrenamt, aber das wird auch Nebenbei betrieben und ist
nicht wirklich förderlich was die Arbeitsplätze der regulären Handwerker
angeht.
Deswegen wird Schwarzarbeit auch so von unserer Politik toleriert, genauso
wie Ehrenamt, oder verwechsle ich da jetzt was...
Post by Nikos Killas
Wie sollen diese Helfer in einer Grossschadenslage eine adäquate
Versorgung von Verletzten durchführen wenn sie vorher nur die
Verletzungen in der Theorie gelernt haben?
Standardargument, daß zumindest hier nicht zieht, weil 95% der Helfer auch
nicht im RD mitwirken.
Woher kommen dann die vielen ehrenamtlichen Jobkiller wenn nur 5% der
Ehrenamtlichen im RD mitwirken?
--
Es gibt ja noch andere Dinge als ständig vor dem PC zu hocken. Das habe ich
auch festgestellt. Der Ergonomie wegen habe ich mir dann auch einen Stuhl
geleistet und sitze jetzt vor dem Computer, das ist wirklich angenehmer.

http://www.kreuzretter.net http://www.drk-hemer.de
Lars Sommer
2003-10-24 21:06:47 UTC
Permalink
Post by Nikos Killas
Post by Michael Schalkalwies
Post by Nikos Killas
Gerade bei Versicherungen gibt es viele "Vertreter" die Nebenbei Policen
verkaufen.
Stichwort AWD als Beispiel.
Und bürgt auch immer für Qualität...
Qualität hat ja nicht wirklich was mit Ehren- oder Hauptamt zu tun, ich
denke mal wir haben die selben Lehrgänge besucht und das selbe gelernt und
müssen selbe Anzahl an Fortbildungsstunden leisten.
Qualität hängt wohl eher mit jedem von uns im RD Tätigen zusammen.
Egal ob Hauptamtlich oder Ehrenamtlich, immerhin haben wir es mit
Menschenleben zu tun!
Was Qualität im RD ist habe ich desöfteren erleben dürfen als der
gottgleiche Hauptamtliche RD verletzte übernommen hat und ich privat als
Ersthelfer vor Ort war.
Das schönste Beispiel an das ich mich Erinnern kann war ein verunfallter
Motorradfahrer.
Fraktur linker Arm, akutes Abdomen, blass, kaltschweissig, somnolent.
Dieser wurde von den Profirettern ohne Diagnostik per Rautek-Griff auf die
Trage gepackt, immerhin haben es die Profis gut gemeint und die
Vakuummatratze auf die Trage gelegt.
Die Schaufeltrage wurde gar nicht eingesetzt.
Halskrause? Fehlanzeige, wurde von den Profis auch nicht angelegt.
Nachdem der Patient unter starken (lautstarken) Schmerzen in den RTW gepackt
wurde, sind die Profis sogleich abgerauscht.
Nix Diagnostik, nix Anamnese, nix Immobilisation, nix Notarzt!
Sehr professionell, Respekt!
Also ich als Ehrenamtler habe es zumindest anders gelernt.
Natürlich bestreite ich zu keiner Zeit, dass es hauptberufliche Gurken gibt!
Umgekehrt überdurchschnittlich gute ehrenamtliche Kollegen. Aber das ändert
leider nichts an der Grunddiskussion.
Post by Nikos Killas
http://www.kreuzretter.net http://www.drk-hemer.de
Heiko Aßmus
2003-10-24 20:00:35 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Vollkommen meine Meinung!
Nicht wirklich. Mir ist es sogar recht, wenn die Jungs und Mädels aus den
Bereitschaften, SEGn, und was weiß ich noch Praxiserfahrung im
Rettungsdienst sammeln können. Mir stößt es nur sauer auf, daß diese Leute
nicht für ihren Job bezahlt werden. Deshalb mein Verweis auf eine meiner
Meinung nach ziemlich bedenkliche Haltung von
RDL/Geschäftsführern/Krankenkassen. Es kann nicht Sinn des Ehrenamts sein,
die Transportpauschalen niedrig zu halten.

Heiko
Lars Sommer
2003-10-24 16:25:36 UTC
Permalink
Warum? Die Diskussionsgrundlage war doch eine ganz andere. Ich hatte meine
Aussage ja auch nicht verallgemeinert wie z.B. "Alle Ehrenamtlichen oder die
Ehrenamtlichen im Rettungsdienst", sondern ich nannte nur die
Tatsachenerfahrung aus meiner alten Dienststelle. Grundsatzdiskussionen über
Ehrenamt im Rettungsdienst können wir ja gerne in einem eigenen Thread
fortführen.

Wie darf ich den Satz verstehen "...,der auch NUR seinen Job macht?
Ehrenamtliche machen in der Regel nur einen Job, den Beruf mit dem sie ihren
Lebensunterhalt verdienen und blockieren andere Arbeitsplätze.
Ich kenne viele Ehrenamtliche die Top Menschen sind und ebensoviele
Hauptberuflichen Rettungsgurken. Jedoch finde ich in der modernen
Rettungsmedizin das Ehrenamt (auch Zivis im RD) als so überflüssig wie ein
Loch im Kopf.

Gruß, Lars
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Da traut man sich ja als "Ehrenamtlicher", der auch nur seinen Job macht,
fast nicht mehr hier was zu schreiben...
Manuel Schmidt
2003-10-24 18:11:00 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Wie darf ich den Satz verstehen "...,der auch NUR seinen Job macht?
Ehrenamtliche machen in der Regel nur einen Job, den Beruf mit dem sie ihren
Lebensunterhalt verdienen und blockieren andere Arbeitsplätze.
Ich bin uebrigens dafuer, SOFORT alle Freiwilligen Feuerwehren
abzuschaffen!
Diese Ehrenamtlichen Hydrantenlutscher haben ja eh keine Ahnung von
dem, was sie da so machen.
An deren Stelle sollten Berufsfeuerwehren treten.
Ueber die Art koennte man dann in Deutschland auch etwa 1Million
Arbeitslose Als BFler einstellen.
Die bekommen dann wenigstens eine Vernuenftige Ausbildung, nicht so
wie die freiwilligen, und verstehen dann auch ihr Handwerk.


Manuel
Joerg Fahner
2003-10-24 19:09:16 UTC
Permalink
Post by Manuel Schmidt
Ich bin uebrigens dafuer, SOFORT alle Freiwilligen Feuerwehren
abzuschaffen!
Diese Ehrenamtlichen Hydrantenlutscher haben ja eh keine Ahnung von
dem, was sie da so machen.
Na klar. Wir haben uns ja alle das Hirn rausgesoffen, woher sollen wir das
dann noch wissen?
Post by Manuel Schmidt
An deren Stelle sollten Berufsfeuerwehren treten.
Ueber die Art koennte man dann in Deutschland auch etwa 1Million
Arbeitslose Als BFler einstellen.
Klasse ABM! Manuel for Arbeitsminister! ;-)
Post by Manuel Schmidt
Die bekommen dann wenigstens eine Vernuenftige Ausbildung, nicht so
wie die freiwilligen, und verstehen dann auch ihr Handwerk.
Genau! Die freiwilligen sind eh alles andere als Feuerwehrtechnisch
ausgeblidet.

*Wer die Ironie der beiden Postings nicht findet, sollte seinen
Ironiedetektor schnellstmöglich nachjustieren (lassen)*

Grüße,
Jö*nichtalkoholtrinkenderFreiwilligerFeuerwehrmann*rg
--
Was das Schicksal schickt, ertrage, auch im Leide nicht verzage.
Ob in Freude, ob in Trauer, glaube niemals an die Dauer.
[Theodor Storm]
Manuel Schmidt
2003-10-24 19:26:00 UTC
Permalink
Post by Marco Fritsch
Grüße,
Jö*nichtalkoholtrinkenderFreiwilligerFeuerwehrmann*rg
Tja, und das schlimmste ist:
- die Sache mit der FW ernstnehmend, weil man weis
"Im Sport kostet schlechte Vorbereitung den Sieg...
... bei der Feuerwehr vielleicht ein Menschenleben.
- aus ueberzeugung.


Gruesse

Manuel
Heiko Aßmus
2003-10-24 20:04:48 UTC
Permalink
Post by Manuel Schmidt
Ich bin uebrigens dafuer, SOFORT alle Freiwilligen Feuerwehren
abzuschaffen!
Diese Ehrenamtlichen Hydrantenlutscher haben ja eh keine Ahnung von
dem, was sie da so machen.
Ich denke, jetzt tust Du ihm ein bißchen unrecht. Ich seh das zwar nicht
ganz so krass wie er, aber im Grunde ist die moderne Dienstleistung
Rettungsdienst zu anspruchsvoll, um sie mit angelernten Kräften zu
betreiben. Gegen qualifizierte Ehrenamtliche ist von meiner Seite überhaupt
nichts einzuwenden. Ganz im Gegenteil. Ich habe nur eine Problem damit, daß
sie quasi gezwungen sind, ihre Arbeitsleistung herzuschenken. Mir wäre es
eher recht, wenn das eingesparte Geld (sprich Personalkosten) dann an
anderer Stelle wirklich Verwendung finden würde. Stattdessen wird dieser
Betrag im Rahmen des KLN unterschlagen und der RD-Anbieter kann eine tolle
Transportpauschale anbieten. Da krieg _ich_ das Kotzen.........
Post by Manuel Schmidt
An deren Stelle sollten Berufsfeuerwehren treten.
Ueber die Art koennte man dann in Deutschland auch etwa 1Million
Arbeitslose Als BFler einstellen.
Die bekommen dann wenigstens eine Vernuenftige Ausbildung, nicht so
wie die freiwilligen, und verstehen dann auch ihr Handwerk.
Ich denke nicht, daß er sagen wollte, daß Ehrenamtliche grundsätzlich
unqualifiziert sind. Das wäre ja auch kompletter Unsinn.

Heiko
Manuel Schmidt
2003-10-24 20:41:23 UTC
Permalink
Post by Heiko Aßmus
Post by Manuel Schmidt
Ich bin uebrigens dafuer, SOFORT alle Freiwilligen Feuerwehren
abzuschaffen!
Diese Ehrenamtlichen Hydrantenlutscher haben ja eh keine Ahnung von
dem, was sie da so machen.
Ich denke, jetzt tust Du ihm ein bißchen unrecht. Ich seh das zwar nicht
ganz so krass wie er, aber im Grunde ist die moderne Dienstleistung
Rettungsdienst zu anspruchsvoll, um sie mit angelernten Kräften zu
betreiben. Gegen qualifizierte Ehrenamtliche ist von meiner Seite überhaupt
nichts einzuwenden. Ganz im Gegenteil.
Wenn ich im RD als regulaeres Besatzungsmitglied fahren will, dann muss
ich entsprechend Qualifiziert sein. Egal ob HA, EA oder als
"dressierter Affe"

Ich kenne die Grenzen des Wissens als EA auch. Keine Sorge.
Jedoch sehe ich die Sache nicht ganz so krass wie Lars Sommer.
FFler nehmen auch BFlern die Arbeit weg.
Jedoch ist die FF-Grundausbildung eigentlich genauso lang wie die
BF-Grundausbildung.
Aber naja...

So wie ich dass gesehen habe, hat Lars Sommer generell etwas
gegen Ehrenamtliche (und Zivis) weil sie eh nix koennen und
Arbeitsplaetze wegnehmen.
Post by Heiko Aßmus
Ich habe nur eine Problem damit, daß
sie quasi gezwungen sind, ihre Arbeitsleistung herzuschenken.
Wo?
Wie bis auf beim THW und in einigen Bundeslaendern bei der FW
ist der Austritt freiwillig.
Post by Heiko Aßmus
Ich denke nicht, daß er sagen wollte, daß Ehrenamtliche grundsätzlich
unqualifiziert sind. Das wäre ja auch kompletter Unsinn.
Genau den Eindruck macht es auf mich.

Ja, ich weis dass es in einer Firma einfacher ist, Leute
zu 'entsorgen' die nix taugen als im Ehrenamtlichen
Bereich. (wobei das nichtmal im RD so ist, da sagt der
Wachenleiter "Du nicht mehr" und dann ist ende)

Dummerweise nehme ich mein Hobby ernst.
Und was hoert man dafuer?
man sei unqualifiziert, wolle nur den Kick und nimmt
anderen Leuten arbeitsplaetze weg.
so nach dem Motto "Ihr Scheis EAs seit an allem Schuld"

Tja, wieso mache ich den Scheis eigentlich?


Gruesse

Manuel
Lars Sommer
2003-10-24 21:00:26 UTC
Permalink
Post by Manuel Schmidt
Tja, wieso mache ich den Scheis eigentlich?
Ja, warum machst Du den Scheiss eigentlich??? Darf ich fragen was Du
hauptberuflich machst? Habt ihr da auch ehrenamtliche? Nein? Rege das doch
einmal an.

Und dann denkst DU nochmal über das nach was Du hier geschrieben hast.


Gruß, Lars
Post by Manuel Schmidt
Gruesse
Manuel
Lars Sommer
2003-10-24 20:53:46 UTC
Permalink
...
Post by Heiko Aßmus
Ich denke nicht, daß er sagen wollte, daß Ehrenamtliche grundsätzlich
unqualifiziert sind. Das wäre ja auch kompletter Unsinn.
Heiko
Danke Heiko, Du hast mich verstanden.
Ich wollte ursächlich nur anregen, dass die Strukturen der Ehrenamtlichkeit
alles andere als Zeitgemäss sind. Ich kenne viele Ehrenamtliche die
Top-Leute sind und ebenso Kollegen die über 30 Jahre RD machen und ein
Peep-Ventil für ein Equipment aus dem Sanitärbereich halten.

Gegen ein "Im Stoff bleiben", Dazulernen, Fort- und Weiterbilden habe ich
als LRA überhaupt nichts einzuwenden. Aber nicht als Personalbilligvariante
auf Kosten der Versicherungen die wir alle bezahlen. Wo sind die Gelder
geblieben die jahrelang finanziert wurden.

Wir haben eine Flut an Rettungsklemptnern unterschiedlicher Fachrichtung,
die vergeblich eine Anstellung suchen, da viele Rettungsdienstbetreiber das
Ehrenamt immer noch forcieren.

Wenn jemand so gerne Menschen rettet, soll er das doch bitte hauptberuflich,
professionell betreiben - Nicht nur wenn einem gerade danach ist.

Der Rettungsdienst ist ein besonderes Auffanglager an "besonderen Menschen"
da durch das Ehrenamt viel ohne Durchsiebung auf die Menschheit losgelassen
wird. Ich denke jeder von uns kennt mehr als ein Beispiel dafür.


Wenn es mir mal richtig dreckig geht, ist es mir ersteinmal egal wer mir
hilft. Ich bin aber beruhigter wenn es kein "Ich fahre alle 3 Wochen
Rettung" Kollege ist.


Das die Ehrenamtlichen hier eine andere Meinung haben ist mir durchaus
bewusst, ansonsten wären sie ja keine "Hobbyretter".


Gruß, Lars
Lars Sommer
2003-10-24 20:28:34 UTC
Permalink
Post by Manuel Schmidt
Ich bin uebrigens dafuer, SOFORT alle Freiwilligen Feuerwehren
abzuschaffen!
Dann werden Pflichtfeuerwehren oder Berufsfeuerwehren eingerichtet. Aber ein
flächendeckendes Netz an Feuerwehren ist nur durch die jetzige Struktur der
FF aufrecht zu erhalten gerade in ländlicher Geographie. Das gilt nicht für
den Rettungsdienst!!!
Post by Manuel Schmidt
Diese Ehrenamtlichen Hydrantenlutscher haben ja eh keine Ahnung von
dem, was sie da so machen.
Manchmal ist es so, aber das darf man nich pauschalisieren!
Post by Manuel Schmidt
An deren Stelle sollten Berufsfeuerwehren treten.
Ist schwierig zu finanzieren. Zur Zeit unrealistisch, es gibt zu wenig
fertige, wartende BF'ler auf dem Arbeitsmarkt.
Post by Manuel Schmidt
Ueber die Art koennte man dann in Deutschland auch etwa 1Million
Arbeitslose Als BFler einstellen.
Du solltest ehrenamtlicher Bundeskanzler werden!
Post by Manuel Schmidt
Die bekommen dann wenigstens eine Vernuenftige Ausbildung, nicht so
wie die freiwilligen, und verstehen dann auch ihr Handwerk.
Ich glaube beurteilen zu können, dass ein Berufsfeuerwehrmann durch seine
Ausbildung und Tätigkeit ab dem B1 nicht mit einem FF-Mann zu vergleichen
ist.

Gruß, Lars
Post by Manuel Schmidt
Manuel
Michael Schalkalwies
2003-10-24 20:31:35 UTC
Permalink
Post by Manuel Schmidt
Diese Ehrenamtlichen Hydrantenlutscher haben ja eh keine Ahnung von
dem, was sie da so machen.
Da muß ich Dir als ehemaliger Freiwilliger Feuerwehrmann in der Mehrzahl der
Mitglieder recht geben. Es gibt leider zu wenig gute freiwillige
Feuerwehrmänner.

Gruss... M. Schalkalwies
Thomas Hochstein
2003-10-23 20:49:29 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Wenn Du fragst, ob Kopfplatzwunden immer mit SoSi transportiert werden
müssen, sage ich "Nein" (unter Vorbehalt).
Ich wuerde daraus sogar ein "fast nie" machen.
Post by Lars Sommer
Immerhin gibt es unzählige gerechtfertige Möglichkeiten Sonder- und
Wegerecht in Anspruch zu nehmen.
Der Patient hat andere Verletzungs- Erkrankungsmuster die im TV nicht
ersichtlich waren
Welche wären denn das, die keinen Notarzteinsatz oder eine
Stabilisierung vor Ort erfordern, aber einen dringlichen Transport? :)
Post by Lars Sommer
Der RTW hat einen Folgeeinsatz, Freigabe durch die Leitstelle
Ich glaube nicht wirklich, dass die Leitstelle da irgendetwas
freizugeben hätte.
Post by Lars Sommer
Die Verletzung wird durch die Besatzung als bedrohlich eingeschätzt (z.B.
Marcumarpatient)
Bei Kopfplatzwunden besonders häufig. /g/
Post by Lars Sommer
Vigilanz (Bewusstsein) Störung / Auffälligkeiten
Und auch da wird kein Notarzt benötigt?
Post by Lars Sommer
Oft ist es besser solche unnützen Diskussionen etwas zu entkräften. Oder
glaubst Du ein Polizist oder Berufsfeuerwehrmann interessiert sich für die
Blaulichtfahrten seiner Kollegen?
Bei meinem früheren Arbeitgeber wurden solche wild ausufernden Spekulationen
fast immer durch Aushilfen / Ehrenamtliche geführt.
Wenn man daraus schließen kann, dass dort die hauptamtlich tätigen
Kräften ihr Vorgehen nicht hinterfragt haben, dann finde ich das
ziemlich traurig.

-thh
Manuel Schmidt
2003-10-24 10:57:18 UTC
Permalink
Post by Thomas Hochstein
Post by Lars Sommer
Immerhin gibt es unzählige gerechtfertige Möglichkeiten Sonder- und
Wegerecht in Anspruch zu nehmen.
Der Patient hat andere Verletzungs- Erkrankungsmuster die im TV nicht
ersichtlich waren
Welche wären denn das, die keinen Notarzteinsatz oder eine
Stabilisierung vor Ort erfordern, aber einen dringlichen Transport? :)
[...]
Post by Thomas Hochstein
Post by Lars Sommer
Vigilanz (Bewusstsein) Störung / Auffälligkeiten
Und auch da wird kein Notarzt benötigt?
Nunja, wenn ich den Patienten schon im RTW habe, und
stelle da eine NA-indikation fest, wuerde ich persoenlich
mich schon fragen, ob es sinnig ist, an der Einsatzstelle
ein dummes Gesicht aber einen guten Eindruck zu machen
und waehrend dessen auf den NA zu warten.
Oder ich fahre schonmal richtung KH.
Voranmeldung, NEF kommt aus der gleichen Richtung.

Konstruieren wir doch mal ein Fallbeispiel aus dem Leben:
KTW-Einweisung, "unklares Abdomen".
Kurz vor der E-Stelle hoert man ueber Funk das zustaendige
NEF zu "Akuter Infarkt" ausruecken.
Der Patient in der Wohnung hat Schockanzeichen,
starke Schmerzen im Abdomen.
Was genau er initial hatte? k.A. unklarer diffuser schmerz
im gesamten Bauchraum. Haette erstmal alles moegliche sein
koennen. Sprachprobleme erschwerten die Anamnese.

Was ist gegen folgenden Loesungsansatz einzuwenden:
1. Kollege legt Zugang
2ter Kollege hohlt Trage aus'm Auto (Pat im EG) und
laesst sich gleichzeitig mit Verdachtsdiagnose
"akutes Abdomen, Schockzustand" ein OP-Bereites
KH organisieren.
Pat auf die Trage, rein in's Auto.
Zwischendurch meldet sich die LS "KH X erwartet
euch".
auf Trage entsprechende Lagerung, O2-Gabe,
mit SoSi in die Aufnahme des KHs wo 'die Kavallerie'
bereit steht.

Alternative zwei:
Feststellung "akute Lebensgefahr nicht auszuschliesen"
Notarzt rufen.
In der Wohnung den Zugang legen.
In der Wohnung aggressiv auf den NA zuwarten.
Dummerweise kann man in der Wohnung kein O2 geben,
da auf dem KTW kein tragbares O2 ist.
nach etwa 14 Minuten nach Absetzen der Rueckmeldung
haette waere dann der NA eingetroffen.
Jetzt ist die Frage, was der NA fuer Masnahmen
getroffen haette, die ueber das Mas des RAs
hinausgehen wuerden.
Aber er macht noch $was.
Danach wird der Patient in den KTW verbracht und
in das KH gebracht.
Die jeweiligen Zeiten "Wohnung->Schockraum" muesste
man mal gegenrechnen.
Wobei man denke ich auch Annehmen kann, dass
der Patient es auch mit weiteren 30 Minuten
verzoegerung noch ueberlebt haette.
Weil /so/ schnell stirbt es sich dann meist
doch nicht.

Ich persoenlich halte nicht viel von
"Stay&Pray" wie es teilweise gemacht wird.
Man muss sicherlich auch keine Hektik machen und
eine adaequate Versorgung vor dem Transport sollte
sofern erforderlich auch erfolgen.


Gruesse

Manuel
Heiko Aßmus
2003-10-24 11:26:57 UTC
Permalink
Keine Druckinfusion, keine niMAST. :-) SCNR

Ansonsten stimme ich aber zu. Bevor man mit den Händen im Sack auf den
NA wartet, lieber schon mal den Transport einleiten.

Heiko
Manuel Schmidt
2003-10-24 11:31:20 UTC
Permalink
Post by Heiko Aßmus
Keine Druckinfusion, keine niMAST. :-) SCNR
Nunja, MAST hamma ned ;-)
Druckinfusion war vom Kreislauf her nicht indiziert
(sooo schlecht war er doch nicht)
und ein zweiter Zugang war nicht 'mal eben' so
reinzubasteln.
Post by Heiko Aßmus
Ansonsten stimme ich aber zu. Bevor man mit den Händen im Sack auf den
NA wartet, lieber schon mal den Transport einleiten.
Wo bei NA nachforderungen auch immer die Frage ist:
"Was koennte der NA machen, was ich nicht
kann/darf/sontwas?"

Thh: bei obigem Beispiel duerfte doch die
"Notkompetenz" aus rechtlicher Sicht auch gegeben sein?


Gruesse

Manuel
Heiko Aßmus
2003-10-24 12:39:12 UTC
Permalink
Post by Manuel Schmidt
Nunja, MAST hamma ned ;-)
Ätsch, wir schon. :-P
Post by Manuel Schmidt
Druckinfusion war vom Kreislauf her nicht indiziert
(sooo schlecht war er doch nicht)
und ein zweiter Zugang war nicht 'mal eben' so
reinzubasteln.
Ja, wie jetzt? Schockzeichen oder keine? "Ein bißchen schwanger" gibt's
nicht (und da weiß ich, wovon ich rede).

Bitte nicht allzu bierernst nehmen. :-)
Post by Manuel Schmidt
"Was koennte der NA machen, was ich nicht
kann/darf/sontwas?"
Eben. Um die NA-Alarmierung kommt man dann zwar meistens doch nicht
herum, aber es spart ja nun wirklich u.U. wertvolle Zeit, wenn der
Patient schon im RTW ist und der Transport zu jedem beliebigen
Zeitpunkt direkt beginnen kann. Oder man fährt dem NEF sogar entgegen.

Heiko
Lars Zerpich
2003-10-23 17:39:53 UTC
Permalink
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Ich bin "nur" San-Helfer, habe allerdings meinen Zivi in
der Ambulanz einer Chirurg. Uniklinik gemacht. Wir haben da
nie eine Kopfplatzwunde mit Sondersignal "geliefert"
bekommen.
Kommt es eigentlich häufiger vor, dass mit Sondersignalen
VON der Einsatzstelle abgerückt wird? Ich bin ja nicht vom
Fach, aber mir kommt das im Fernsehen immer so komisch
vor, das habe ich "live" glaube ich noch nie gesehen, immer
nur im TV.
--
mfg lars
Lars Sommer
2003-10-23 19:29:45 UTC
Permalink
Moin Namensvetter :-)

Nein, es ist eher die Ausnahme. Eine Rettungsleitstelle kann recht
grosszügig Sonder und Wegerecht freigeben, da der Disponent vom "worst case"
dem schlimmsten Fall ausgehen darf, sofern er durch Rückfragen seine
Anordnung nicht oder gerade deswegen stützen kann.
Also "hornt" man schonmal zu Einsätzen die sich möglicherweise nicht als so
schlimm herausstellen. Eine Abfahrt (Transport) erfolgt i.d.R. ohne
Inanspruchnahme von Signal und Blaulicht.
Andernfalls sollte ein wirklicher Notfallpatient soweit transportstabil
gemacht werden, dass eine (immerhin risikobehaftete) Blaulichtfahrt sich
erübrigt.

Aber!

In Fällen einiger Krankheitsbilder ist eine Therapie vor Ort nicht im
erforderlichen Umfang möglich, d.h. der Patient muss schnellstmöglich einer
klinischen Versorgungseinrichtung zugeführt werden. Dann fährt man mit der
blauen Laterne, sogar wenn ein Notarzt an Bord ist.
Das gilt grundsätzlich für alle Patienten, die nicht transportstabil zu
machen sind.
Ausserdem gibt es die Möglichkeit, dass Notfallpatienten vom
Rettungsdienstmitarbeiter versorgt werden und kein Notarzt zur Verfügung
steht. Dann entscheidet das Team ggf. auch auf einen zügigen Transport.

Gruß, Lars
Post by Lars Zerpich
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Ich bin "nur" San-Helfer, habe allerdings meinen Zivi in
der Ambulanz einer Chirurg. Uniklinik gemacht. Wir haben da
nie eine Kopfplatzwunde mit Sondersignal "geliefert"
bekommen.
Kommt es eigentlich häufiger vor, dass mit Sondersignalen
VON der Einsatzstelle abgerückt wird? Ich bin ja nicht vom
Fach, aber mir kommt das im Fernsehen immer so komisch
vor, das habe ich "live" glaube ich noch nie gesehen, immer
nur im TV.
--
mfg lars
Lars Zerpich
2003-10-23 19:43:20 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Moin Namensvetter :-)
Moin Herr Win... äh Sommer ;-) Wollte aber eigentlich gleich
ins Bett gehen...
Post by Lars Sommer
Eine Abfahrt (Transport) erfolgt i.d.R. ohne
Inanspruchnahme von Signal und Blaulicht. Andernfalls
sollte ein wirklicher Notfallpatient soweit transportstabil
gemacht werden, dass eine (immerhin risikobehaftete)
Blaulichtfahrt sich erübrigt.
Ja, so dachte ich mir das auch. Also ist das Abrücken mit
Trompeten im TV meist etwas übertrieben.
--
mfg lars
Lars Sommer
2003-10-23 19:48:38 UTC
Permalink
Ja, wobei "meist" eher noch untertrieben ist. Die Zeigen das was die Leute
erwarten. Und der Rettungsdienst wundert sich, warum die Lobby des RD in
anderen Ländern deutlich besser ist *heul*.

Gruß, auch Lars
Post by Lars Zerpich
Ja, so dachte ich mir das auch. Also ist das Abrücken mit
Trompeten im TV meist etwas übertrieben.
--
mfg lars
Micha
2003-10-24 08:55:52 UTC
Permalink
"Lars Sommer" <***@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag news:bn9bak$uptj3$***@ID-104118.news.uni-berlin.de...

Hi,

sag mal, bist Du der Lars Sommer vom Küllenhahn???
Lars Sommer
2003-10-24 17:01:46 UTC
Permalink
Sagen wir ehemals :-)

Gruß, Lars
Post by Micha
Hi,
sag mal, bist Du der Lars Sommer vom Küllenhahn???
Thomas Hochstein
2003-10-23 23:47:29 UTC
Permalink
Post by Lars Sommer
Nein, es ist eher die Ausnahme. Eine Rettungsleitstelle kann recht
grosszügig Sonder und Wegerecht freigeben, da der Disponent vom "worst case"
dem schlimmsten Fall ausgehen darf, sofern er durch Rückfragen seine
Anordnung nicht oder gerade deswegen stützen kann.
Sie kann es allerdings auch lassen, weil es einer Freigabe durch die
Rettungsleitstelle nicht bedarf (und umgekehrt eine solche Freigabe
alleine auch keinen Belang hat). :)
Meinst Du, Du könntest Dir einmal <http://quoting.is-easy.de/> zu
Gemuete fuehren? - Danke!

-thh
Thomas Hochstein
2003-10-23 20:51:02 UTC
Permalink
Post by Lars Zerpich
Kommt es eigentlich häufiger vor, dass mit Sondersignalen
VON der Einsatzstelle abgerückt wird?
Nein, das ist eigentlich eher ungewöhnlich, weil der Patient
normalerweise zunächst transportfähig gemacht wird und dann auf dem
Transport keine solche Eile mehr geboten - ja vielleicht
kontraproduktiv - ist: stay&play, kein load&go. Ausnahmen sind alle
Erkrankungen und Verletzungen, die eine mehr oder weniger sofortige
klinische Versorgung erfordern.

-thh
--
Thomas Hochstein * ***@mail.th-h.de * http://www.th-h.de/
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. - RV Weinstraße * http://www.juh-nw.de/

JUHMAIL: Infos für und rund um die Johanniter * http://www.juhmail.de/
Nikos Killas
2003-10-23 18:53:33 UTC
Permalink
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Ich finde Sondersignal in einem solchen Fall unnötig, oder liege ich da
falsch?
Wenns nicht nur ?ne Kopfplatzwunde war sondern z.B. ein Schädelbasisbruch
könnte das durchaus sein das der Transport in die Klinik mit SoSi erfolgt,
wobei da natürlich vor dem Transport ein NA angefordert wird.

Gruss Nikos
--
Es gibt ja noch andere Dinge als ständig vor dem PC zu hocken. Das habe ich
auch festgestellt. Der Ergonomie wegen habe ich mir dann auch einen Stuhl
geleistet und sitze jetzt vor dem Computer, das ist wirklich angenehmer.

www.kreuzretter.net http://www.drk-hemer.de
Erich Kirchmayer
2003-10-23 19:35:57 UTC
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Hi,
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
vor einigen Tagen kam eine "Polizei"-Serie im Fernsehen. Ich glaub
es war RTL II (was auch sonst).
Da hatte ein Patient nach einem Verkehrsunfall (parkendes Fahrzeug
gerammt) eine Kopfplatzwunde. Nach einer langen Diskussion mit zwei
Polizisten kam ein RTW mit Sondersignal. Die Wunde hatte inzwischen
aufgehört zu bluten. Nach ein paar Minuten ist der RTW mit Patient
und Sondersignal abgefahren.
Fernsehen eben..... RD ist im Fernsehen und Kino immer "viel Blaulicht"
und das Klischee "hin mit SoSi, einladen, weg mit SoSi" ist den
Filmmachern leider nicht abzugewöhnen.
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Ich bin "nur" San-Helfer, habe allerdings meinen Zivi in der
Ambulanz einer Chirurg. Uniklinik gemacht. Wir haben da nie eine
Kopfplatzwunde mit Sondersignal "geliefert" bekommen.
"Geliefert mit SoSi" ist wirklich unsinnig, aber die Anfahrt zum
Einsatzort erfolgt sehr oft (fast immer) mit SoSi - Stichwort "stark
blutende (Kopf-)Wunde"
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Ich finde Sondersignal in einem solchen Fall unnötig, oder liege ich
da falsch?
"Lieferung" nein, "Anfahrt" ja.


Gruß


Erich
--
"Jetzt wird´s mal kurz hell im Hals!"
Dieses Posting gibt meine persönliche Meinung wieder. Diese entspricht
nicht zwingend der Meinung meines/meiner Arbeitgeber!
Dirk M. Zebisch
2003-10-23 19:42:37 UTC
Permalink
Hola Hagen,
Post by Seifert, Hagen Thorbjörn
Ich bin "nur" San-Helfer, habe allerdings meinen Zivi in der Ambulanz einer
Chirurg. Uniklinik gemacht. Wir haben da nie eine Kopfplatzwunde mit
Sondersignal "geliefert" bekommen.
Ich finde Sondersignal in einem solchen Fall unnötig, oder liege ich da
falsch?
In meiner Anfangszeit bin ich da mal bös reingefallen:

Zwei Fußballer sind im Schwimmbad mit den Köpfen zusammengestoßen, einer
hatte ne Kopfplatzwunde. Kam selber zu uns, war eigentlich fit. Trotz
Ausfragen, div. "Untersuchungen" und Beobachtung keine Hinweise auf
weitere Probleme. Also angemessen nach kurzer Rü mit Leitstelle wegen
der Nummer Hausärztlichen Notdienst angerufen, damit der Mann
vorbeikommen kann und seine Wunde ggf. vernäht wird. War natürlich nicht
erreichbar, P. bleib solange bei uns (wo hin sollte er auch ;-)

Weil uns das zu doof wurde, haben wir die Dame dann über Leitstelle
anpiepsen lassen; nun sie wollte vorbei kommen. Als uns langweilig
wurde, haben wir zusammen mit P. und Leitstelle Krankentranport ins ca.
30 km entfernte Krankenhaus bestellt.

Da meint der Typ plötzlich, ihm wäre *etwas* schwindelig, hatte *etwas*
Blutdruckabfall, und hat *etwas* den Raum vollgespuckt. Wir haben dann
etwas Notruf gemacht und weil HND immer noch nicht da, (und der zugleich
den Notarztdienst mit macht) lediglich einen RTW zugesagt bekommen (der
allerdings einen nahen Standort hatte und auch kurz nach dem KTW
ausrückte). Der KTW ist mit P, denen dann noch entgegen, HND war
"enttäuscht", warum P. nicht auf sie gewartet hatte. Zwar hat uns keiner
angeschissen, aber für alle wäre es viel einfacher gewesen, wenn P.
direkt mit RD geholt worden wäre...

Zusammenfassung:

3 Helfer (fühlten sich beschissen)
1 KTW mit Besatzung (aufgebracht)
1 RTW mit Besatzung (hatten es plötzlich ziemlich eilig)
1 HND (enttäuscht)
1 Krankenhaus

und das alles weil wegen, hat nur eine Kopfplatzwunde.

Ich bin seitdem etwas sensible, bzgl. nur Kopfplatzwunde..
(obwohl wenige Einsätze spater so dumm abliefen)

Gruß

Dirk
Timo Junge
2003-10-23 20:49:29 UTC
Permalink
Post by Dirk M. Zebisch
Zwei Fußballer sind im Schwimmbad mit den Köpfen zusammengestoßen,
einer hatte ne Kopfplatzwunde. Kam selber zu uns, war eigentlich fit.
Wer seit/wart ihr? Rettungswache/San-Dienst?
Post by Dirk M. Zebisch
Trotz Ausfragen, div. "Untersuchungen" und Beobachtung keine Hinweise
auf weitere Probleme. Also angemessen nach kurzer Rü mit Leitstelle
wegen der Nummer Hausärztlichen Notdienst angerufen, damit der Mann
vorbeikommen kann und seine Wunde ggf. vernäht wird. War natürlich
nicht erreichbar, P. bleib solange bei uns (wo hin sollte er auch ;-)
Wie weit ist es bis zum KH? Stand euch ein geeignetes Rettungsmittel zur
Verfügung? Da wäre doch auch gleich ein Transport in eine chirurgische
Ambulanz möglich gewesen.

Naja, hast ja selbst geschrieben: ist dumm gelaufen. (Der "Einsatz" und
der
Fußballer auch :-)
Dirk M. Zebisch
2003-10-23 21:26:01 UTC
Permalink
Hi Timo,
Post by Timo Junge
Post by Dirk M. Zebisch
Zwei Fußballer sind im Schwimmbad mit den Köpfen zusammengestoßen,
einer hatte ne Kopfplatzwunde. Kam selber zu uns, war eigentlich fit.
Wer seit/wart ihr? Rettungswache/San-Dienst?
Wir waren Beckenaufsichten in einem Freibad. (Und waren alle beim DRK
ausgebildet, wir älteren San B, außer mir mit ein paar Jahren Erfahrung,
jüngere "Gäste" teilweise mit EH)
Post by Timo Junge
Wie weit ist es bis zum KH?
Standartmässig ca. 30 km. Ein Arzt hätte natürlich auch eine Klinik vor
Ort einweisen können (Reha- und Kurkliniken, aber natürlich mit einer
gewissen Notaufnahmekapazität).
Post by Timo Junge
Stand euch ein geeignetes Rettungsmittel zur
Verfügung? Da wäre doch auch gleich ein Transport in eine chirurgische
Ambulanz möglich gewesen.
Uns selber stand kein Rettungsmittel zur Verfügung. I. d. R. dürfen wir
auch selbst dann den Transport nicht selber durchführen, sondern geben
an den kommunalen Rettungsdienst ab.)
Post by Timo Junge
Naja, hast ja selbst geschrieben: ist dumm gelaufen. (Der "Einsatz" und
der
Fußballer auch :-)
War allerdings sehr lehrreich!

Gruß

Dirk
Bernhard Nowotny
2003-10-24 10:50:26 UTC
Permalink
Post by Dirk M. Zebisch
Post by Timo Junge
Post by Dirk M. Zebisch
Zwei Fußballer sind im Schwimmbad mit den Köpfen zusammengestoßen,
einer hatte ne Kopfplatzwunde. Kam selber zu uns, war eigentlich fit.
Wer seit/wart ihr? Rettungswache/San-Dienst?
Wir waren Beckenaufsichten in einem Freibad. (Und waren alle beim DRK
ausgebildet, wir älteren San B, außer mir mit ein paar Jahren
Erfahrung, jüngere "Gäste" teilweise mit EH)
Deshalb: Wachdienst ist ebenfalls eine verantwortliche Tätigkeit,
die nur mit dafür ausgebildetem Personal besetzt werden soll.
Und es unterscheidet sich ein wenig vom RD - wie hier sehr schön
dargestellt: Notfallbilder entwickeln sich oft erst mit der
Zeit. Der Zeitraum bis zum Eintreffen des RD reicht da meist für
das diagnostizierbare Vollbild einer lehrbuchmäßigen Verletzung,
der unmittelbar danebenstehende SanWachdienst hat es dagegen
erstmal schwieriger, die Verletzung einzuschätzen. Deshalb sollte
ein Patient mindestens 15 Minuten beobachtet werden.

Typische solche Fälle sind:
Kopfwunde -> Commotion bis hin zum SHT
Bauchstoss -> innere Blutung
Insektenstich -> massive Schwellung
und nahezu alle anderen Verletzungen...schon der Schmerz allein
dauert ein paar Minuten, da muss man alle paar Minuten wieder
mal nachfragen.

Das wird gerade von Rettungsprofis mit RTW/NAW-Erfahrung gerne
unterschätzt, die mal nebenbei spasseshalber so einen Luschen-
Dienst mitmachen...
Post by Dirk M. Zebisch
War allerdings sehr lehrreich!
Ja, das gehört natürlich dazu. Hoffentlich weist Du aber in Zukunft
junge Kollegen darauf hin. Eigentlich sollte so eine Versorgung
unter Aufsicht eines erfahrenen Helfers stattfinden, der auch die
Knackpunkte erläutert. Das bist jetzt zukünftig Du...

Aber keine Sorge: dumme Situationen, aus denen man hinterher
hoffentlich etwas lernt, gibt es auch so genug. :)

Servus,


Bernhard
--
Bernhard Nowotny
85625 Glonn, Germany (PGP ID: 0x17B6F58C DSS/DH)
Mach' mit bei der Millionen-Aktion! Bring' Bewegung in die Politik:
http://www.beweg-dich-deutschland.de überbringt Deine Vorschläge!
Heiko Aßmus
2003-10-24 11:29:58 UTC
Permalink
Post by Bernhard Nowotny
Das wird gerade von Rettungsprofis mit RTW/NAW-Erfahrung gerne
unterschätzt, die mal nebenbei spasseshalber so einen Luschen-
Dienst mitmachen...
Allerdings. Ich mache z.B. San-Dienste eher selten. Da war es anfangs
schon eine derbe Umstellung, plötzlich "mittendrin statt nur dabei" zu
sein. Wenn man irgendwo mit dem RTW anrückt, findet man _meistens_ eine
"geordnete" Situation vor, die wenig Dynamik hat. Wenn man
danebensteht, wenn etwas passiert (z.B. Schlägerei auf einem Fest)
sieht es auf einmal alles ganz anders aus.

Heiko
Post by Bernhard Nowotny
Post by Dirk M. Zebisch
War allerdings sehr lehrreich!
Ja, das gehört natürlich dazu. Hoffentlich weist Du aber in Zukunft
junge Kollegen darauf hin. Eigentlich sollte so eine Versorgung
unter Aufsicht eines erfahrenen Helfers stattfinden, der auch die
Knackpunkte erläutert. Das bist jetzt zukünftig Du...
Aber keine Sorge: dumme Situationen, aus denen man hinterher
hoffentlich etwas lernt, gibt es auch so genug. :)
Servus,
Bernhard
Nikos Killas
2003-10-24 11:36:19 UTC
Permalink
Post by Heiko Aßmus
Post by Bernhard Nowotny
Das wird gerade von Rettungsprofis mit RTW/NAW-Erfahrung gerne
unterschätzt, die mal nebenbei spasseshalber so einen Luschen-
Dienst mitmachen...
Allerdings. Ich mache z.B. San-Dienste eher selten. Da war es anfangs
schon eine derbe Umstellung, plötzlich "mittendrin statt nur dabei" zu
sein. Wenn man irgendwo mit dem RTW anrückt, findet man _meistens_ eine
"geordnete" Situation vor, die wenig Dynamik hat. Wenn man
danebensteht, wenn etwas passiert (z.B. Schlägerei auf einem Fest)
sieht es auf einmal alles ganz anders aus.
Bei San-Diensten kommt noch erschwerend hinzu, das den ganzen Tag eigentlich
eher nichts passiert und es dann plötzlich zu sehr dramatischen Situationen
kommen kann in denen ohne Vorlaufzeit handeln muss.

Vor allem wenn man schon fast abgeschaltet hat, weil man den ganzen Tag nur
Rumsitzt/Rumläuft und nichts passiert.

Beim RTW hat man ja schonmal die Anfahrt als "Vorlaufzeit", auf dem
San-Dienst ist man wie Du schon sagtest sofort mittendrin.

Auf San-Diensten habe ich schon mehrmals undruchsichtige Situationen erlebt
wo man sich erstmal den Überblick verschaffen musste, was gerade weil man
mittendrin war recht schwierig sein kann.

Wenn man erst später dazukommt, kann man ja sich schon aus der Ferne
(Weitwinkel) einen Überblick verschaffen.

Gruss Nikos
--
Es gibt ja noch andere Dinge als ständig vor dem PC zu hocken. Das habe ich
auch festgestellt. Der Ergonomie wegen habe ich mir dann auch einen Stuhl
geleistet und sitze jetzt vor dem Computer, das ist wirklich angenehmer.

http://www.kreuzretter.net http://www.drk-hemer.de
Dirk M. Zebisch
2003-10-24 18:23:57 UTC
Permalink
Hola Ihr,

Danke, für den Zuspruch ;-)
Post by Nikos Killas
Auf San-Diensten habe ich schon mehrmals undruchsichtige Situationen erlebt
wo man sich erstmal den Überblick verschaffen musste, was gerade weil man
mittendrin war recht schwierig sein kann.
Wenn man erst später dazukommt, kann man ja sich schon aus der Ferne
(Weitwinkel) einen Überblick verschaffen.
Ähm, ich fasse mal zusammen: Bei SanDiensten sollte man Verletzungen
etc, die nicht unmittelbar einen RTW plus NA verlangen, so lange liegen
lassen, bis man sieht, ob RTW plus NA nicht doch genügen, statt weniger
qualifizierten Mitteln? (???) Da man nur so vermeiden kann, anschließen
alle Rettungsmittel da stehen zu haben???

Oder wie?

Dirk
Manuel Schmidt
2003-10-24 18:38:48 UTC
Permalink
Post by Dirk M. Zebisch
Ähm, ich fasse mal zusammen: Bei SanDiensten sollte man Verletzungen
etc, die nicht unmittelbar einen RTW plus NA verlangen, so lange liegen
lassen, bis man sieht, ob RTW plus NA nicht doch genügen, statt weniger
qualifizierten Mitteln? (???) Da man nur so vermeiden kann, anschließen
alle Rettungsmittel da stehen zu haben???
Ok, das verstehe ich jetzt nicht ;-)

Man sollte auch bei augenscheinlich nicht so schlimmen Dingen
den PAtienten nicht unmittelbar entlassen, sondern damit
rechnen, dass die die Symptome erst innerhalb der naechsten
Minuten entwickeln.


Gruesse

Manuel
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