Discussion:
Unfallopfer-Hilfswerk an der Haustuer
(zu alt für eine Antwort)
Martin Schlatter
2004-02-05 10:58:39 UTC
Permalink
Bei mir war ein komischer typ vom unfallopfer-hilfswerk und wollte
einen spendenvertrag abschliesen. Leider wusste er nicht einmal, was
die buchstaben "cfh" im logo bedeuten. Und er hat auch sonst allerlei
ungereimtheiten erzählt, z.b. dass die webseite des
Unfallopfer-Hilfswerks abgeschaltet wäre, weil zuviel missbrauch
getrieben wird, und dass sie keine überweisungen mehr annehmen, weil
es zu viele kriminelle taten gegeben hat.

Ist dieser verein seriös? Wenn ja, warum schicken die so komische
leute rum?

Jens Martin Schlatter
Ilan Neidhardt
2004-02-05 11:55:47 UTC
Permalink
Post by Martin Schlatter
Ist dieser verein seriös? Wenn ja, warum schicken die so komische
leute rum?
Von den "großen" Hilfsorganisationen kommen diese Drücker ja auch rum
und jammern mir was vor. Peinlich war nur als mir jemand erzählt hat was
mein Verein so machen würde. Er hatte leider keine Ahnung. Häufig
beauftragen "Organisationen" diese Firmen mit dem Ziel der
Mitgliederwerbung und "Geldbeschaffung".

Gibt es nicht irgendwo so ne Übersicht für Gütezeichen bei
Spendenaktionen?
Thomas Dotschuweit
2004-02-05 12:27:32 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Ilan Neidhardt
Von den "großen" Hilfsorganisationen kommen diese Drücker ja auch rum
und jammern mir was vor. Peinlich war nur als mir jemand erzählt hat was
mein Verein so machen würde. Er hatte leider keine Ahnung.
Haste ihn auflaufen lassen oder dann wenigstens unterstuetzt mit
entsprechenden Infos?
Post by Ilan Neidhardt
Häufig beauftragen "Organisationen" diese Firmen mit dem Ziel der
Mitgliederwerbung und "Geldbeschaffung".
.. Da die Nachteile solcher Aktionen gegenueber den Vorteilen
deutlich zu vernachlaessigen sind. Unter der strikten Voraussetzung,
dass die Aktion transparent, serioes und kompetent aufgezogen ist.
Und daran scheitert es bei einigen Firmen leider :/
Post by Ilan Neidhardt
Gibt es nicht irgendwo so ne Übersicht für Gütezeichen bei
Spendenaktionen?
Schau mal beim DZI:
http://www.dzi.de/

HTH,
Thomas

PS: Selber Drü^WWerber aus Leidenschaft fuer die JUH (Zittau,
Schmölln, Zwickau, Bad Langensalza, Dessau, Dresden, Stuttgart,
2*Leipzig, Döbeln, meine Heimatstadt Plauen und Suhl - weit ueber
1000 Menschen unterstuetzen als neue Förderer durch meinen Besuch
die JUH).
Martin Schlatter
2004-02-05 14:37:50 UTC
Permalink
Post by Thomas Dotschuweit
PS: Selber Drü^WWerber aus Leidenschaft fuer die JUH
http://www.bfg-muenchen.de/kg_meld.htm

So bezahlt der Malteser Hilfsdienst den umstrittenen
Haustür-Mitgliederwerbern 40 bis 50 Prozent eines Jahresbeitrags als
Provision. Das Rote Kreuz (mit 60 %), der Arbeiter-Samariter-Bund
(mit 65 %) und das Johanniter-Unfall-Hilfswerk (mit 85 % eines
Jahresbeitrags) zahlen an die Drücker-Kolonnen sogar noch höhere
Provisionen. (Süddeutsche Zeitung, 18.1.90)
Ulrich Meier
2004-02-05 23:57:33 UTC
Permalink
Post by Martin Schlatter
http://www.bfg-muenchen.de/kg_meld.htm
So bezahlt der Malteser Hilfsdienst den umstrittenen
Haustür-Mitgliederwerbern 40 bis 50 Prozent eines Jahresbeitrags als
Provision. Das Rote Kreuz (mit 60 %), der Arbeiter-Samariter-Bund
(mit 65 %) und das Johanniter-Unfall-Hilfswerk (mit 85 % eines
Jahresbeitrags) zahlen an die Drücker-Kolonnen sogar noch höhere
Provisionen. (Süddeutsche Zeitung, 18.1.90)
Zu meiner Zeit beim MHD waren die Werber selbständige Handelsvertreter,
d.h. aus dieser Provision haben sie ihren Lebensunterhalt bestritten.
Bezahlt werden müssen sie so oder so, ob sie nun ein Festgehalt beziehen
oder - wie hier - direkt aus "ihren" Einnahmen bleibt sich gleich.

Beim MHD galt IMHO übrigens, dass die Geworbenen eine gewisse
Mindestzeit Mitglied bleiben mussten, sonst wurde die Provision
zurückgefordert. Das ist immerhin ein gewisses Mittel dafür zu sorgen,
dass die Leute nicht vollkommen verarscht werden sondern eine gewisse
Weile an die HiOrg gebunden bleiben. Denn Werber, die die Leute so
offensichtlich veralbern, dass sie gleich wieder kündigen, haben halt
einen leeren Kühlschrank zuhause.

Davon abgesehen ist die Werbung ein unschönes und mit einem - hm - etwas
unguten Geruch behaftetes Geschäft und ich war als Dienststellenleiter
immer froh, wenn die Jungs wieder weg waren ...

Uli
--
Ulrich Meier * Keltenring 12 * D-82024 Taufkirchen
Fon +49 89 61469800 * GSM +49 172 5109109
mail -s "get pgp key"
Thomas Dotschuweit
2004-02-06 01:48:30 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Ulrich Meier
Zu meiner Zeit beim MHD waren die Werber selbständige Handelsvertreter,
d.h. aus dieser Provision haben sie ihren Lebensunterhalt bestritten.
Bezahlt werden müssen sie so oder so, ob sie nun ein Festgehalt beziehen
oder - wie hier - direkt aus "ihren" Einnahmen bleibt sich gleich.
Beim MHD galt IMHO übrigens, dass die Geworbenen eine gewisse
Mindestzeit Mitglied bleiben mussten, sonst wurde die Provision
zurückgefordert. Das ist immerhin ein gewisses Mittel dafür zu sorgen,
dass die Leute nicht vollkommen verarscht werden sondern eine gewisse
Weile an die HiOrg gebunden bleiben. Denn Werber, die die Leute so
offensichtlich veralbern, dass sie gleich wieder kündigen, haben halt
einen leeren Kühlschrank zuhause.
Das ist korrekt und ist beim MHD auch immernoch so. Und bei der JUH
ebenfalls.
Post by Ulrich Meier
Davon abgesehen ist die Werbung ein unschönes und mit einem - hm - etwas
unguten Geruch behaftetes Geschäft und ich war als Dienststellenleiter
immer froh, wenn die Jungs wieder weg waren ...
Ich leite seit 2 Jahren in meinen Semesterferien ab und an selbst
solche Werbekolonnen - groesstenteils Mitstudenten. Und kenne
Dienststellen, die der Aktion wie Du sehr skeptisch gegenueber
stehen, aber auch welche, die sich riesig auf die Werbungen freuen.
Die Meinung der Dienststellenleiter und Mitarbeiter wurde
massgeblich vom Gesamtergebnis (Geld, Image) der letzten Werbung
beeinflusst. Meine Aufgabe war es dann auch immer, die Stationen
entsprechend zu briefen und vor allem zu motivieren, die Werbung zu
unterstuetzen.
Bei meinem letzten Einsatz, in meiner Heimatstadt, war die
JUH-Station am Beginn der Werbung ebenfalls mehr als skeptisch, da
vom Hoerensagen die letzte Werbung sehr schlecht lief - Stichwort
serioeses Auftreter mancher Werber :(
Aber als sie sahen, dass waehrend "meiner" Aktion die Pressearbeit
gestimmt hat (alle 2 Wochen grosse Artikel mit Bild in den
Lokalzeitungen) und vor allem die Beschwerdeanrufe ausblieben,
wandte sich die Skepsis in Erstaunen ;)
Es kamen halt nur die ganz normalen Nachfragen, ob jetzt auch der
richtige vor der Tuer stand.
Als Fazit kann ich sehr deutlich sagen, dass dort und in vielen
anderen Gegenden, wo ich war, am Ende der Werbung die
JUH-Geschaeftsstellen einen deutlich besseren Ruf in der
Bevoelkerung hatten und vor allem grosse Teile der Bevoelkerung, die
von der JUH nicht allzuviel wussten, nun ueber deren komplettes
Aufgabengebiet gut informiert war.

Als Dienststellenleiter sollte es die Pflicht sein, alle Mitarbeiter
der Station von der Werbung motivierend in Kenntnis zu setzen (sag
Deinen Nachbarn, das geht klar, das sind "unsere" Jungs) und vor
allem auch die Werber zu motivieren. Dazu gehoert eine breite
Information zu allen Details der jeweiligen Station und derer
Aufgaben - denn uninformierte Werber laufen regelmaessig an den
Haustueren auf, wenn sie mit Sachen konfrontiert werden, von denen
sie nicht wussten, dass die HiOrg diese betreibt..

Falls jemand Tipps im Umgang mit der Bevoelkerung, den Werbern und
den eigenen Mitarbeitern in Bezug auf eine solche Werbung braucht,
moege er hier oder per Mail fragen ;)

Viele Gruesse,
Thomas

PS: Ich hoffe, dieser Thread ist nicht allzu OT.
Thomas Hochstein
2004-02-06 08:20:09 UTC
Permalink
Post by Ulrich Meier
Beim MHD galt IMHO übrigens, dass die Geworbenen eine gewisse
Mindestzeit Mitglied bleiben mussten, sonst wurde die Provision
zurückgefordert.
Das ist bei der JUH auch so; soweit ich weiss, handhabt zumindest die
Fa. Wesser, die in der Regel, zum. bei den südlicheren Verbänden, für
die Akquise zuständig ist (und die in der Regel Teams wohl aus
Studenten einsetzt), das auch so, dass eine Kündigung nach Beschwerde
den Werber mehr kostet als eine Provision für ein geworbenes Mitglied
eingebracht hat.

-thh
--
Thomas Hochstein * ***@mail.th-h.de * http://www.th-h.de/
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. - RV Weinstraße * http://www.juh-nw.de/
---> d.e.n-Schreiberliste: <http://den.th-h.de/> <---
---> FAQ: <http://wiki.th-h.de/bin/view/Denfaq/> <---
Bernhard Nowotny
2004-02-06 11:21:57 UTC
Permalink
Post by Thomas Hochstein
Post by Ulrich Meier
Beim MHD galt IMHO übrigens, dass die Geworbenen eine gewisse
Mindestzeit Mitglied bleiben mussten, sonst wurde die Provision
zurückgefordert.
Das ist bei der JUH auch so; soweit ich weiss, handhabt zumindest die
Fa. Wesser, die in der Regel, zum. bei den südlicheren Verbänden, für
die Akquise zuständig ist (und die in der Regel Teams wohl aus
Bei dem Modell, dass unser BRK-KV einsetzt (auch eine Firma,
die mit Studenten arbeitet - "Wesser" kommt mir bekannt vor)
erhält die Firma neben einer relativ geringen Pauschale pro
geworbenem Spender erst vom zweiten und dritten Jahresbeitrag
einen Anteil. Es liegt also im Interesse der Firma, die
Leute nicht zu "überreden" und damit langfristig zu verprellen.

Ich finde das jetzt nach ein paar schlimmen Erfahrungen in zum
Glück lang vergangenen Jahren völlig in Ordnung. Da die Werber
Studenten sind, machen die das "nur als Job" und sind nicht
auf Jahre hinaus darauf angewiesen, damit ihren Lebensunterhalt
zu verdienen. Die Motivation ist da eher hoch, als bei irgend-
welchen abgehalfterten, ausgebrannten Drückertypen.

Wenn die begleitende Öffentlichkeitsarbeit stimmt und auch
die lokalen Gliederungen informiert sind, dann kommt das
ganz gut an. Wir sind schwer darauf angewiesen.

Mir ist das nicht wichtig, ob die nun wirklich Mitglieder sind.
Ich würde nicht von Haustür zu Haustür tingeln mögen, meine
Qualifikation bringe ich lieber im "Kerngeschäft" ein.
Sie sollten halt entsprechend korrekt auftreten.

Servus,


Bernhard
--
Bernhard Nowotny
85625 Glonn, Germany (PGP ID: 0x17B6F58C DSS/DH)
"I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by."
--Douglas Adams
Thomas Hochstein
2004-02-06 00:32:13 UTC
Permalink
Post by Martin Schlatter
Das Rote Kreuz (mit 60 %), der Arbeiter-Samariter-Bund
(mit 65 %) und das Johanniter-Unfall-Hilfswerk (mit 85 % eines
Jahresbeitrags) zahlen an die Drücker-Kolonnen sogar noch höhere
Provisionen. (Süddeutsche Zeitung, 18.1.90)
Über die Qualität eines Artikels, der noch nicht einmal die *Namen*
der Hilfsorganisationen, über die man zu berichten versucht, auf die
Reihe bekommt, will ich mich lieber nicht äußern.

-thh
--
Thomas Hochstein * ***@mail.th-h.de * http://www.th-h.de/
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. - RV Weinstraße * http://www.juh-nw.de/
---> d.e.n-Schreiberliste: <http://den.th-h.de/> <---
---> FAQ: <http://wiki.th-h.de/bin/view/Denfaq/> <---
Guido Gabriel
2004-02-09 23:25:42 UTC
Permalink
Post by Martin Schlatter
Post by Thomas Dotschuweit
PS: Selber Drü^WWerber aus Leidenschaft fuer die JUH
http://www.bfg-muenchen.de/kg_meld.htm
So bezahlt der Malteser Hilfsdienst den umstrittenen
Haustür-Mitgliederwerbern 40 bis 50 Prozent eines Jahresbeitrags als
Provision. Das Rote Kreuz (mit 60 %), der Arbeiter-Samariter-Bund
(mit 65 %) und das Johanniter-Unfall-Hilfswerk (mit 85 % eines
Jahresbeitrags) zahlen an die Drücker-Kolonnen sogar noch höhere
Provisionen. (Süddeutsche Zeitung, 18.1.90)
Es handelt sich dabei aber nur um den Beitrag des ersten Mitgliedsjahres, die
Folgejahre kommen komplett der Organisation zugute.

Das Problem ist, dass Mitgliederwerber kein Interesse an einer langjährigen
Mitgliedschaft der Leute haben. Versuche, dies zu ändern (z. B. 10% Provision
der ersten fünf Jahre) sind bisher gescheitert, wer will schon heute arbeiten
und einen Teil des Lohns erst nach Jahren erhalten?

Guido
Thomas Dotschuweit
2004-02-10 00:31:18 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Guido Gabriel
Das Problem ist, dass Mitgliederwerber kein Interesse an einer langjährigen
Mitgliedschaft der Leute haben. Versuche, dies zu ändern (z. B. 10%
Provision der ersten fünf Jahre) sind bisher gescheitert, wer will schon
heute arbeiten und einen Teil des Lohns erst nach Jahren erhalten?
Fast jedem Selbständigen geht es so, daß sich seine investierte Zeit
erst nach längerer Zeit bezahlt macht. Dies gilt für regelmäßige
Provisionen bei Veersicherungsvertretern genauso wie für
Serviceverträge des Software-Schreibers oder Kundenbindung in der
Autowerkstatt.

Ein Aufsplitten auf 5 Jahre macht IMHO wenig Sinn. Ich bin mir
sicher, daß der Werber zu einem gewissen Teil daran "schuld" sein
kann, daß ein Fördermitglied nach dem ersten Jahr wieder abspringt.
Aber ob jemand 2 oder 3 oder 10 Jahre dabei bleibt, darauf hat der
Werber keinen Einfluß, der ist da längst wieder vergessen.

Die Lösung, die die schon angesprochene Firma Wesser anbietet, halte
ich für einen guten Kompromiß: Wesser bekommt aus den ersten 2 oder
3 Jahren der Mitgliederbeiträge unterschiedlich hohe Anteile. Und
bezahlt dafür den Werber - dieser erhält einen Teil der Provision
sofort/im 1. Jahr quasi als Vorschuß, der Rest wird zurückgelegt für
Stornierungen. Storniert ein Fördermitglied vor der 2.
Beitragszahlung, erhält der Werber weniger oder gar keine Provision.
Das motiviert zu Qualitätsarbeit.

MfG,
Thomas
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2004-02-05 17:43:31 UTC
Permalink
Post by Thomas Dotschuweit
PS: Selber Drü^WWerber aus Leidenschaft fuer die JUH (Zittau,
Schmölln, Zwickau, Bad Langensalza, Dessau, Dresden, Stuttgart,
2*Leipzig, Döbeln, meine Heimatstadt Plauen und Suhl - weit ueber
Plauen? Dann hab ich Dich vielleicht auch schon mal weggeschickt, im
zeitraum 1995-2000 :-)



regards - Ralph
--
Want to get in touch? http://www.radio-link.net/whereisralph.txt
Stefan Bruening
2004-02-05 12:12:38 UTC
Permalink
Post by Martin Schlatter
Ist dieser verein seriös?
Das fragst Du noch?
--
MfG

Stefan
http://www.feuerwehr-alpen.de
ICQ # 79109840
Simon Martin
2004-02-05 14:49:36 UTC
Permalink
Post by Martin Schlatter
Ist dieser verein seriös? Wenn ja, warum schicken die so komische
leute rum?
Jemand der an meine Haustür kommt und Geld will, ist schonmal aus Prinzip
nicht seriös.

Simon
Frank Schweizer
2004-02-05 18:11:46 UTC
Permalink
Simon Martin schrieb
Post by Simon Martin
Jemand der an meine Haustür kommt und Geld will, ist
schonmal aus Prinzip nicht seriös.
Grüß mir Briefträger und Schornsteinfeger ;-)

scnr
Frank
Stefan Bruening
2004-02-05 19:04:57 UTC
Permalink
Post by Frank Schweizer
Grüß mir Briefträger und Schornsteinfeger ;-)
Von denen bekommst Du aber (meistens) eine sichtbare Leistung...
--
MfG

Stefan
http://www.feuerwehr-alpen.de
ICQ # 79109840
Thomas Dotschuweit
2004-02-05 19:30:50 UTC
Permalink
Post by Stefan Bruening
Post by Frank Schweizer
Grüß mir Briefträger und Schornsteinfeger ;-)
Von denen bekommst Du aber (meistens) eine sichtbare Leistung...
Das ruhige Gewissen nach einer Spende ist mit etwas Phantasie
durchaus auch als "Leistung" anzusehen ;)

BTW, ich weiss, dass es viele unserioese Haustuerwerber gibt. Mich
wuerde jedoch sehr interessieren, wie die Mitarbeiter und
ehrenamtlichen Helfer der HiOrg´s, die serioese Haustuerwerbung
betreiben (zB BRK, DRK, JUH, MHD, ASB), zu dieser Art der
Spendengewinnung stehen.
Das das Geld benoetigt wird, duerfte fuer die meisten ausser Frage
stehen. Und das es die, vom Rein"gewinn" her, effektivste Art des
Fundraising ist, ebenfalls. Aber gibt es unter euch welche, die
sagen, lieber _deutlich_ weniger Geld in der Kasse, aber dafuer
keine Haustuerwerbung?

MfG,
Thomas
Michael Lammers
2004-02-05 22:53:50 UTC
Permalink
Post by Thomas Dotschuweit
Post by Stefan Bruening
Post by Frank Schweizer
Grüß mir Briefträger und Schornsteinfeger ;-)
Von denen bekommst Du aber (meistens) eine sichtbare Leistung...
Das ruhige Gewissen nach einer Spende ist mit etwas Phantasie
durchaus auch als "Leistung" anzusehen ;)
BTW, ich weiss, dass es viele unserioese Haustuerwerber gibt. Mich
wuerde jedoch sehr interessieren, wie die Mitarbeiter und
ehrenamtlichen Helfer der HiOrg´s, die serioese Haustuerwerbung
betreiben (zB BRK, DRK, JUH, MHD, ASB), zu dieser Art der
Spendengewinnung stehen.
Wenn die Drücker auch wirklich Mitglieder sind: kein Problem.

Sind es aber gewerbliche Drückerkolonnen: strikte Ablehnung!
Post by Thomas Dotschuweit
Das das Geld benoetigt wird, duerfte fuer die meisten ausser Frage
stehen. Und das es die, vom Rein"gewinn" her, effektivste Art des
Fundraising ist, ebenfalls. Aber gibt es unter euch welche, die
sagen, lieber _deutlich_ weniger Geld in der Kasse, aber dafuer
keine Haustuerwerbung?
Ja, genau so, wenn es sich um gewerbliche Werbekolonnen handelt.

Als ich bei uns im KV noch für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig war,
kam unser Geschäftsführer auch auf die glorreiche Idee, so ne Kolonne
(angeblich absolut seriös und in den Nachbar-KVs bewährt) zu engarieren.
Ich habe damals sofort Einspruch eingelegt, weil ich einen Imageverlust
befürchtete. Aber die zu erwartenden Einnahmen hatten natürlich mehr
Gewicht, und so zogen die Jungs von Tür zu Tür. Netterweise kamen sie
auch zu mir, und was ich da zu hören kriegte war alles andere als seriös
(Werbung mit Rückholversicheung, Rttungsdienstsicherstellung...). Als
ich danach versuchte beim kV anzurufen um mit dem GF noch mal über die
Aktion zu reden, war ständig besetzt. Es gingen dort zu selben Zeit
reihenweise Beschwerden aus der Bevölkerung ein, weil sie agressiv
beworben worden waren.
Die Aktion wurde dann umgehend abgebrochen, um die Rufschädigung zu
begrenzen.
Und ähnliche Erfahrungen haben viele HiOrgs so gemacht.

Image ist unserem Gewerbe durch Geld nicht zu ersetzen.

MfG

Michael
Thomas Dotschuweit
2004-02-06 02:14:16 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Michael Lammers
Post by Thomas Dotschuweit
BTW, ich weiss, dass es viele unserioese Haustuerwerber gibt. Mich
wuerde jedoch sehr interessieren, wie die Mitarbeiter und
ehrenamtlichen Helfer der HiOrg´s, die serioese Haustuerwerbung
betreiben (zB BRK, DRK, JUH, MHD, ASB), zu dieser Art der
Spendengewinnung stehen.
Wenn die Drücker auch wirklich Mitglieder sind: kein Problem.
Kennst Du Organisationen, die Fördermitglieder per Haustürwerbung
durch eigene Mitglieder/Mitarbeiter bestreiten? Ich sehe da das
Problem, dass die Leute eigentlich "besseres" zu tun haben. Von
einer u.U. ungeschulten Rhetorik abgesehen ist ein weiteres Problem,
dass der KAT-Schützer vor Beginn der Werbung genausoviel über die
häusliche Krankenpflege weiß wie ein gewerblicher Werber. Mit dem
Unterschied, daß dem gewerblichen Werber die Adresse der
Sozialstation und Namen der Ansprechpartner genügen - das
Tätigkeitsfeld insgesamt und häufig gestellte Fragen kennt er schon
aus den zB Nachbarverbänden.
Post by Michael Lammers
Post by Thomas Dotschuweit
Das das Geld benoetigt wird, duerfte fuer die meisten ausser Frage
stehen. Und das es die, vom Rein"gewinn" her, effektivste Art des
Fundraising ist, ebenfalls. Aber gibt es unter euch welche, die
sagen, lieber _deutlich_ weniger Geld in der Kasse, aber dafuer
keine Haustuerwerbung?
Ja, genau so, wenn es sich um gewerbliche Werbekolonnen handelt.
JUH grob übern Daumen pro Kreisverband zwischen 3000 und 10.000
Fördermitglieder. Macht aufs Jahr ein Zusatzbudget (ohne
dranhängende Verpflichtungen) i.H.v. 150.000-500.000 EUR. Da muss
man einige SAN-Dienste stellen, bis man da rankommt. Vom
Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung ganz zu schweigen.
Da kaum andere Spenden reinkommen (die Klingelbüchse in der Station
kann man vernachlässigen), könnten Zuschußgebiete wie EH-Kurse,
Kat-Schutz, Hospizarbeit, Kinder- und Jugendarbeit, Essen auf Rädern
u.a. nur in abgespeckter Form oder sogar gar nicht mehr angeboten
werden - wäre es das wirklich wert?
Zumal die Bevölkerung offensichtlich bereit ist, etwas vom
persönlichen Geld abzugeben. Wird ja schliesslich keiner gezwungen
;)
Post by Michael Lammers
[...]
Die Aktion wurde dann umgehend abgebrochen, um die Rufschädigung zu
begrenzen.
Ok, dass erklärt Deine Ansicht vollkommen. Sowas ist schwer
wiedergutzumachen, so ein Imageverlust :/ Die Werbung vorzeitig
abzubrechen, war da eine sehr sinnvolle Entscheidung.

Ich selbst stand auch des öfteren vor einer Gewissensentscheidung,
ob die Werbung wirklich unterm Strich ein positives Feedback bringen
wird.

Bsp1: Geschäftsführer wurde wegbefördert und hat durch Pressearbeit
und Bekanntenkreis sehr miese Stimmung gegen die neue
Geschäftsführung verbreitet.
Als Werber wurde man häufig konkret drauf angesprochen, hat die
Sache richtiggestellt -> erfolgreiche Werbung.

Bsp2: Dresden, Elbe-Flut kam nach 2 Wochen Werbedauer. Wenn die
Kollegen hinten Sand schippen und Wasser pumpen, kann man net vorne
klingeln, um Geld bitten und das serioes rüberbringen ("Warum
schippst Du keinen Sand?") -> Abbruch der Werbung, wird dieses Jahr
erneut gestartet.

Bsp3: DRK-KV geht pleite, einige Entlassungen, Johnnys übernehmen
teilweise Betriebshelfer-Ausbildung und Fahrdienste. Da kam oft die
Befürchtung, das die JUH mit dem Geld genauso schlecht wirtschaften
könnte wies DRK sowie "Konkurrenz, ihr habt unser Rotes Kreuz
kaputtgemacht". Aber auch das läßt sich natürlich verständlich
erklären. -> Auch diese Werbung war sehr erfolgreich.

Ich habe von vielen Werbungen von JUH, BRK, NABU, BUND und WWF
gehört und gelesen oder persönlich erlebt - mindestens 150 in den
letzten 3 Jahren. Davon wurden ca. 5-10 aus verschiedenen Gründen
abgebrochen. Wegen massiven Beschwerden aus der Bevölkerung? Dies
war NIE ein Grund.
Das während einer Werbung gar keine Beschwerden kommen, ist
allerdings Illusion.

MfG,
Thomas

PS: Ich hoffe, ich langweile niemanden mit meinem Geschreibsel. Aber
ich bin persönlich sehr stark daran interessiert, wie zum einen die
"Basis", zum anderen aber auch die "Auftraggeber" von mir letzlich
zu den Aktionen stehen.
Erich Kirchmayer
2004-02-06 20:49:21 UTC
Permalink
Hi,
Post by Thomas Dotschuweit
JUH grob übern Daumen pro Kreisverband zwischen 3000 und 10.000
Fördermitglieder. Macht aufs Jahr ein Zusatzbudget (ohne
dranhängende Verpflichtungen) i.H.v. 150.000-500.000 EUR. Da muss
man einige SAN-Dienste stellen, bis man da rankommt.
Wenn alles seriös und korrekt läuft o.k.

VIELE Werber verbreiten aber Lügen und erzeugen Angst um Geld zu
bekommen. Und DAS ist absolut verwerflich!

Beispiel: Ich bin zu Besuch bei einem RD-Kollegen im Landkreis. Kommt
ein Werber (in RD-Jacke!) einer $HO. Anfangs war das noch "nett", wie er
gebettelt hat, dann kamen aber Aussagen wie "sonst können wir, die $HO,
den Retungsdienst hier nicht mehr sicherstellen" oder "stellen sie sich
vor, ihrerm Kind passiert was und keiner kommt" Da war dann der Tritt in
den A... fällig, denn diese $HO hat im Landkreis garkeine Rettungswache
und hat auch folglich garnix dort "sicherzustellen". Selbst die nächste
Wache in der Stadt ist so weit weg, dass es schon mehr als blöd laufen
muss, wenn sich ein RTW der $HO mal dort im Landkreis verirrt. (mal ganz
abgesehen davon, dass der RD staatlich/von den Kassen finanziert wird)

Hätte der Drücker was von Altenhilfe etc. erzählt - wir beide hätten
nicht gewusst ob die $HO tatsächlich im Ort in dieser Weise tätig ist
und fast die Argumente geglaubt.....

Ein anderer Werber schlug bei mir zuhause auf - am Sa. Vormittag. Ich
war eh schon angefressen, da ich Nachtschicht hatte - und dann klingelt
so ein Depp mitten in der Nacht um 10:00 Uhr morgens an der Tür..... Ich
war so verpennt, dass der tatsächlich zum Reden anfangen konnte. Mit
einem Blick zu meinen Skiklamotten an der Garderobe meinte er dann "ja
und wir ($HO) haben ja auch die Rettungshubschrauber - falls ihnen mal
was in den Bergen passiert sind sie dann abgesichert, Nichtmitglieder
müssen halt dann den Einsatz für einige tausend DM selbst bezahlen"
Jetzt war ich wach - und er hatte die Türe auf der Nase.....

Mit SOLCHEN Leuten gewinnt eine HO weder Ansehen noch somnstwas - ausser
vielleicht viel Kohle. Und wenn Kohle dann wichtiger ist als
Angstmacherei und Lügen, dann hätte eine solche HO nichts mehr als
"Hilfsorganisation" zu suchen!
Post by Thomas Dotschuweit
Da kaum andere Spenden reinkommen (die Klingelbüchse in der Station
kann man vernachlässigen), könnten Zuschußgebiete wie EH-Kurse,
Kat-Schutz, Hospizarbeit, Kinder- und Jugendarbeit, Essen auf Rädern
u.a. nur in abgespeckter Form oder sogar gar nicht mehr angeboten
werden - wäre es das wirklich wert?
Zumal die Bevölkerung offensichtlich bereit ist, etwas vom
persönlichen Geld abzugeben. Wird ja schliesslich keiner gezwungen
;)
s.o. - mit Sprüchen wie "dann kommt keiner" spendet man schon aus Angst
um´s eigene Leben und um das der Angehörigen.....

Ich halte ehrliche Öffentlichkeitsarbeit (Infostände, "Blutdruckmessen",
Medienpräsenz (z.B. mit gesponsorten Anzeigen) usw.) für viel
sinnvoller. Und wenn schon Haustürwerbung, dann mit eigenen Mitgliedern
(z.B. EA), die selbst aus Überzeugung(!) und nicht aus Geldgier für die
$HO tätig sind. Ich denke, da braucht´s auch keine grosse
Rhetorikschulung, wenn ein $EA erzählen soll, warum er ehrenamtlich für
diese HO arbeitet und warum jemand anderes Hilfe in Form von
Spenden/Mitgliedschaften geben soll.

Gruß

Erich
--
"Jetzt wird´s mal kurz hell im Hals!"
Dieses Posting gibt meine persönliche Meinung wieder. Diese entspricht
nicht zwingend der Meinung meines/meiner Arbeitgeber!
Rolf Kuenne
2004-02-07 22:02:02 UTC
Permalink
Today is Pungenday, 38 Chaos 3170

"Erich Kirchmayer" <***@hotmail.com> wrote:

[...]
Post by Erich Kirchmayer
Ein anderer Werber schlug bei mir zuhause auf - am Sa. Vormittag. Ich
war eh schon angefressen, da ich Nachtschicht hatte - und dann klingelt
so ein Depp mitten in der Nacht um 10:00 Uhr morgens an der Tür..... Ich
war so verpennt, dass der tatsächlich zum Reden anfangen konnte. Mit
einem Blick zu meinen Skiklamotten an der Garderobe meinte er dann "ja
und wir ($HO) haben ja auch die Rettungshubschrauber - falls ihnen mal
was in den Bergen passiert sind sie dann abgesichert, Nichtmitglieder
müssen halt dann den Einsatz für einige tausend DM selbst bezahlen"
Jetzt war ich wach - und er hatte die Türe auf der Nase.....
Völlig falsche Herangehensweise, IMHO. Dass die nach spätestens einer
Minute wieder vor der geschlossenen Tür stehen, sind diese Drücker
doch gewohnt. "Kommen Sie doch herein, ich koche uns erstmal einen
Tee. So, und jetzt erzählen Sie mal ... Ah, interessant, kann ich das
im Mittelteil noch mal ... das ist ja spannend. Kann denn meine große
Familie auch beitreteten?" Und hier und da, und dieses und jenes ...

Den einen oder anderen Werber ("Guten Tag, ich komme von diesem oder
jenem $STEUERABSCHREIBUNGSPROJEKT. Sie wollen doch auch, dass der
Rettungshubschrauber weiter fliegen kann?") habe ich durch geschickte
Debilität über anderthalb Stunden festgequatscht, bevor ich ihn mit
deutlichen Worten rausgeworfen habe. Mein damaliger Mitbewohner hat
mich zwar für völlig bescheuert gehalten, aber _das_ tut solchen
Leuten wirklich weh: über eine Stunde den Mund fusselig geredet, und
nicht einen traurigen Cent dabei verdient. Es muss einem halt nur
gerade hinreichend langweilig sein.

Wahrscheinlich stehe ich jetzt auf ziemlich vielen Schwarzen Listen,
bei mir hat schon seit Jahren keiner mehr geklingelt, der mir eine
Mitgliedschaft andrehen wollte.

Grüße,
Rolf
--
And if our eyes ever have to meet for more then just one second
Then if you weren't already there I would tell you to go to hell
But if I spent my whole damn life trying to think of a curse for you
It would never be as bad as the curse that you dealt to yourself
--Justin Sullivan
Bernhard Nowotny
2004-02-07 23:18:22 UTC
Permalink
Post by Rolf Kuenne
Wahrscheinlich stehe ich jetzt auf ziemlich vielen Schwarzen Listen,
bei mir hat schon seit Jahren keiner mehr geklingelt, der mir eine
Mitgliedschaft andrehen wollte.
ACK.
Das ging mir mit den Zeugen Jehovas so.
Prinzipiell habe ich ja nichts gegen die Leute, sie bieten sich
als Gesprächstraining aber geradezu an. 2 x 60 bis 90 Minuten
Diskussion über Gott und die Welt (buchstäblich) und sie waren
seit Jahren nicht mehr da. Kann aich daran liegen, dass ich
einen der Beteiligten kurz danach zufällig im Haus meiner damaligen
Freundin wiedergetroffen habe - der war nämlich ihr Nachbar. :)

Komisch war auch der Typ von der "Konkurrenz-HiOrg". Der
wollte mir weismachen, dass
a) sie im Rettungsdienst im Landkreis beteiligt sind
(sind sie nicht)
b) das BRK gar keinen Sozialfahrdienst hat (unser KV hat
einen der größten in Bayern)
c) der Rettungswagen am Ort von den Spenden finanziert
wird (da ich persönlich daran beteiligt war, dass der
RTW hier steht, weiss ich auch über die Finanzierung
Bescheid und die läuft garantiert nicht so)
d) ich im Katastrophenschutz mich ja auch auf die verlasse
(als damals Zuständiger blieben meine dienstlichen Anfragen
nach Mithilfe/Zusammenarbeit im MANV wirkungslos).

Ich hab' ihm (nicht aus Bosheit, er hat mich einfach nicht
zu Wort kommen lassen) erst zum Schluss gesagt, welchen Background
ich habe. Einen Hinweis hätte ihm evtl. das Zelt geben können,
das ich gerade für eine Feier aufbaute: Lanco SG30, große
Aufschrift "BRK" und RK-Aufkleber auf der Zubehörkiste. Wir waren
dort jedenfalls sehr gemütlich zusammengesessen. :)

Unsere örtliche Bevölkerung passt aber auch auf, auf dem Dorf
kennt man sich ja. Die Leute rufen jedenfalls oft erstmal beim
Bereitschaftsleiter an, um sich rückzuversichern, wenn wieder
ein Werber, bzw. bei Firmen ein Annoncenverkäufer oder Kalender-
drucker vorbeikommt. Ein Werber wurde mal von einem resoluten
Dorfbewohner geradezu festgenommen, solange bis dieser sich
durch ein Gespräch mit dem damaligen Bereitschaftsleiter ($ME)
von den lauteren Absichten überzeugt hatte (eine Ausweiskopie
wurde sicherheitshalber dennoch einbehalten). :)

Wir haben jedenfalls in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen
mit Werbern für unsere Sache gemacht. Die treten freundlich
und kompetent genug auf, machen sogar vorher einen Erste Hilfe
Kurs (sind ja in Dienstkleidung unterwegs und kamen auch schon
bei Notfällen als erste vorbei) und gehen niemand mehr als
notwendig auf die Nerven.

Mailingaktion läuft dagegen per Ehrenamt - früher machten wir
die Haussammlung, jetzt werfen wir stattdessen "Bettelbriefe"
ein. Das erspart den unerfahreneren Mitgliedern manch unliebsame
Konfromtation an der Haustür. Ich habe es zwar immer gerne zur
Kommunikation genutzt, aber trauere dem nicht wirklich nach -
schon allein vom Zeitaufwand her.

Servus,


Bernhard
--
Bernhard Nowotny
85625 Glonn, Germany (PGP ID: 0x17B6F58C DSS/DH)
"I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by."
--Douglas Adams
Thomas Hochstein
2004-02-08 01:40:08 UTC
Permalink
Post by Bernhard Nowotny
Wir haben jedenfalls in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen
mit Werbern für unsere Sache gemacht. Die treten freundlich
und kompetent genug auf, machen sogar vorher einen Erste Hilfe
Kurs (sind ja in Dienstkleidung unterwegs und kamen auch schon
bei Notfällen als erste vorbei) und gehen niemand mehr als
notwendig auf die Nerven.
Ja, ein EH-Kurs vorher ist ein Muss, haben wir auch so gemacht.

(Wie's jetzt laufen würde weiss ich nicht genau, und es interessiert
mich eigentlich auch nicht mehr besonders.)

-thh
--
Thomas Hochstein * ***@mail.th-h.de * http://www.th-h.de/
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. - RV Weinstraße * http://www.juh-nw.de/
---> d.e.n-Schreiberliste: <http://den.th-h.de/> <---
---> FAQ: <http://wiki.th-h.de/bin/view/Denfaq/> <---
Thomas Hochstein
2004-02-06 08:25:18 UTC
Permalink
Post by Michael Lammers
Wenn die Drücker auch wirklich Mitglieder sind: kein Problem.
Wer kann denn heute noch hauptamtliche Mitarbeiter, die in der Regel
ihrer Qualifkation (RS, RA, ...) angemessen teuer sind, für so etwas
abstellen? Und wer macht solange deren Arbeit?

Und wer hat genügend Ehrenamtliche, die wochenlang die Knochenarbeit
machen, einige tausende Haushalte abzuklappern? Und kennen die ihre
Organisation *wirklich* in allen Facetten so gut? Insbesondere die
Bereiche, die den "Kunden" primär betreffen und interessieren, nämlich
idR die sozialen Dienste, nicht RD oder gar KatS (die im übrigen,
zumindest was den RD betrifft, üblicherweise auch nicht aus
Spendenmitteln finanziert werden, so dass Werbung damit nicht
besonders seriös ist)?
Post by Michael Lammers
Sind es aber gewerbliche Drückerkolonnen: strikte Ablehnung!
Warum?

Man muss es halt gescheit organisieren und überwachen, wie alles ...
Post by Michael Lammers
Image ist unserem Gewerbe durch Geld nicht zu ersetzen.
Nun ja, das DRK macht ja allüberall inzwischen vor, dass nicht nur KV,
sondern auch LV Pleite gehen - nur das Image scheint es also auch
nicht zu reißen. (Und den anderen HiOrgs geht es im Zweifel nicht
besser, die sind nur im Falle bspw. der JUH anders strukturiert, so
dass Untergliederungen unselbständig sind und daher nicht insolvent
werden können - also eine Sache von "alles oder nichts".)

-thh
--
Thomas Hochstein * ***@mail.th-h.de * http://www.th-h.de/
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. - RV Weinstraße * http://www.juh-nw.de/
---> d.e.n-Schreiberliste: <http://den.th-h.de/> <---
---> FAQ: <http://wiki.th-h.de/bin/view/Denfaq/> <---
Erich Kirchmayer
2004-02-06 22:37:28 UTC
Permalink
Hi,
Post by Thomas Hochstein
Post by Michael Lammers
Wenn die Drücker auch wirklich Mitglieder sind: kein Problem.
Wer kann denn heute noch hauptamtliche Mitarbeiter, die in der Regel
ihrer Qualifkation (RS, RA, ...) angemessen teuer sind, für so etwas
abstellen? Und wer macht solange deren Arbeit?
Und wer hat genügend Ehrenamtliche, die wochenlang die Knochenarbeit
machen, einige tausende Haushalte abzuklappern?
EA´s, "Förder"Mitglieder und HA´s - dass es einer HO gut geht ist
Aufgabe eines _jeden_ Mitarbeiters oder Förderers!
Post by Thomas Hochstein
Und kennen die ihre
Organisation *wirklich* in allen Facetten so gut? Insbesondere die
Bereiche, die den "Kunden" primär betreffen und interessieren,
nämlich idR die sozialen Dienste, nicht RD oder gar KatS (die im
übrigen, zumindest was den RD betrifft, üblicherweise auch nicht aus
Spendenmitteln finanziert werden, so dass Werbung damit nicht
besonders seriös ist)?
"Sie" kennen jedenfalls ihre eigene Motivation, als EA in dieser HO
tätig zu sein. Und DAS lässt sich weitaus besser ´rüberbringen als
irgendwelche Lügen von "ohne ihre Spende kommt der RD nicht mehr" oder
dergl. Und wenn man einer Werbefirma die Ziele udn Tätigkeitsfelder
einer HO beibringen kann, dann kann man das bei bereits in der HO
tätigen EA und HA erst recht!

und btw. - "Essen auf Rädern", KTP usw. kommen oft genug in Häuser -
einmal Briefkastenklappern (Infobroschüre)kostet nicht viel und wirkt
auch. Wir haben z.B. zu unseren "privaten Zeiten" immer fleissig
Aufkleber mit unserer Rufnummer in die Briefkästen verteilt. Selbst beim
Notfall war dafür noch Zeit (im Mega-Wohnhaus mit 100 Wohneinheiten
nicht, aber sonst schon....) War durchaus wirkungsvoll! (auch wenn´s da
mal nicht um Spenden etc. ging - die Leute haben das beachtet und die
Aufkleber finden sich (leider) heute noch an manchen Telefonen beim
Patienten.)
Post by Thomas Hochstein
Post by Michael Lammers
Sind es aber gewerbliche Drückerkolonnen: strikte Ablehnung!
Warum?
Man muss es halt gescheit organisieren und überwachen, wie alles ...
Die Überwachung ist halt schwierig. WAS der Werber an der Tür erzählt
erfährt man oft nicht - und wenn, dann sind es Einzelfälle (wenn er´s
nicht massiv übertreibt)
Post by Thomas Hochstein
Post by Michael Lammers
Image ist unserem Gewerbe durch Geld nicht zu ersetzen.
Nun ja, das DRK macht ja allüberall inzwischen vor, dass nicht nur
KV, sondern auch LV Pleite gehen - nur das Image scheint es also auch
nicht zu reißen.
Ist eben das falsche Image! Das RK ist nunmal kein Haufen Zivis und EA´s
- die Leistungen kosten teilweise richtig Kohle. Aber frag doch mal "den
Bürger in Deutschland" - der wird überwiegend glauben, dass alles(!)
ehrenamtlich oder mit Zivis geleistet wird. Ich kenne viele (auch
junge!) Leute, die ganz erstaunt sind, dass man als "Retungsdienstler"
auch Geld verdienen kann und nicht nur ehrenamtlich arbeiten muss.....
Und noch mehr erstaunt sind die Leute dann, wenn sie erfahren, dass ein
"Krankenwagen" (=RTW) mehr kostet als ein PKW der absoluten
Luxusklasse.....
Post by Thomas Hochstein
(Und den anderen HiOrgs geht es im Zweifel nicht
besser, die sind nur im Falle bspw. der JUH anders strukturiert, so
dass Untergliederungen unselbständig sind und daher nicht insolvent
werden können - also eine Sache von "alles oder nichts".)
Irgendwann kann auch der "JUH Deutschland" das Geld ausgehen ;-) (muss
man nur mal die Kirchensteuer abschaffen *evilgrin*)



Gruß

Erich
--
"Jetzt wird´s mal kurz hell im Hals!"
Dieses Posting gibt meine persönliche Meinung wieder. Diese entspricht
nicht zwingend der Meinung meines/meiner Arbeitgeber!
Andreas Hirschberg
2004-02-07 14:01:21 UTC
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Post by Erich Kirchmayer
und btw. - "Essen auf Rädern", KTP usw. kommen oft genug in Häuser -
einmal Briefkastenklappern (Infobroschüre)kostet nicht viel und
wirkt auch.
Aber der Rücklauf ist längst nicht so hoch wie bei einer persönlichen
Ansprache.
Post by Erich Kirchmayer
Aber frag doch mal "den Bürger in Deutschland" - der wird
überwiegend glauben, dass alles(!) ehrenamtlich oder mit Zivis
geleistet wird. Ich kenne viele (auch junge!) Leute, die ganz
erstaunt sind, dass man als "Retungsdienstler" auch Geld verdienen
kann und nicht nur ehrenamtlich arbeiten muss.....
Ich erlebe es immer wieder genau andersherum:
"Freiw. Feuerwehr? was bekommt Ihr da so?" Daß dies überwiegend rein
ehrenamtlich ohne irgendeinen Cent Bezahlung abläuft ist für viele
unvorstellbar. Und diese Leute gehen dann auch beim RD von bezahlten
Kräften aus.

Bis neulich,
Andi
Erich Kirchmayer
2004-02-08 15:07:01 UTC
Permalink
Hi,
Post by Andreas Hirschberg
Post by Erich Kirchmayer
und btw. - "Essen auf Rädern", KTP usw. kommen oft genug in Häuser
- einmal Briefkastenklappern (Infobroschüre)kostet nicht viel und
wirkt auch.
Aber der Rücklauf ist längst nicht so hoch wie bei einer persönlichen
Ansprache.
Richtig. Dafür ist´s billig. Eventuell sind die "Infozettel" mit
Standardbürosoftware (Word etc.) erstellt auf dem hauseigenen
Kopierer/Drucker vervielfältigt. Besser als "nix" allemal....

WIE wirkungsvoll eine solche Werbung sein kann, habe ich fürhe rimme
rwieder selbst erlebt. Ab und zu gab es richtige "Aktionen", bei denen
Mitarbeiter ganz gezielt Stadtteile abgerannt sind und Aufkleber unserer
Notrufnummer in die Briefkästen verteilt hatten. Später waren es dann
stadtteilbezogene Brief-Mailings. Das "Echo" war deutlich spürbar - kaum
war die jeweilige Aktion angelaufen, schon stiegen in den beworbenen
Stadtteilen die Einsatzzahlen.....

Gruß

Erich
--
"Wieviel Liter O2? Je blau, desto mehr!"
Dieses Posting gibt meine persönliche Meinung wieder. Diese entspricht
nicht zwingend der Meinung meines/meiner Arbeitgeber!
Andreas Hirschberg
2004-02-08 17:40:56 UTC
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Post by Erich Kirchmayer
stadtteilbezogene Brief-Mailings. Das "Echo" war deutlich spürbar -
kaum war die jeweilige Aktion angelaufen, schon stiegen in den
beworbenen Stadtteilen die Einsatzzahlen.....
Und das ist ein erstrebenswertes Ziel für eine HiOrg? Erstaunlich.

Bis neulich,
Andi
Erich Kirchmayer
2004-02-09 03:31:40 UTC
Permalink
Hi,
Post by Andreas Hirschberg
Post by Erich Kirchmayer
stadtteilbezogene Brief-Mailings. Das "Echo" war deutlich spürbar -
kaum war die jeweilige Aktion angelaufen, schon stiegen in den
beworbenen Stadtteilen die Einsatzzahlen.....
Und das ist ein erstrebenswertes Ziel für eine HiOrg? Erstaunlich.
_Das_ nicht - für einen (damals) eigenständigen priv. RD, der sich
alleine durch Einsätze finanzierte, schon.

Aber die Werbung wurde immerhin beachtet - und das wird sie sicher auch,
wenn darin z.B. um Spenden für eine HO gebeten wird.

btw. - solche Werbebriefe können durchaus einen kl. Aufkleber mit der
Notrufnummer/wichtigen Rufnummern beinhalten. Sowas kleben sich Leute
gerne auf´s Telefon, die Pinwand etc. - und mit dem HO-Logo versehen ist
so die HO immer ein bischen präsent in der Wohnung ;-)

Gruß

Erich
--
"Wieviel Liter O2? Je blau, desto mehr!"
Dieses Posting gibt meine persönliche Meinung wieder. Diese entspricht
nicht zwingend der Meinung meines/meiner Arbeitgeber!
Bernhard Nowotny
2004-02-09 09:48:54 UTC
Permalink
Post by Andreas Hirschberg
Post by Erich Kirchmayer
stadtteilbezogene Brief-Mailings. Das "Echo" war deutlich spürbar -
kaum war die jeweilige Aktion angelaufen, schon stiegen in den
beworbenen Stadtteilen die Einsatzzahlen.....
Und das ist ein erstrebenswertes Ziel für eine HiOrg? Erstaunlich.
Ja, va. wenn es um eine hartumkämpfte Konkurrenzsituation geht und
der Stadtteileinwohner die Wahl zwischen fünf Notfallnufrummern
hat (Aicher, MKT, H&P, City-Ambulanz, Öffentlich-Rechtlich). So
war das in München vor der Novelle des BayRDG - mittlerweile wird
die Notfallrettung über die eine wahre [TM] Rettungsleitstelle
einheitlich abgewickelt. Nur noch beim KTP kann man sich einen
Anbieter selbst aussuchen - die Werbeaktionen werden sich deshalb
wohl mehr auf Arztpraxen und Seniorenheime beschränken, vermute ich
mal.

Servus,


Bernhard
--
Bernhard Nowotny
85625 Glonn, Germany (PGP ID: 0x17B6F58C DSS/DH)
"I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by."
--Douglas Adams
Erich Kirchmayer
2004-02-09 23:05:40 UTC
Permalink
Hi,
Post by Bernhard Nowotny
Post by Andreas Hirschberg
Post by Erich Kirchmayer
stadtteilbezogene Brief-Mailings. Das "Echo" war deutlich
spürbar - kaum war die jeweilige Aktion angelaufen, schon
stiegen in den beworbenen Stadtteilen die Einsatzzahlen.....
Und das ist ein erstrebenswertes Ziel für eine HiOrg? Erstaunlich.
Ja, va. wenn es um eine hartumkämpfte Konkurrenzsituation geht und
der Stadtteileinwohner die Wahl zwischen fünf Notfallnufrummern
hat (Aicher, MKT, H&P, City-Ambulanz, Öffentlich-Rechtlich).
Eben - 4 der genannten Organisationsformen finanzierten sich eben NUR
durch die Zahl der Einsätze.
Post by Bernhard Nowotny
So
war das in München vor der Novelle des BayRDG - mittlerweile wird
die Notfallrettung über die eine wahre [TM] Rettungsleitstelle
einheitlich abgewickelt. Nur noch beim KTP kann man sich einen
Anbieter selbst aussuchen - die Werbeaktionen werden sich deshalb
wohl mehr auf Arztpraxen und Seniorenheime beschränken, vermute ich
mal.
Nun, das war alles schon mal da. Zumindest die beiden grossen priv. RD´s
in München fingen beide als reine Krankentransportfirmen an. Mehr
wollten sie eigentlich garnicht. Gezwungen(!!) durch div.
Rechtsstreitigekeiten(*) wurde dann nach-und-nach ein "echter" RD mit
24h-RTW, NA usw. aufgebaut.

(*) in Kurzform, Startpunkt 1985:

KTP? Ja, kein (grosses) Problem.

Blaulicht auf KTW? Geht nicht, da kein Rettungsdienst. Ein
Rettungsdienst muss einen RTW haben. Also RTW beschafft.

Rettungsdienst? Geht nicht, muss 24h Bereitschaft haben. Also Leitstelle
und RTW mit 24h-Bereitschaft eingerichtet (ganz am Anfang durchaus noch
sehr abenteuerlich: "Notrufnummer" wurde abends zum Chef nach Hause
umgeleitet, der "alarmierte" dann den Kollegen, der den RTW vor der
Haustür stehen hatte. Dieser holte dann seinen telefonisch
"alarmierten" Beifahrer an dessen Wohnung ab und schon ;-) ging´s los
zum Einsatz) Immerhin nahmen die bisherigen Kunden (Arztpraxen und
Altenheime) den neuen Service "Rettungsdienst" ganz gut an....

Rettungsdienst? geht nicht, dazu gehört auch ein NA-Dienst (besonders
pikant - die am lautesten schreienden HO´s hatten selbst keinen NA in
München - der kam nämlich schon immer von der BF - nachdem bei Gründung
des NA-Dienstes die HO´s kein Interesse daran hatten) Also NA
"angeheuert" und denen ein NEF vor die Tür gestellt.

Tja, und das, was die HO´s eigentlich nicht wollten, erreichten sie
unbeabsichtigt mit ihren div. Klagen gegen die Privaten. Nun hatten "die
Privaten" einen echten RD stehen - mit KTW, RTW, NA und Leitstelle - und
das Ganze 24h... - und das, obwohl "die Privaten" eigentlich
ursprünglich nur ganz normalen Krankentransport tagsüber fahren
wollten..... (beide Firmengründer kamen übrigens vom öff. RD und
erkannten in den damals im öff. RD üblichen KTP-Wartezeiten von mehreren
Stunden(!) eine Marktlücke.....)

Tja, so war das.....

Gruß

Erich
--
"Wieviel Liter O2? Je blau, desto mehr!"
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nicht zwingend der Meinung meines/meiner Arbeitgeber!
Bernhard Nowotny
2004-02-09 23:17:50 UTC
Permalink
Post by Erich Kirchmayer
Post by Bernhard Nowotny
der Stadtteileinwohner die Wahl zwischen fünf Notfallnufrummern
^^^^^^^^^^^^^^^^^
Das war übrigens keine Absicht, sieht aber Klasse aus, oder? :)
Post by Erich Kirchmayer
wollten sie eigentlich garnicht. Gezwungen(!!) durch div.
Rechtsstreitigekeiten(*) wurde dann nach-und-nach ein "echter" RD mit
24h-RTW, NA usw. aufgebaut.
[...]
Post by Erich Kirchmayer
Tja, und das, was die HO´s eigentlich nicht wollten, erreichten sie
unbeabsichtigt mit ihren div. Klagen gegen die Privaten. Nun hatten
Ja, das war durchaus lustig mit anzusehen. Und der Hype, der da
auch politikerseits gemacht wurde. Die betreffenden Geschäfts-
führer haben auch ihren Teil zum Amusement beigetragen.

Blöder war da schon die Auswirkung draussen auf der Strasse.
Ich kenne das aus mehreren Blickwinkeln. Dumme Situation, die
aber schliesslich in ein gar nicht so dummes Rettungsdienst-
gefüge gemündet hat.
Post by Erich Kirchmayer
Tja, so war das.....
Hach ja...

Servus,


Bernhard
--
Bernhard Nowotny
85625 Glonn, Germany (PGP ID: 0x17B6F58C DSS/DH)
"I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by."
--Douglas Adams
Thomas Hochstein
2004-02-10 20:04:31 UTC
Permalink
Post by Erich Kirchmayer
KTP? Ja, kein (grosses) Problem.
Blaulicht auf KTW? Geht nicht, da kein Rettungsdienst. Ein
Rettungsdienst muss einen RTW haben. Also RTW beschafft.
Man könnte natürlich schon hier ketzerisch die Frage stellen, warum
denn das Seelenheil eines KTP-Anbieters an den blauen Lampen auf den
KTW hängt ... ;)

-thh
--
Thomas Hochstein * ***@mail.th-h.de * http://www.th-h.de/
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. - RV Weinstraße * http://www.juh-nw.de/
---> d.e.n-Schreiberliste: <http://den.th-h.de/> <---
---> FAQ: <http://wiki.th-h.de/bin/view/Denfaq/> <---
Bernhard Nowotny
2004-02-11 06:44:13 UTC
Permalink
Post by Thomas Hochstein
Post by Erich Kirchmayer
Blaulicht auf KTW? Geht nicht, da kein Rettungsdienst. Ein
Rettungsdienst muss einen RTW haben. Also RTW beschafft.
Man könnte natürlich schon hier ketzerisch die Frage stellen, warum
denn das Seelenheil eines KTP-Anbieters an den blauen Lampen auf den
KTW hängt ... ;)
Du zitierst gerade vermutlich unwissentlich mehrere Schlagzeilen
diverser Münchner Tageszeitungen aus dieser Zeit... :)

Hach, da war wenigstens noch was los in unserem nächstgrößerem
Vorort.

Servus,


Bernhard
--
Bernhard Nowotny
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"I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by."
--Douglas Adams
Matthias Koehler
2004-02-11 10:55:27 UTC
Permalink
[Thomas:]
Post by Thomas Hochstein
Man könnte natürlich schon hier ketzerisch die Frage stellen, warum
denn das Seelenheil eines KTP-Anbieters an den blauen Lampen auf den
KTW hängt ... ;)
Hier in Berlin gab es vor einiger Zeit mal eine Demonstration der
Krankentransportunternehmen, als es Pläne gab, ihnen das SoSi wegzunehmen.
Da hat doch tatsächlich jemand von einer Vereinigung dieser Unternehmen vor
der Kamera gesagt: "Das würde unsere wirtschaftliche Existenz bedrohen, wenn
wir nicht mehr mit Blaulicht fahren dürfen".

Nach dieser Aussage hätte man zumindest in dessen eigenem Betrieb an allen
Fahrzeugen sofort sämtliche SoSi-Einrichtungen vom Dach reißen sollen.

Ich persönlich finde es ja durchaus sinnvoll, dass ein solches Fahrzeug
zumindest über die Möglichkeit verfügt, ein Wegerecht wahrzunehmen, weil da
nun mal fast ausschließlich sehr kranke und meist alte Menschen
transportiert werden, bei denen sich der Zustand unterwegs ja durchaus mal
so weit verschlechtern kann, dass eine Weiterfahrt mit Eile notwendig ist,
weil aus der geplanten Fahrt zum Augenarzt eine Rettungsfahrt ins
Krankenhaus wird. Und außerdem könnten solche Fahrzeuge bei Großlagen auch
hinzugezogen werden. Aus diesen beiden Gründen ist das ja ganz gut und
sollte auch so bleiben, aber die Begründung des Geschäftsführeres war
natürlich vollkommen daneben. Denn in der Praxis werden diese Fahrzeuge so
gut wie nie ihre SoSi-Einrichtungen auch tatsächlich brauchen.

Matthias
--
Matthias Köhler
Film- und Fernsehproduktion
http://www.koehler-film.de
Joern Dost
2004-02-11 13:05:38 UTC
Permalink
Post by Matthias Koehler
Hier in Berlin gab es vor einiger Zeit mal eine Demonstration der
Krankentransportunternehmen, als es Pläne gab, ihnen das SoSi wegzunehmen.
Da hat doch tatsächlich jemand von einer Vereinigung dieser Unternehmen vor
der Kamera gesagt: "Das würde unsere wirtschaftliche Existenz bedrohen, wenn
wir nicht mehr mit Blaulicht fahren dürfen".
wenn diese Aussage so gemeint war, wie wir beide sie verstanden haben,
gebe ich dir völlig recht.

Aber: - und auch dieses Argument habe ich in der damals auch hier
losgetretenen Debatte gehört - Es gibt sehr viele KTP-Anbieter, die
befürchten, ohne Blaulicht weniger Aufträge zu bekommen, weil der
verordnende Arzt das Blaulicht fälschlicherweise als
Unterscheidungsmerkmal zwischen qualifiziertem KTP und Liegendtaxi
einstufen könnte oder eben aus medizinischen Überlegungen lieber das
SoSi-Fzg nimmt, der Zustand könnte sich ja wider erwarten doch
verschlechtern.

Und solange "wir" HiOrgs dann weiter Blaulichter auf den KTWs haben
(wenn auch aus den von Dir genannten gründen und damit seltenst in der
Praxis genutzt), entstünde in der Tat ein Wettbewerbsnachteil und macht
diese Befürchtung durchaus nachvollziehbar.

Gruss

Joern
Bernhard Nowotny
2004-02-11 13:28:18 UTC
Permalink
Post by Joern Dost
Aber: - und auch dieses Argument habe ich in der damals auch hier
losgetretenen Debatte gehört - Es gibt sehr viele KTP-Anbieter, die
befürchten, ohne Blaulicht weniger Aufträge zu bekommen, weil der
verordnende Arzt das Blaulicht fälschlicherweise als
Unterscheidungsmerkmal zwischen qualifiziertem KTP und Liegendtaxi
Ich halte das für an den Haaren herbeigezogen. Dem durchschnittlichen
Hausarzt oder der anfordernden Arzthelferin ist das doch sowas von
egal, wie das Auto aussieht, das sie anfordert. Die rufen die
KTP-Nummer an und wollen den Auftrag zügigst durchgeführt haben.
Dabei läuft eh' noch genug schief.

Zeit für eine
<story length="kurz">
Wir werden mit dem KTW zu einer Verlegung von lokalem KHS
in KHS des nächstgrößeren Vorortes (München...) disponiert.
Abgebende Station: Intensivstation. Noch haben wir uns nicht
allzu viel dabei gedacht, sowas kam schon mal vor (damals noch
kein CT im Haus).

Auf der Intensivstation werden wir freundlich vom Arzt
begrüßt mit: "Ach, ihr seid schon da, ich hab' den Hubschrauber
ja gar nicht gehört, das ist der Patient XY..." und will uns
was von Beatmungsparametern bei einem schwer verkabelten und
verschlauchten Intensivpatient erzählen, in seinem Redefluß
kaum zu stoppen.

Uns gelang das dann offensichtlich mit einem ziemlich dummen
Gesichtsausdruck.

Er: "Was ist?"
Ich: "Wir haben nur einen VW-Bus, keinen Hubschrauber. Allerdings
können wir einen simulieren, wir sind ja zu zweit: der eine
hupt, der andere schraubt." [1]

Der Arzt ist ein wenig ausgeflippt [2] und hat dann halt explizit
nochmal einen RTH bestellt (Ich: "Wir können bei der RLSt gerne
über Funk einen bestellen." Er: "Nein, diese $%§#& mache ich selbst
rund!").

Da der RTH dann recht zügig kam, halfen wir noch beim Umlagern
mit und alles war wieder im grünen Bereich.

[1] Zwischen den beiden Sätzen war eine etwas längere Pause, in
der der Arzt etwas ärgerlich wurde [2]. Aber gesagt hab' ich's. :)

[2] Nicht wegen uns, er war zunächst mächtig sauer auf die Leitstelle,
dann auf das Pflegepersonal, dann auf die eigentlich mit der RLSt
telefonierende Pforte (Stille Post: aus "Hubschraubertransport"
wurde halt ein normaler "Transport").
</story>
Post by Joern Dost
aus medizinischen Überlegungen lieber das
SoSi-Fzg nimmt, der Zustand könnte sich ja wider erwarten doch
verschlechtern.
Auch das berücksichtigt ein Anforderer wohl eher nicht. Und wenn,
dann sollte er gleich einen RTW bestellen. Die Indikationen, in
denen ein KTW wirklich Blaulicht braucht, sind doch sehr gering.
Mir fallen da nur Verschlechterungen in kürzester Distanz zum
KHS ein. Bei allem anderen bleibt man halt stehen und holt sich
ein richtiges [tm] Rettungsmittel nach.

Klar bin ich schon oft genug mit Blaulicht im KTW gefahren, aus
allen möglichen Gründen (Notfall, Zubringer, ...). Aber das halt
auch nur, weil es eben schon mal drauf war. Wäre vmtl. alles auch
anders gegangen. Gerade in einer Großstadt wie München.

Servus,


Bernhard
--
Bernhard Nowotny
85625 Glonn, Germany (PGP ID: 0x17B6F58C DSS/DH)
"Life was simple before World War II. After that, we had systems."
-- Rear Admiral Grace Murray Hopper
Erich Kirchmayer
2004-02-11 23:08:33 UTC
Permalink
Hi,
Post by Bernhard Nowotny
Post by Joern Dost
losgetretenen Debatte gehört - Es gibt sehr viele KTP-Anbieter, die
befürchten, ohne Blaulicht weniger Aufträge zu bekommen, weil der
verordnende Arzt das Blaulicht fälschlicherweise als
Unterscheidungsmerkmal zwischen qualifiziertem KTP und Liegendtaxi
Ich halte das für an den Haaren herbeigezogen. Dem durchschnittlichen
Hausarzt oder der anfordernden Arzthelferin ist das doch sowas von
egal, wie das Auto aussieht, das sie anfordert. Die rufen die
KTP-Nummer an und wollen den Auftrag zügigst durchgeführt haben.
Wenn dabei aber nur _einmal_ etwas schiefläuft und bekannt wird (z.B.
KTW ohne SoSi steht im Stau und muss auf RTW warten - möglicher,
typischer Pressetext "Krankenwagen des Roten Kreuzes musste dann den
Patienten.....") dann ist der Anbieter "erledigt". Wahrscheinlich
reichen dann schon "unangenehme Nachfragen" beim Auftraggeber und der
wird nie wieder diesen Anbieter beauftragen.
Post by Bernhard Nowotny
Dabei läuft eh' noch genug schief.
DAS sowieso - und dann ist´s eben gut, wenn man wenigstens die
Möglichkeit hat, mittels eines schnellen Transports (oder auch nur "dem
NA entgegen fahren") die Folgen gering zuhalten.
Post by Bernhard Nowotny
Zeit für eine
<story length="kurz">
Wir werden mit dem KTW zu einer Verlegung von lokalem KHS
in KHS des nächstgrößeren Vorortes (München...) disponiert.
Abgebende Station: Intensivstation.
Auf der Intensivstation werden wir freundlich vom Arzt
begrüßt mit: "Ach, ihr seid schon da, ich hab' den Hubschrauber
ja gar nicht gehört, das ist der Patient XY..." und will uns
was von Beatmungsparametern bei einem schwer verkabelten und
verschlauchten Intensivpatient erzählen, in seinem Redefluß
kaum zu stoppen.
[...]

kenne ich so ähnlich auch. RTW mit "Drittem" an Bord kommt auf die ICU,
der (recht "akademisch aussehende" (=Brille, schütteres Haar) ) RA
begrüsst den Arzt und der erwidert "also, Herr Kollege......" War auch
nicht leicht, den Arzt zu erklären, dass keine NAW-Besatzung sondern
"nur" ein RTW da war..... (auch da gab´s $böse_Worte über die
Leitstelle, schliesslich begleitete dann ein Arzt des KH mit ´ner
Handvoll Geräte unter´m Arm den Transport in die weniger als 2km
entfernte Zielklinik.


Gruß

Erich
--
"Wieviel Liter O2? Je blau, desto mehr!"
Dieses Posting gibt meine persönliche Meinung wieder. Diese entspricht
nicht zwingend der Meinung meines/meiner Arbeitgeber!
Thomas Hochstein
2004-02-12 14:36:38 UTC
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Post by Bernhard Nowotny
Post by Joern Dost
Es gibt sehr viele KTP-Anbieter, die
befürchten, ohne Blaulicht weniger Aufträge zu bekommen, weil der
verordnende Arzt das Blaulicht fälschlicherweise als
Unterscheidungsmerkmal zwischen qualifiziertem KTP und Liegendtaxi
Ich halte das für an den Haaren herbeigezogen.
Jein.

Ich kann mir schon vorstellen, dass da der Gedanke "das ist ja gar
kein echter Krankenwagen, der hat ja gar kein Blaulicht" aufkommen
könnte. Ich kann mir allerdings noch besser vorstellen, dass dieser
Gedanke auch den Betreiber heftig umtreibt. ;)

-thh
--
Thomas Hochstein * ***@mail.th-h.de * http://www.th-h.de/
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. - RV Weinstraße * http://www.juh-nw.de/
---> d.e.n-Schreiberliste: <http://den.th-h.de/> <---
---> FAQ: <http://wiki.th-h.de/bin/view/Denfaq/> <---
Erich Kirchmayer
2004-02-11 22:53:59 UTC
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Hi,
Post by Matthias Koehler
Post by Thomas Hochstein
Man könnte natürlich schon hier ketzerisch die Frage stellen, warum
denn das Seelenheil eines KTP-Anbieters an den blauen Lampen auf
den KTW hängt ... ;)
Hier in Berlin gab es vor einiger Zeit mal eine Demonstration der
Krankentransportunternehmen, als es Pläne gab, ihnen das SoSi
wegzunehmen. Da hat doch tatsächlich jemand von einer Vereinigung
dieser Unternehmen vor der Kamera gesagt: "Das würde unsere
wirtschaftliche Existenz bedrohen, wenn wir nicht mehr mit Blaulicht
fahren dürfen".
Nach dieser Aussage hätte man zumindest in dessen eigenem Betrieb an
allen Fahrzeugen sofort sämtliche SoSi-Einrichtungen vom Dach reißen
sollen.
Wieso? Es IST ein Wettbewerbsnachteil, wenn man nur ein Auto hat, das
2km vor einem KH bei einem während des Transports auftretenden Notfall
hilflos im Stau steht. Die "Konkurenz" (öff. RD) dürfte dann ihr SoSi
einschalten und so dem Patienten durch eine _schnelle_ Fahrt ins KH
besser helfen. Fazit: Wer bestellt schon noch beim blaulicht-losen
Privaten? Im schlimmsten Fall schadet man damit ja dem Patienten - und
das will kein Auftraggeber aufsich nehmen, oder?
Post by Matthias Koehler
Ich persönlich finde es ja durchaus sinnvoll, dass ein solches
Fahrzeug zumindest über die Möglichkeit verfügt, ein Wegerecht
wahrzunehmen, weil da nun mal fast ausschließlich sehr kranke und
meist alte Menschen transportiert werden, bei denen sich der Zustand
unterwegs ja durchaus mal so weit verschlechtern kann, dass eine
Weiterfahrt mit Eile notwendig ist, weil aus der geplanten Fahrt zum
Augenarzt eine Rettungsfahrt ins Krankenhaus wird.
Eben. Und damit s.o. - wer die Möglichkeit "SoSi" nicht hat, der bekommt
wahrscheinlich manche Aufträge nicht.

Einzige Lösung wäre, generell bei _allen_ KTW in Deutschland das
Blaulicht abzumontieren. DANN wären wieder alle gleich. Aber das
betrifft dann auch
Post by Matthias Koehler
Und außerdem
könnten solche Fahrzeuge bei Großlagen auch hinzugezogen werden.
In DD (=Hochwasser) waren einige KTW und auch KTW von Privatunternehmen
mit SoSi unterwegs UND waren sinnvoll eingesetzt. Diese Möglichkeit
würde bei einem generellen "kein SoSi für KTW" gänzlich wegfallen. Dito
die Möglichkeit, freie KTW als "First Responder" oder (ländlicher
Bereich) als "besser als nix" einzusetzen.
Post by Matthias Koehler
Aus
diesen beiden Gründen ist das ja ganz gut und sollte auch so
bleiben, aber die Begründung des Geschäftsführeres war natürlich
vollkommen daneben. Denn in der Praxis werden diese Fahrzeuge so gut
wie nie ihre SoSi-Einrichtungen auch tatsächlich brauchen.
Auch wenn sie es nie oder so gut wie nie brauchen - auf einen KTW gehört
ein Blaulicht. Gründe dafür (KTP wird zum Notfall, Grosschadenslagen)
hast du ja selbst schon genannt. Und wenn einseitig(!) nur KTW von
_Privatfirmen_ kein SoSi haben dürfen, dann entsteht dadurch
selbstverständlich ein Wettbewerbsnachteil gegenüber dem öff. RD bzw.
HO´s, die noch mit "SoSi drauf" fahren dürfen.

Allerdings - und auch das muss klar sein - Blaulicht gibt´s nur für
Fahrzeuge, die der DIN/EN als "KTW" (Ambulance Typ A) mindestens
entsprechen und gem. Landesrettungsdienstgesetz besetzt sind. Ein
"Liegetaxi" mit Taxifahrer und SAN-Helfer als Beifahrer fällt NICHT
darunter!

Ich hätte auch kein Problem damit, wenn beim KTW der SoSi-Schalter
plombiert ist und beim Öffnen der Plombe dann danach eine schriftliche
Stellungnahme (z.Hd. Aufsichtsbehörde) notwendig ist. Absolut verboten
gehört nämlich z.B. die Praxis mancher KTP-Firmen und -HO´s, das
Blaulicht vorwiegend dazu zu benutzen, um Termine einzuhalten oder um
eine "kritische" (=Notfall) Fahrt durchzuführen anstatt diese an den RD
weiterzugeben!

Gruß

Erich
--
"Wieviel Liter O2? Je blau, desto mehr!"
Dieses Posting gibt meine persönliche Meinung wieder. Diese entspricht
nicht zwingend der Meinung meines/meiner Arbeitgeber!
Matthias Koehler
2004-02-12 12:59:25 UTC
Permalink
[Erich:]
Post by Erich Kirchmayer
Wieso? Es IST ein Wettbewerbsnachteil, wenn man nur ein Auto hat, das
2km vor einem KH bei einem während des Transports auftretenden Notfall
hilflos im Stau steht. Die "Konkurenz" (öff. RD) dürfte dann ihr SoSi
einschalten und so dem Patienten durch eine _schnelle_ Fahrt ins KH
besser helfen. Fazit: Wer bestellt schon noch beim blaulicht-losen
Privaten? Im schlimmsten Fall schadet man damit ja dem Patienten - und
das will kein Auftraggeber aufsich nehmen, oder?
Für Berlin müssen wir jetzt erst mal differenzieren: Der Rettungsdienst
liegt in den Händen der Berliner Feuerwehr. Das bedeutet, dass die
allermeisten RTW (Ausnahme: auf einigen wenigen Wachen sind RTW der
Hilfsorganisationen zu Gast) und die allermeisten NAW (einzige Ausnahme: Der
NAW vom Bundeswehrkrankenhaus, ist aber oft außer Dienst wegen Staatsgästen)
der Berliner Feuerwehr gehören und auch mit Personal der Berliner Feuerwehr
besetzt sind. Dann haben wir noch die Fahrzeuge der Hilfsorganisationen, die
(sofern sie nicht, wie oben beschrieben, in die Primärrettung eingebunden
sind) für andere Aufgaben und zum Teil auch für Krankentransporte zur
Verfügung stehen. Und dann kommt das ganz große Feld der vielen privaten
Krankentransportunternehmen, wobei ich an dieser Stelle echt nicht genau
weiß, wie deren Fahrzeuge genau ausgerüstet sind und welche Qualifikation
die Mitarbeiter haben. Das wird auch sehr stark schwanken. Einige
Unternehmen haben Fahrzeuge neuester Bauart, die den RTW der Berliner
Feuerwehr aufbaumäßig sehr ähnlich sehen. Aber Details weiß ich leider
nicht, kann mich aber darum kümmern.

Oberflächlich betrachtet ergibt sich also eher eine Konkurrenz zwischen den
Privaten Krankentransportunternehmen und den Hilfsorganisationen, nicht aber
zum öffentlichen Rettungsdienst. Dennoch bleibe ich dabei: Es ist schon
sinnvoll, diesen Fahrzeugen das SoSi zu lassen, aber der Vorschlag mit der
Plombierung ist ziemlich gut.
Post by Erich Kirchmayer
Allerdings - und auch das muss klar sein - Blaulicht gibt´s nur für
Fahrzeuge, die der DIN/EN als "KTW" (Ambulance Typ A) mindestens
entsprechen und gem. Landesrettungsdienstgesetz besetzt sind. Ein
"Liegetaxi" mit Taxifahrer und SAN-Helfer als Beifahrer fällt NICHT
darunter!
Und nun wäre eben zu prüfen, ob nicht die meisten der von mir eben
angesprochenen privaten Fahrzeuge genau in diese Rubrik fallen. Aber wie
gesagt: So aus dem Ärmel kann ich das nicht sagen. Liest hier sonst noch
jemand aus Berlin mit, der vielleicht weiß, in welche Kategorie die
Fahrzeuge und Leute von Unternehmen wie Schalow, Hinz, Süd/Nord, Rünzel und
so weiter einzuordnen sind?

Matthias
--
Matthias Köhler
Film- und Fernsehproduktion
http://www.koehler-film.de
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2004-02-12 18:47:52 UTC
Permalink
Post by Matthias Koehler
Oberflächlich betrachtet ergibt sich also eher eine Konkurrenz zwischen den
Privaten Krankentransportunternehmen und den Hilfsorganisationen, nicht aber
zum öffentlichen Rettungsdienst. Dennoch bleibe ich dabei: Es ist schon
sinnvoll, diesen Fahrzeugen das SoSi zu lassen, aber der Vorschlag mit der
Plombierung ist ziemlich gut.
Halte ich für eher unsinnig, alleine der Aufwand, die Plomben zu
erneuern und regelmäßig zu überprüfen, und wer wars dann, wenn mal
eine undokumentiert fehlt? Fahrtenschreiber mit
Blaulichtdokumentierung sollte reichen, und der Druck, daß es immer
mal wieder Stichproben gibt, mit unangenehmen Folgen, wenn blau ohne
Indikation festgestellt wird.

Ahso, blau=Blaulicht, damit wollte ich keinen Alkoholrausch
beschreiben *g*



regards - Ralph
--
Want to get in touch? http://www.radio-link.net/whereisralph.txt
Erich Kirchmayer
2004-02-12 19:44:06 UTC
Permalink
Hi,
Post by Ralph A. Schmid, DK5RAS
das SoSi zu lassen, aber der Vorschlag mit der Plombierung ist
ziemlich gut.
Halte ich für eher unsinnig, alleine der Aufwand, die Plomben zu
erneuern und regelmäßig zu überprüfen, und wer wars dann, wenn mal
eine undokumentiert fehlt?
Der Halter - und der zahlt dann kräftig (bei Wiederholung geht´s dann
bis zum Entzug der KTP-Lizenz)
Post by Ralph A. Schmid, DK5RAS
Fahrtenschreiber mit
Blaulichtdokumentierung sollte reichen, und der Druck, daß es immer
mal wieder Stichproben gibt, mit unangenehmen Folgen, wenn blau ohne
Indikation festgestellt wird.
Die Kontrolle ist aber nicht leicht - "irgendwann" ist ein "SoSi-
Balken" auf der Scheibe, z.B. am 19.12.2003 - wer weis schon noch,
welcher Patient gefahren wurde und warum "damals" das Blaulicht nötig
war? Eine tägliche oder wöchentliche Kontrolle aller Scheiben durch den
Vorgesetzten oder gar eine Behörde ist ziemlich aufwändig. Wenn eine
Plombe dran sein muss und keine mehr da ist, dann wird schon das
Fahrpersonal selbst dies ihrem Vorgesetzten Melden und da das dann
zeitlich eng mit der SoSi-Benutzung zusammenhängen muss ist eine
"Nachverfolgung" noch einfach.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass manche Mitarbeiter konkurrierender
Unternehmen/HO´s in den KH-Anfahrten bei den "anderen" Autos durch die
Seitenscheibe reingucken und "der XYZ-Ambulanz 1/2 hat keine Plombe
mehr" ihrem Vorgesetzten (oder direkt einer Behörde) zu melden....

Gruß

Erich
--
"Wieviel Liter O2? Je blau, desto mehr!"
Dieses Posting gibt meine persönliche Meinung wieder. Diese entspricht
nicht zwingend der Meinung meines/meiner Arbeitgeber!
Bernhard Nowotny
2004-02-13 00:26:33 UTC
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Post by Erich Kirchmayer
Die Kontrolle ist aber nicht leicht - "irgendwann" ist ein "SoSi-
Balken" auf der Scheibe, z.B. am 19.12.2003 - wer weis schon noch,
welcher Patient gefahren wurde und warum "damals" das Blaulicht nötig
war?
Fahrtenbuch -> Einsatznummer -> (anonymisiertes) Patientenprotokoll
(mit Pflicht zum Führen dessen bei Blaulichtfahrt = Notfall).

Wenn letzteres fehlt: Abmahnung.

Servus,


Bernhard
--
Bernhard Nowotny
85625 Glonn, Germany (PGP ID: 0x17B6F58C DSS/DH)
"Life was simple before World War II. After that, we had systems."
-- Rear Admiral Grace Murray Hopper
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2004-02-13 05:50:09 UTC
Permalink
Post by Bernhard Nowotny
Fahrtenbuch -> Einsatznummer -> (anonymisiertes) Patientenprotokoll
(mit Pflicht zum Führen dessen bei Blaulichtfahrt = Notfall).
Wenn letzteres fehlt: Abmahnung.
Ganz genau. Sehe ich nicht wirklich ein Problem...
Post by Bernhard Nowotny
Servus,
Bernhard
regards - Ralph
--
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Ralph A. Schmid, DK5RAS
2004-02-13 05:49:38 UTC
Permalink
Post by Erich Kirchmayer
Die Kontrolle ist aber nicht leicht - "irgendwann" ist ein "SoSi-
Balken" auf der Scheibe, z.B. am 19.12.2003 - wer weis schon noch,
welcher Patient gefahren wurde und warum "damals" das Blaulicht nötig
Der ELR sollte das wissen...oder eben die Kladde, in der der Funker
alles notiert...(falls es das noch gibt :-)
Post by Erich Kirchmayer
war? Eine tägliche oder wöchentliche Kontrolle aller Scheiben durch den
Vorgesetzten oder gar eine Behörde ist ziemlich aufwändig. Wenn eine
Alle Scheiben müssen doch gar nicht sein, einfach nur eine
ausreichende Anzahl als Stichprobe.
Post by Erich Kirchmayer
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass manche Mitarbeiter konkurrierender
Unternehmen/HO´s in den KH-Anfahrten bei den "anderen" Autos durch die
Seitenscheibe reingucken und "der XYZ-Ambulanz 1/2 hat keine Plombe
mehr" ihrem Vorgesetzten (oder direkt einer Behörde) zu melden....
Dann geht auch noch die miese Schnüffelei los, und jeder Kollege einer
Fremdfirma wirs mit Prügeln bedroht, wenn er ums Auto schleicht? Ich
weiß ja nicht... :-)

Zusätzlich zum Fahrtenschreiber (den es auch elektronisch gibt, nix
Scheibe) könnte ja noch bei SoSi ein Folgetelegramm mit einer
vordefinierten Meldung rausgehen, dann weiß der ELR und die LSt
gleich, was Sache ist.
Post by Erich Kirchmayer
Gruß
Erich
regards - Ralph
--
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Ralph A. Schmid, DK5RAS
2004-02-12 18:39:18 UTC
Permalink
Post by Matthias Koehler
so weit verschlechtern kann, dass eine Weiterfahrt mit Eile notwendig ist,
weil aus der geplanten Fahrt zum Augenarzt eine Rettungsfahrt ins
Krankenhaus wird. Und außerdem könnten solche Fahrzeuge bei Großlagen auch
hinzugezogen werden. Aus diesen beiden Gründen ist das ja ganz gut und
sollte auch so bleiben, aber die Begründung des Geschäftsführeres war
natürlich vollkommen daneben. Denn in der Praxis werden diese Fahrzeuge so
gut wie nie ihre SoSi-Einrichtungen auch tatsächlich brauchen.
Ich bin wahrlich nicht vom Fach, nur ein Funk-Fuzzi, aber ich habe
schon sehr oft mitbekommen, wie aus dem KTP plötzlich eine bedrohliche
Situation wurde, mit NA-Nachforderung, RTW-mäßiger Anfahrt ins
Klinikum oder gar Reanimation...ich hielte es für leichtsinig und
menschenverachtend, den KTWs nun plötzlich das SoSi zu nehmen...in
einer Großstadt im Stau sieht es nun mal anders aus als auf dem Land,
wenn Omchen Müller plötzlich die Augen verdreht und keinen Schnaufer
mehr macht :(

"So gut wie nie" is für mich anders...



regards - Ralph
--
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Bernhard Nowotny
2004-02-09 09:44:43 UTC
Permalink
Post by Erich Kirchmayer
Notrufnummer in die Briefkästen verteilt hatten. Später waren es dann
stadtteilbezogene Brief-Mailings. Das "Echo" war deutlich spürbar -
kaum war die jeweilige Aktion angelaufen, schon stiegen in den
beworbenen Stadtteilen die Einsatzzahlen.....
Den Rechtschreibexperten, Designern und Informatikern ist beim
Anblick der mit M$-Word selbsterstellten Infobriefen spontan schlecht
geworden? :)

Servus,


Bernhard
--
Bernhard Nowotny
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"I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by."
--Douglas Adams
Michael Lammers
2004-02-07 08:54:45 UTC
Permalink
Post by Thomas Hochstein
Post by Michael Lammers
Wenn die Drücker auch wirklich Mitglieder sind: kein Problem.
Wer kann denn heute noch hauptamtliche Mitarbeiter, die in der Regel
ihrer Qualifkation (RS, RA, ...) angemessen teuer sind, für so etwas
abstellen? Und wer macht solange deren Arbeit?
Ich meinte nicht unbedingt Hauptamtler...aber ggf. Nebenamtler auf
MiniJob-Basis.
Post by Thomas Hochstein
Und wer hat genügend Ehrenamtliche, die wochenlang die Knochenarbeit
machen, einige tausende Haushalte abzuklappern? Und kennen die ihre
Organisation *wirklich* in allen Facetten so gut? Insbesondere die
Bereiche, die den "Kunden" primär betreffen und interessieren, nämlich
idR die sozialen Dienste, nicht RD oder gar KatS (die im übrigen,
zumindest was den RD betrifft, üblicherweise auch nicht aus
Spendenmitteln finanziert werden, so dass Werbung damit nicht
besonders seriös ist)?
Auch bei uns läuft das schon seit Jahren nicht mehr, dass die EAs
sammeln gehen oder Mitglieder an der Haustüre werben. (Nicht zuletzt aus
Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitern, auf den Dörfern muss man
dafür ganz schön trinkfest sein...)
Was sich aber sehr bewährt hat ist die Mailing-Aktion zwei mal im Jahr.
Und genau hier haben wir gute Erfahrung damit gemacht, junge Mitglieder
auf MiniJob-Basis die Hauswurfsendung verteilen zu lassen, die weden
dabei doch des öfteren angesprochen und haben so die Möglichkeit,
unseren Verein positiv darzustellen.
Post by Thomas Hochstein
Post by Michael Lammers
Sind es aber gewerbliche Drückerkolonnen: strikte Ablehnung!
Warum?
Weil ich persönlich bis jetzt nur negative Erfahrung gesammelt habe.
Abgesehen davon, immer wenn mir jemand etwas an meiner Türe verkaufen
will, habe ich grundsätzlich immer den Eindruck, das es nicht wirklich
seriös ist.
Post by Thomas Hochstein
Man muss es halt gescheit organisieren und überwachen, wie alles ...
Schade ist eben nur, das man regelmässig erst dann reagieren kann, wenn
das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Und ich kenne mehr als nur
das von mir beschrieben Negativbeispiel, ganz typisch sind meiner
Erfahrung nach so Geschichten, wie Erich sie beschrieben hat.
Und ich kenne niemanden, der Besuch von Drückern als postiv empfunden
hat.
Post by Thomas Hochstein
Post by Michael Lammers
Image ist unserem Gewerbe durch Geld nicht zu ersetzen.
Nun ja, das DRK macht ja allüberall inzwischen vor, dass nicht nur KV,
sondern auch LV Pleite gehen - nur das Image scheint es also auch
nicht zu reißen. (Und den anderen HiOrgs geht es im Zweifel nicht
besser, die sind nur im Falle bspw. der JUH anders strukturiert, so
dass Untergliederungen unselbständig sind und daher nicht insolvent
werden können - also eine Sache von "alles oder nichts".)
Was nicht von der Hand zu weisen ist, allerdings sehe ich das so, dass
ein Imageschaden noch schwieriger wiieder wettzumachen ist, als eine
Insolvenz, und somit auch länger wirkt.

MfG

Michael
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2004-02-07 21:00:31 UTC
Permalink
Post by Michael Lammers
Schade ist eben nur, das man regelmässig erst dann reagieren kann, wenn
das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Und ich kenne mehr als nur
das von mir beschrieben Negativbeispiel, ganz typisch sind meiner
Erfahrung nach so Geschichten, wie Erich sie beschrieben hat.
Und ich kenne niemanden, der Besuch von Drückern als postiv empfunden
hat.
Ich hatte in Plauen auch mal so ne kleene, dürre Blonde von irgend
einer Unfallhilfe oder Rettungsflugwacht oder sonstwas (jedenfalls
keine bekannte HiOrg) an der Tür, die mir irgendwas von
Babynotarztwagen, Rettungshubschraubern und all sowas erzählt hat,
zunächst durchaus enthusiastisch und sehr überzeugT, aber je mehr sie
sprach, desto weniger überzeugEND, und als ich letztlich recht höflich
äußerte, daß das nix für mich wäre, ich da kein Interesse hätte, da
wurde sie äußerst pampig und unfreundlich, hat mich angeraunzt, daß
ich wohl keine Babys mag (wie recht sie hat, ich hätte ihr das ins
Gesicht sagen sollen, aber wenns drauf ankommt, ist man halt nicht
immer so schlagfertig wie man sein sollte) und es mir wohl egal sei,
wenn diesen nicht geholfen werde (was definitiv nicht so ist, ich mag
Kinder durchaus...wenn sie weit genug entfernt sind *g*), und weswegen
ich ihr die Zeit stehel, wenn ich ohnehin nicht unterschreiben wolle.

Darauf ist sie rausgeflogen, ich hab die Polizei gerufen mit der
BItte, sie zu überprüfen, da sie sich nicht mal ausgewiesen hat, und
später hab ich um paar Ecken erfahren, daß es eine drogenabhängige
amtsbekannte Drückerin war. Im Nachhinein gesehen, die ausgemergelte
Gestalt, die harten Geichtszüge, Augenringe...aber sie sah halt
ansonsten ganz ordentlich aus, nicht dreckig, hat nicht
gestunken...außerdem haben mich die neugierigen Blicke in die Wohnung
etwas irritiert.

Inzwischen (wenn ich überhaupt die Tür öffne, wenns unerwartet
klingelt) laß ich solche Leute gar nicht mehr ausreden, "kein
Interesse", Tür zu, fertig. Da mag es sicher auch manch einen in
ehrlicher Absicht erwischen, aber das kann ich an der Haustür gar
nicht abschätzen, was hinter der Sache steht, also lieber gar nicht
erst drauf eingehen. Diese Methode hat sich für mich duchaus bewährt.



regards - Ralph
--
Want to get in touch? http://www.radio-link.net/whereisralph.txt
Erich Kirchmayer
2004-02-08 15:17:13 UTC
Permalink
Hi,
Post by Ralph A. Schmid, DK5RAS
Ich hatte in Plauen auch mal so ne kleene, dürre Blonde von irgend
einer Unfallhilfe oder Rettungsflugwacht oder sonstwas (jedenfalls
keine bekannte HiOrg) an der Tür, die mir irgendwas von
Babynotarztwagen, Rettungshubschraubern und all sowas erzählt hat,
zunächst durchaus enthusiastisch und sehr überzeugT, aber je mehr sie
sprach, desto weniger überzeugEND, und als ich letztlich recht
höflich äußerte, daß das nix für mich wäre, ich da kein Interesse
hätte, da wurde sie äußerst pampig und unfreundlich, hat mich
angeraunzt, daß ich wohl keine Babys mag
Tja, die Rolle wohl nicht ganz richtig gelernt, oder? Normalerweise hat
man dann als Werber in Tränen auszubrechen oder so GRINS
Post by Ralph A. Schmid, DK5RAS
Inzwischen (wenn ich überhaupt die Tür öffne, wenns unerwartet
klingelt) laß ich solche Leute gar nicht mehr ausreden, "kein
Interesse", Tür zu, fertig. Da mag es sicher auch manch einen in
ehrlicher Absicht erwischen, aber das kann ich an der Haustür gar
nicht abschätzen, was hinter der Sache steht, also lieber gar nicht
erst drauf eingehen. Diese Methode hat sich für mich duchaus bewährt.
Ich habe es früher immer sehr genossen, wenn meine Eltern ihren
Schäferhund bei mir "unterstellten". Diese Lady war schon etwas älter,
aber immer noch ein "echter Deutscher Schäferhund". Es war ihr trotz
ansich guter Erziehung und div. Schulungen und Prüfungen usw. nicht mehr
abzugewöhnen, jeden Fremden an der Tür erstmal mit Bellen/Knurren und
gesträubten Nackenhaaren zu begegnen. Das wirkt ungemein "tut mir leid,
aber sie sehen ja, mein Hund mag sie nicht.... " (und selbst Hundekenner
hätten diese Hundedame respektiert - die Feindseligkeit war nicht nur
"gespielt" sondern echt - jedenfalls solange, bis "Herrchen" (oder
Frauchen) den Fremden mit "is gut" in die Wohnung lies.......)


Gruß

Erich
--
"Wieviel Liter O2? Je blau, desto mehr!"
Dieses Posting gibt meine persönliche Meinung wieder. Diese entspricht
nicht zwingend der Meinung meines/meiner Arbeitgeber!
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2004-02-08 16:35:59 UTC
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Post by Erich Kirchmayer
Tja, die Rolle wohl nicht ganz richtig gelernt, oder? Normalerweise hat
man dann als Werber in Tränen auszubrechen oder so GRINS
Zieht bei mir aber nicht :) Ne Tasse Kaffee und ein Taschentuch und
meinetwegen ein "sich-frisch-machen" im Bad hätte ich da angeboten,
mehr aber auch nicht *g*




regards - Ralph
--
Want to get in touch? http://www.radio-link.net/whereisralph.txt
Bernhard Nowotny
2004-02-09 09:54:59 UTC
Permalink
Post by Erich Kirchmayer
Post by Ralph A. Schmid, DK5RAS
sprach, desto weniger überzeugEND, und als ich letztlich recht
höflich äußerte, daß das nix für mich wäre, ich da kein Interesse
hätte, da wurde sie äußerst pampig und unfreundlich, hat mich
angeraunzt, daß ich wohl keine Babys mag
Tja, die Rolle wohl nicht ganz richtig gelernt, oder? Normalerweise
hat man dann als Werber in Tränen auszubrechen oder so GRINS
Bei mir wurde vor ein paar Monaten auch einer pampig:
Er: "Wir sammeln Unterschriften gegen Kindermissbrauch."
Ich: "Ich dachte, das wäre schon verboten?"
Er: *wird diskussionsresistent, führt sich auf wie ein warmes Cola*
Ich: *geniesse das Schauspiel*

Wäre der Herr vor Aufregung kollabiert, wäre er ja immerhin in
besten Händen gewesen.

Servus,


Bernhard
--
Bernhard Nowotny
85625 Glonn, Germany (PGP ID: 0x17B6F58C DSS/DH)
"I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by."
--Douglas Adams
Andreas Hirschberg
2004-02-09 13:48:46 UTC
Permalink
Post by Erich Kirchmayer
Post by Ralph A. Schmid, DK5RAS
Inzwischen (wenn ich überhaupt die Tür öffne, wenns unerwartet
klingelt) laß ich solche Leute gar nicht mehr ausreden, "kein
Interesse", Tür zu, fertig. Da mag es sicher auch manch einen in
ehrlicher Absicht erwischen, aber das kann ich an der Haustür gar
nicht abschätzen, was hinter der Sache steht, also lieber gar
nicht erst drauf eingehen. Diese Methode hat sich für mich duchaus
bewährt.
Bei Zeugen Jehovahs hat es sich bewährt, das meist schon in der
Einleitung kommende ".. Sie glauben doch auch an Gott?!" mit einem
"Nein!" zu kontern (Je besser man sich ein Grinsen dabei verkneifen
kann, desto wirkungsvoller). Darauf wissen die nämlich nicht wirklich
was sie noch sagen sollen. :-)
Post by Erich Kirchmayer
Ich habe es früher immer sehr genossen, wenn meine Eltern ihren
Schäferhund bei mir "unterstellten". Diese Lady war schon etwas
älter, aber immer noch ein "echter Deutscher Schäferhund".
Oja. Mit dem Hund - damals ein dt. Schäeferhund + Husky Mischling (ein
Konditionsbolzen erster Güte und aus etlichen Revierstreitigkeiten mit
anderen Rüden "Kampferprobt" und Stimmgewaltig) - mußte ich mal einem
äußerst penetranten, angeblich fürs Blindenhilfswerk (die machen
definitiv keine Haustürverkäufe) Bürsten, Seife etc. verkaufenden
Drücker Beine machen: Er hatte ja den Hund bellen gehört und glaubte
mir wohl anhand meines *etwas* unfreundlichen Gesichtsausdrucks meine
Behauptung - der Hund sei recht groß, kräftig und deutlich schneller
an der Grundstücksgrenze als er selbst - ohne sie selbst auf ihren
Wahrheitsgehalt hin überprüfen zu wollen. <vbeg>

Bis neulich,
Andi
Frank Hucklenbroich
2004-02-06 08:48:10 UTC
Permalink
Post by Thomas Dotschuweit
BTW, ich weiss, dass es viele unserioese Haustuerwerber gibt. Mich
wuerde jedoch sehr interessieren, wie die Mitarbeiter und
ehrenamtlichen Helfer der HiOrg´s, die serioese Haustuerwerbung
betreiben (zB BRK, DRK, JUH, MHD, ASB), zu dieser Art der
Spendengewinnung stehen.
Hm, bei mir stand vor einigen Jahren auch mal so ein Drücker von $HIORG vor
der Tür. Typischer Drückerkolonnenmensch mittleren Alters, Marke
"entlassener Strafgefangener", nur eben mit einer orangefarbenen Jacke von
$HIORG angetan. Auf meinen Hinweis, daß ich bereits in einer anderen HiOrg
ehrenamtliches, aktives Mitglied bin, meinte er nur "Ach, ich habe Leute
die sind in 4 Hiorgs gleichzeitig Mitglied, kann ja nicht schaden".

Und dann ging die Tür wieder zu ;-)

Dagegen fand ich die studentischen Werber, die hier in Köln öfters mal in
der Fußgängerzone ihr Tischchen aufgebaut hatten, eigentlich immer recht
sympathisch und nett (wenn man da sagte "ich arbeite selbst bei xyz
ehrenamtlich mit", dann konnte man vielleicht noch etwas nett plaudern,
wurde aber nicht penetrant genötigt jetzt irgend einen Wisch zu
unterschreiben).

Grüße,

Frank
Thomas Hochstein
2004-02-05 15:16:30 UTC
Permalink
Post by Martin Schlatter
Bei mir war ein komischer typ vom unfallopfer-hilfswerk und wollte
einen spendenvertrag abschliesen.
Hm, einen "Spendenwerber" dieser Organisation (lt. Emblem auf Parka
und mit sich geführtem Ausweis) habe ich mal als HiLoPe eingesammelt;
ohne das hätte man ihm dem Nichtsesshaften-Milieu zugeordnet ...

Das ist natürlich nur ein nicht verallgemeinerungsfähiger Einzelfall.
Ich wüsste allerdings nicht, wo und in welcher Weise das
"Unfallopfer-Hilfswerk" selbst in irgendeiner Weise segensreich tätig
würde. Mag ja sein, dass die Spenden sammeln, um irgendwen und
irgendwas damit zu unterstützen, aber dann würde ich doch lieber
direkt für ein "irgendwas" spenden, das mir auch etwas sagt.

Mein - völlig subjektiver - Eindruck ist jedenfalls "nicht seriös".

-thh
--
Thomas Hochstein * ***@mail.th-h.de * http://www.th-h.de/
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